Erster Saisonsieg für s.Oliver Würzburg: Tayler Persons mit 22 Punkten beim 88:80 (40:37) in Vechta


Der erste Sieg der Saison 2020/2021 ist unter Dach und Fach: s.Oliver Würzburg hat sich am Freitagabend zum Auftakt des 2. Spieltags der easyCredit BBL mit 88:80 (40:37) bei RASTA Vechta durchgesetzt. Entscheidend für den Auswärtserfolg in Niedersachsen waren eine starke Verteidigung und gute Nerven in der Schlussphase: „Wir haben von Anfang bis Ende hart gespielt und die Stopps bekommen, die wir gebraucht haben, um das Spiel zu gewinnen“, sagte Tayler Persons hinterher. Würzburgs Spielmacher war mit 22 Punkten, 8 Rebounds und 5 Korbvorlagen neben Micah Downs (17 Punkte, 9/9 Freiwürfe) und Zach Smith (10 Punkte / 7 Rebounds / 4 Blocks) der auffälligste Spieler der Begegnung.

Der 25-jährige US-Amerikaner kam im RASTA Dome – wie schon eine Woche zuvor im Heimspiel gegen Ulm – von der Bank und sorgte gleich im ersten Viertel für Furore: Von der 6. bis zur 10. Spielminute erzielte Persons 13 Punkte und traf dabei auch zwei Dreier mit ablaufender Schussuhr. So wurde aus dem 8:2-Rückstand in der Anfangsphase eine 20:27-Führung der Gäste nach dem ersten Viertel.

Zum Start in den zweiten Abschnitt mogelte Florian Koch einen Notwurf zum 20:29 in den Korb der Hausherren – das war in einer jederzeit engen Partie der höchste Vorsprung im gesamten Spielverlauf. Vechta legte nach einer Auszeit beim Spielstand von 25:32 (13. Minute) in der Defensive zu und konnte, angeführt von seinem erfahrenen Kapitän Josh Young, die Führung mit einem 8:0-Lauf zurückerobern (33:32, 15. Minute).

Im Anschluss wechselten sich beide Mannschaften in schöner Regelmäßigkeit mit Korberfolgen ab, bis s.Oliver Würzburg die Gastgeber kurz vor dem Seitenwechsel zweimal stoppen und mit einer knappen 37:40-Führung in die Kabine gehen konnte.

Nach der Pause war es Vechtas Jordan Barnett, der den Spielstand mit mehreren guten Offensivaktionen erneut drehte – er erzielte 14 Punkte im dritten Viertel, hielt sein Team in dieser Phase fast im Alleingang im Spiel und traf nach einem schönen Alley-Oop-Anspiel von Josh Young in der 23. Minute zum 46:42.

Die Würzburger Antwort ließ aber nicht lange auf sich warten: Micah Downs und Kapitän Felix Hoffmann waren die entscheidenden Akteure bei dem nun folgenden 11:0-Lauf der Gäste. Downs startete die starke Phase mit einem krachenden Dunk, dann versenkte der „Würzburg Warrior“ erst selbst einen Dreier, holte kurze Zeit später einen Offensivrebound und bediente wieder Downs, der ebenfalls von draußen traf und anschließend mit zwei Freiwürfen auf 46:53 (25. Minute) erhöhte.

SONDERLOB FÜR DEN „WÜRZBURG WARRIOR“ VOM GEGNERISCHEN TRAINER
Das Duell Barnett gegen Downs ging auch danach weiter – Vechtas Flügelspieler setzte sich zweimal am Brett durch, Würzburgs erfahrenster Akteur holte vier weitere Punkte an der Freiwurflinie und behauptete damit eine knappe Führung der Gäste, die auch am Ende des dritten Abschnitts beim Stand von 61:66 Bestand hatte.

Anders als in den vier Pflichtspielen zuvor ließen sich die Spieler von s.Oliver Würzburg dieses Mal im Schlussabschnitt die Butter nicht mehr vom Brot nehmen: „Es ist gut für die Moral, dass die Jungs sich mit einem Sieg belohnen konnten. Es war wichtig, über vier Viertel relativ konstant zu spielen. Vor allem in der Verteidigung war es besser“, betonte Headcoach Denis Wucherer nach dem Spiel.

Obwohl sich vor allem Robin Christen mit sieben Punkten in der 31. und 32. Minute nach Kräften bemühte, gelang es den Hausherren im Schlussabschnitt nicht mehr, den Spielstand zu ihren Gunsten zu drehen. „In den bisherigen Spielen hatten wir Angst zu verlieren. Heute haben wir gespielt, um zu gewinnen. Captain Felix hat die Energie von der Bank gebracht, das hat uns geholfen. Wir haben bis zum Schluss sehr stark verteidigt“, sagte Tayler Persons.

