Bernd Hollerbach (47), der als Cheftrainer vor rund drei Jahren den FC Würzburger Kickers in der Regionalliga übernommen hatte, zweimal nacheinander aufgestiegen ist und so den direkten Durchmarsch bis in die 2. Liga schaffte, hat an diesem Montag sein Amt als Cheftrainer bei den Rothosen niedergelegt. Nachfolger wird Stephan Schmidt (40), aktuell noch Trainer der U-17-Junioren des FC Schalke 04, die sich am Sonntag die westdeutsche Meisterschaft gesichert haben und für die Endrunde qualifiziert haben.
„Nach drei extrem intensiven Jahren, die wir hier gemeinsam durchgepowert haben, ist für mich jetzt ein guter Zeitpunkt gekommen, um einen sauberen Schnitt zu machen und den Staffelstab weiterzugeben“, sagte Hollerbach. Der gebürtige Würzburger hatte im Frühjahr 2014 das damalige Projekt „3×3 – in drei Jahren in die 3. Liga“ zunächst unterstützt und später selbst den Chefrtrainerposten übernommen. Unter Hollerbach folgte 2014/15 der Aufstieg in die 3. Liga und 2015/16 der Durchmarsch in die 2. Bundesliga. „Meine Entscheidung“, sagte Hollerbach, „hat nichts mit dem Abstieg zu tun, diese Entscheidung hätte ich auch im Falle des Klassenerhalts so getroffen.“
„Bernd war das Gesicht unserer positiven Entwicklung in den letzten Jahren, er hat Würzburg zurück auf die nationale Fußball-Landkarte gebracht. Wir bedauern natürlich seine Entscheidung, die wir aber respektieren. Wir danken ihm sehr für alles und freuen uns, dass er den Kickers als Freund immer verbunden bleiben wird“, erklärt Kickers-AG-Vorstandsvorsitzender Daniel Sauer.
Hollerbachs Abschied von den Kickers wurde auf einer Pressekonferenz bekanntgegeben, auf der zeitgleich bereits der neue Cheftrainer des künftigen Drittligisten vorgestellt worden ist: Stephan Schmidt startete 2007 seine Trainer-Laufbahn als Co-Trainer der U 19 von Hertha BSC Berlin. Von 2009 bis 2012 war er für die U 19 beim VfL Wolfsburg verantwortlich und wurde mit dem Nachwuchsteam der Niedersachsen Deutscher Meister. Seine Trainerkarriere im Profibereich startete er 2012 beim damaligen Zweitligisten SC Paderborn 07. Anschließend trainierte er ebenfalls in der 2. Liga den FC Energie Cottbus. Seit 2015 ist er für die berühmte „Knappenschmiede“ auf Schalke verantwortlich.
„Ich habe großen Respekt vor dem, was hier in Würzburg in den letzten Jahren bei den Kickers geleistet wurde“, erklärte Stephan Schmidt bei seiner Vorstellung. „Ich bin stolz darauf, dass ich diese Erfolgsgeschichte ab sofort weiterschreiben darf.“
Würzburgs neuer Trainer wird die Kaderplanung für die kommende Saison gemeinsam mit Daniel Sauer vornehmen, der künftig neben seinen bisherigen Aufgaben auch die Funktion des Sportdirektors übernehmen wird. Aktuell aber liegt Schmidts Fokus noch auf der Arbeit beim FC Schalke 04. „Wir sind Schalke dankbar für die Kooperationsbereitschaft, das ist im heutigen Geschäft keine Selbstverständlichkeit“, sagt Daniel Sauer: „Deshalb unterhalten wir uns heute auch nicht über Verträge und deren Laufzeiten.“
„Wir haben uns bewusst für einen Trainer entschieden, der nachgewiesenermaßen gut mit Talenten umgehen kann. Neben einer funktionierenden ersten Mannschaft, die in der 3. Liga eine gute Rolle spielen wird, liegt unser Fokus künftig noch stärker auf dem Ausbau unserer Nachwuchsarbeit, damit wir den Verein nachhaltig weiterentwickeln“, gibt der Kickers-Vorstandsvorsitzende die Marschroute vor.