3. Sinfoniekonzert „Illusion & Wahrheit“

Datum/Zeit
Date(s) - 12/12/2014
20:00 - 21:15

Veranstaltungsort
Konzertsaal der Hochschule für Musik Würzburg

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Das 3. Sinfoniekonzert mit dem Titel „Illusion & Wahrheit“ präsentiert am 11. und 12. Dezember 2014 im Konzertsaal der Hochschule für Musik Würzburg ein besonders ausgefallenes Programm, welches das Unerwartete im vermeintlich bekannten Gefilde ausfindig macht. Unter der Leitung von Generalmusikdirektor Enrico Calesso präsentiert das Philharmonische Orchester Würzburg kleine musikalische Schätze von Gioachino Rossini, Niccolò Paganini, Giuseppe Verdi und Giacomo Puccini. Diese Werke lassen mit zauberhafter Leichtigkeit einen unverstellten Blick auf den Weg der Komponisten hin zum musikalischen Olymp erahnen. Charmant und abwechslungsreich, zupackend und fragil zugleich, erzählen Puccinis, Rossinis und Verdis Stücke ihre eigene Geschichte in Tönen.
Den Konzertabend eröffnet Giacomo Puccinis Preludio sinfonico in A-Dur. Dieses Werk, welches er in seinem zweiten Studienjahr komponierte, bietet wesentliche Einblicke in die Genese einer Komponistenpersönlichkeit. Von Gioachino Rossini ist das Konzert für Fagott und Orchester zu hören, das er einst für einen Schüler geschrieben hat. Das Capriccio für Fagott und Orchester ist eines der wenigen Instrumentalwerke aus der Feder von Giuseppe Verdi. Nach Paganinis virtuosem Concertino für Fagott, Horn und Orchester öffnet Ottorino Respighis Zauberladen – La boutique fantasque – seine Pforten. Der Italiener zitiert darin Melodien aus Klavierwerken Gioachino Rossinis und kleidet diese ins Gewand seines großen spätromantischen Orchesters. All diese Grenzgänge in ungewohntes Terrain halten kantable wie brillante Passagen für Solist und Orchester bereit und versuchen dabei nicht, die eigentliche Heimat ihrer Meister, die Oper, zu verleugnen.
Zwei virtuose Künstler sind als Solisten engagiert: Der Fagottist Patrick De Ritis ist international sehr erfolgreich und nun bereits zum zweiten Mal beim Philharmonischen Orchester Würzburg zu Gast. Sein Debüt in Würzburg gibt José Vicente Castelló. Er ist einer der führenden Hornspieler Spaniens.
Bereits das 2. Sinfoniekonzert wurde vom Bayerischen Rundfunk aufgezeichnet und auf BR-Klassik ausgestrahlt. Nun entsteht in Zusammenarbeit mit dem internationalen Klassik-Label Naxos von diesem Konzertprogramm eine CD-Produktion.

PROGRAMM
Giacomo Puccini Preludio sinfonico
Gioachino Rossini Konzert für Fagott und Orchester
Giuseppe Verdi Capriccio für Fagott und Orchester
Niccolò Paganini Concertino für Horn, Fagott und Orchester
Ottorino Respighi La boutique fantasque
Fagott Partick De Ritis
Horn José Vicente Castelló
Dirigent Enrico Calesso
Philharmonisches Orchester Würzburg

BIOGRAFIEN
Enrico Calesso wurde in Treviso (Italien) geboren und studierte Klavier in Venedig am dortigen Konservatorium bei Anna Colonna Romano. Parallel dazu schloss er 1998 sein Philosophiestudium bei Emanuele Severino an der Universität Venedig mit Auszeichnung ab. Anschließend besuchte er die Dirigierklasse von Uroš Lajovic an der Universität Wien. Wichtige Erfahrungen sammelte er auch als Assistent von Ulf Schirmer. 2008 übernahm Enrico Calesso für drei Jahre die musikalische Leitung der Oper Klosterneuburg (bei Wien) und war von 2007 bis 2010 am Theater Erfurt als Kapellmeister und Assistent des Generalmusikdirektors tätig. 2010 wechselte er als Erster Kapellmeister an das Mainfranken Theater Würzburg. Im Jahr darauf wurde er dort zum Generalmusikdirektor ernannt. Enrico Calesso dirigierte unter anderem die Wiener Symphoniker, das Radio Symphonie-Orchester Wien, das Orchestre Symphonique de Mulhouse, das Philharmonische Orchester Erfurt, die Mecklenburgische Staatskapelle Schwerin, die Norddeutsche Philharmonie Rostock, die Filarmonia Veneta Malipiero, das Philharmonische Orchester Rzeszów sowie die Sinfonietta Baden. Daneben dirigierte er bei den Bregenzer Festspielen mehrere Vorstellungen von Umberto Giordanos Andrea Chénier und am Theater Bern von Giuseppe Verdis Macbeth.