Felix Hoffmann warf mit einem Dreier in der 35. Minute einen Acht-Punkte-Vorsprung heraus (68:76), den die Unterfranken bis zum Schluss verteidigen konnten. Auch als Vechta noch einmal zur Aufholjagd ansetzte und durch Will Verhees in der 38. Minute auf 79:80 verkürzen konnte, behielten die Wucherer-Schützlinge die Nerven: Bis auf einen Freiwurf des Belgiers Jean Salumu ließen sie keine Punkte mehr zu und machten ihrerseits in der Crunchtime durch sechs Freiwurftreffer ohne Fehlversuch den Deckel drauf auf ihren ersten Sieg der Saison.

„Am Ende sind alle entscheidenden Spielzüge bei Würzburg gelandet, und das nicht ohne Grund“, sagte Vechtas Headcoach Thomas Päch und fügte gleich noch ein Sonderlob für Würzburgs Kapitän hinzu: „In solchen Spielen merkt man, wie wichtig Spieler wie Felix Hoffmann sind. Er glänzt weniger durch seine Statistiken oder sein Talent, kann aber Spiele durch seine Emotionen entscheidend beeinflussen. Auch heute hatte er wieder Phasen, in denen er vorangegangen ist.“

STATISTIKEN UND STIMMEN ZUM SPIEL
RASTA VECHTA – S.OLIVER WÜRZBURG 80:88 (20:27, 17:13, 24:26, 19:22)
Für s.Oliver Würzburg spielten:
Tayler Persons 22 Punkte/2 Dreier (8 Rebounds / 5 Assists), Micah Downs 17/2, Mark Ogden 11, Zach Smith 10 (7 Rebounds/4 Blocks), Cameron Hunt 6, Felix Hoffmann 6/2 (4 Assists), Florian Koch 5/1, Joshua Obiesie 5/1, Julian Albus 3/1, Tyson Ward 3 (6 Rebounds), Julius Böhmer.

Top-Performer Vechta:
Jordan Barnett 20/2 (7 Rebounds), Jean Salumu 17/2, Will Vorhees 13 (6 Rebounds), Robin Christen 12/1.

Key Stats:
Dreierquote: Würzburg 35 Prozent (9 von 26) – Vechta 25 Prozent (7 von 28)
Freiwürfe: Würzburg 23 von 30 (77 Prozent) – Vechta 19 von 23 (83 Prozent)
Assists/Turnovers: Würzburg 21/10 – Vechta 17/13

Tayler Persons, s.Oliver Würzburg:
„Wir hatten heute im vierten Viertel keine Angst zu verlieren. In unseren letzten Spielen hatten wir da einige Probleme, aber heute haben wir gespielt um zu gewinnen. Captain Felix hat die Energie von der Bank gebracht, das hat uns geholfen und wir haben von Anfang bis Ende hart gespielt. Vechta hat viele gute Offensivspieler, aber wir haben bis zum Schluss sehr stark verteidigt und die Stopps bekommen, die wir gebraucht haben, um das Spiel zu gewinnen. Niederlagen sind für mich das schlimmste, deswegen freue ich mich für die Jungs und bin glücklich über meinen ersten Sieg in der BBL.“

Denis Wucherer, Headcoach s.Oliver Würzburg:
„Für uns war es wichtig, einen Sieg zu holen und in der Saison anzukommen, nachdem wir im Pokal dreimal und letzte Woche auch in der Liga zuhause gegen Ulm verloren haben. Es ist für gut für die Moral der Jungs, dass sie sich mit einem Sieg belohnen konnten. Es war wichtig für uns, über vier Viertel relativ konstant zu spielen, nachdem wir bisher in allen Spielen ein Viertel hatten – meistens das letzte – in dem wir nicht auf BBL-Niveau gespielt haben. Das war heute gerade in der Verteidigung besser. Wir haben auch drei der vier Viertel gewonnen, deswegen geht der Sieg auch in Ordnung.“

Thomas Päch, Headcoach RASTA Vechta:
„Ich kann Denis nur zustimmen, dass Würzburg verdient gewonnen hat. Man merkt meiner Mannschaft an, dass sie gerade offensiv noch viel lernen muss. Trotzdem waren wir irgendwie immer dran, aber am Ende sind alle entscheidenden Spielzüge bei Würzburg gelandet, und das nicht ohne Grund. Sie sind einfach energischer hingegangen als wir, solche Situationen tun extrem weh. In solchen Spielen merkt man auch, wie wichtig Spieler wie Felix Hoffmann sind, der weniger durch seine Statistiken oder sein Talent glänzt, aber Spiele durch seine Emotionen entscheidend beeinflussen kann. Auch heute hatte er wieder Phasen, in denen er vorangegangen ist. Meine Mannschaft muss daraus mitnehmen, dass von ihr mehr Einsatz kommen muss.“