Patrick de Ritis wurde in Frankreich geboren und verbrachte seine Kindheit in Italien. Im Alter von acht Jahren erhielt er ersten Klavierunterricht. Sechs Jahre später begann der Unterricht auf dem Fagott. Es folgte das Studium am Konservatorium Santa Cecilia in Rom bei Marco Costantini und bei Milan Turković am Mozarteum in Salzburg. Patrick de Ritis erhielt zahlreich internationale Preise und ging unter anderem beim Wettbewerb des Italienischen Rundfunks A. Scarlatti in Neapel oder beim Kammermusikwettbewerb von Martigny in der Schweiz jeweils als Sieger hervor.

Schon in jungen Jahren war Patrick de Ritis als Solofagottist im Orchestra Sinfonica Abruzzese engagiert. Sein Weg führte ihn in der Position des Solofagottist mit Stationen beim Opernorchester Rom, Orchestra Regionale Toscana über das Philharmonische Orchester Würzburg zu den Wiener Symphonikern. Als Solist pflegt er darüber hinaus eine rege Konzerttätigkeit, die ihn unter der musikalischen Leitung von Dirigenten wie etwa Georges Prêtre oder Vladimir Fedosejev in internationale Konzertsäle führte. Im Wiener Musikverein präsentierte er als Solist unter Leitung des Komponisten Sir Peter Maxwell Davies dessen Konzert für Fagott und Orchester. Die Spanientournee mit dem Orchestra Toscanini di Parma unter der Leitung von Lorin Maazel war ein weiterer Höhepunkt seiner Karriere. Er spielte die Erstaufführung des Fagottkonzerts von Gioachino Rossini in Ankara und auch die Erstaufführung von Giuseppe Verdis Capriccio für Fagott und Orchester war ihm anvertraut.

Seit über 25 Jahren arbeitet er zudem als Dozent für Fagott und Kammermusik am Konservatorium L. d’Annunzio in Pescara und erhält weltweit Einladungen Fagottkurse abzuhalten. Neben seinen pädagogischen und solistischen Tätigkeitsfeldern ist Patrick de Ritis ein gefragter Dirigent und Gründer mehrerer Ensembles, darunter das Bläserensembles d’Annunzio sowie der Camerata Italiana in Wien.

José Vicente Castelló wurde in Alicante geboren und ist heute einer der führenden Hornspieler Spaniens. Er studierte bei Prof. Radovan Vlatkovic an der Musikhochschule Reina Sofia in Madrid, wo ihm mehrfach der Studentenpreis für herausragende Leistungen von Königin Sofia verliehen wurde. José Vicente Castelló erhielt zahlreiche internationale Preise, darunter den Bärenreiter Urtext Preis beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München im Jahr 2005 und den Honorable Mention beim Internationalen Musikwettbewerb Prague Spring in 2007.

Er konzertierte mit renommierten Ensembles wie dem Chamber Orchestra of Europe, dem Concergebouw Orkest, der Staatskapelle Berlin, dem Royal Philharmonic Orchestra, dem London Philharmonic Orchestra, dem hr-Sinfonieorchester und demTonhalle-Orchester Zürich. Dabei arbeitete er mit herausragenden Dirigenten wie Mariss Jansons, Pierre Boulez, Daniel Barenboim, Lorin Maazel, Bernard Haitink, Daniele Gatti, Esa-Pekka Salonen, Vladimir Jurowski, Andris Nelsons, Neville Marriner und Sir John Eliot Gardiner.

Vicente spielte bei bedeutenden Kammermusikfestivals wie dem Marlboro Music Festival (USA), dem Festival de Mégeve (Frankreich), dem Festival de Santander (Spanien), dem Edinburgh Festival (UK) und den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern. Seit 2010 ist er künstlerischer Leiter des Festivals Musics en Residencia in Alella in Barcelona. An der Escola Superior de Música de Catalunya begleitet Jose Vicente Castelló einen Lehrauftrag. Zudem ist er Mitglied des Orchestra Mozart in Bologna sowie Solohornist beim Mahler Chamber Orchestra.