Die s.Oliver Baskets setzen ihren perfekten Start fort und gewinnen auch ihr drittes Spiel der Saison bei den FRAPORT SKYLINERS mit 77:75 (36:43)
Kaum zu glauben, aber wahr: Nach dem dritten Spieltag der neuen Saison sind nur noch drei Teams in der Beko BBL ungeschlagen – Aufsteiger s.Oliver Baskets gehört dazu. Die Unterfranken holten am Sonntag mit 77:75 (36:43) in Frankfurt ihren dritten Erfolg innerhalb von acht Tagen. Die spannende Partie wurde wie das Würzburger Heimspiel am Mittwoch gegen Gießen erst mit dem allerletzten Wurf entschieden. Ausgerechnet der Ex-Würzburger John Little wurde dabei zum tragischen Helden, als sein offener Dreier zum möglichen Sieg nicht den Weg in den Korb fand. Baskets-Topscorer der Partie war erneut Dru Joyce, der 15 seiner 17 Punkte bei der Aufholjagd in der zweiten Halbzeit erzielte.
Defensiv-Spezialist John Little hatte von seinem Trainer Gordon Herbert den Auftrag erhalten, Dru Joyce an die Kette zu legen – das gelang ihm in der ersten Halbzeit auch sehr gut. Nur zwei Punkte standen für den 30-jährigen Spielmacher der s.Oliver Baskets nach der ersten Halbzeit zu Buche. Zwar kamen die Gäste besser in die Partie als die Hausherren bei ihrer Heimpremiere – Seth Tuttle traf in der 2. Minute zur 4:7-Führung. Ab Mitte des ersten Spielabschnitts übernahmen dann aber erst einmal die FRAPORT SKYLINERS das Kommando.
Dabei profitierten sie bis zum Seitenwechsel vor allem von ihrer Treffsicherheit aus der Distanz: Sieben erfolgreiche Dreier bei vierzehn Versuchen machten in den ersten zwanzig Minuten den Unterschied aus. Vor allem Frankfurts Scharfschütze Aaron Doornekamp machte mit seinen drei Treffern den s.Oliver Baskets das Leben schwer, die ihrerseits vor der Pause nur zwei von elf Drei-Punkte-Würfen trafen und mit einem 36:43-Rückstand in die Kabine gingen.
Leistungssteigerung und mehr Energie nach der Pause
Was den Würzburgern in der ersten Hälfte an Energie noch fehlte, brachten sie dann ab dem Start des 3. Viertels auf das Parkett der FRAPORT Arena. Allen voran Kapitän Dru Joyce, der gleich einmal zwei Dreier in Folge einnetzte und sein Team damit vor 4.860 Zuschauern – darunter eine gewohnt große und laute Kolonie von Baskets-Fans – in der 23. Minute auf 47:44 heranbrachte.
Zwei Minuten später ereignete sich die Szene, die s.Oliver Baskets Headcoach Doug Spradley später als „Wendepunkt“ bezeichnen sollte. Beim Stand von 53:48 wollte Frankfurts Spielmacher Jordan Theodore einen Schnellangriff per Korbleger abschließen, aber „Big Will“ Coleman hatte etwas dagegen: Der Baskets-Center kam von hinten angeflogen, blockte den Ball sauber ans Brett und hielt seine Mannschaft im Spiel. „Das hat uns zusätzliche Motivation gegeben. Statt mit sieben waren wir plötzlich nur noch mit drei Punkten hinten“, so Spradley. Der Ausgleich gelang dann Seth Tuttle in der 29. Minute mit einem Drei-Punkte-Wurf zum 57:57.
Beim Spielstand von 61:59 zu Gunsten der Frankfurter begann der letzte Spielabschnitt, in dem die Gastgeber fast vier Minuten auf ihre ersten Zähler warten mussten. Zwei Coleman-Freiwürfe und Korbleger durch Brendan Lane, Cameron Long und Maurice Stuckey brachten das 63:67 – mit der ersten Baskets-Führung seit der 4. Spielminute (10:11) war die Partie gedreht.
Gordon Herbert reagierte mit einer Auszeit, und die letzten fünf Spielminuten entwickelten sich in der Folge zu einem echten Basketball-Krimi. Denn auch acht Punkte in Serie von Dru Joyce zum Spielstand von 68:74 in der 38. Minute genügten nicht, um die Frankfurter Moral zu brechen.
Auf Tabellenplatz drei in das spielfreie Wochenende
Punkt um Punkt kämpften sie sich in den verbleibenden zwei Minuten und zehn Sekunden wieder heran und verkürzten sieben Sekunden vor der Schlusssirene durch den vierten Dreier von Aaron Doornekamp auf 75:76. Es war der einzige erfolgreiche Drei-Punkte-Wurf der Frankfurter in der zweiten Halbzeit – ein wichtiger Faktor zum Sieg der s.Oliver Baskets. Den sicherte Cameron Long mit einem erfolgreichen Freiwurf exakt 5,4 Sekunden vor der Schlusssirene – der letzte Frankfurter Dreierversuch von John Little mit Ablauf der Uhr war nicht mehr erfolgreich.
Als Tabellendritter hinter ALBA BERLIN und den MHP RIESEN Ludwigsburg gehen die s.Oliver Baskets jetzt in eine spielfreie Woche. Die ursprünglich für den 18. Oktober angesetzte Partie bei den Basketball Löwen Braunschweig muss verlegt werden, weil die Braunschweiger am Vorabend beim Tabellenführer in der Bundeshauptstadt antreten. Für die s.Oliver Baskets geht es am 23. Oktober weiter: Dann ist Phoenix Hagen am Freitagabend um 20 Uhr in der s.Oliver Arena zu Gast. Tickets für das zweite Heimspiel der Saison gibt es im Online-Shop bei CTS Eventim und in der Main-Post-Geschäftsstelle in der Plattnerstraße 14, 97070 Würzburg.
Stimmen zum Spiel
Dru Joyce, s.Oliver Baskets:
„Es war wieder eine gute Leistung von uns in der Crunchtime. Wir haben immer weiter gekämpft und wachsen als Team immer besser zusammen. Ich wollte in der zweiten Halbzeit aggressiver sein als vor der Pause. In der ersten Halbzeit hat uns als Mannschaft noch ein wenig die Energie gefehlt. Danach haben wir uns gesteigert und zwanzig Minuten sehr starken Basketball gespielt.“
Doug Spradley, Headcoach s.Oliver Baskets:
„Glückwunsch an meine Mannschaft. Wir haben in der zweiten Halbzeit die hohe Intensität auf das Feld gebracht, die wir unbedingt gebraucht haben. Der Block von Will Coleman war vielleicht der Wendepunkt und hat uns noch mehr Motivation gegeben. Statt mit sieben Punkten waren wir plötzlich nur noch mit drei Punkten hinten. Mein Team hat sich in der zweiten Halbzeit deutlich gesteigert, das war die Grundlage für diesen Sieg. Wir haben in allen drei Spielen gezeigt, dass diese Mannschaft niemals aufgibt. In der Schlussphase waren wir vielleicht etwas frischer und einen Schritt schneller als Frankfurt. Ich bin natürlich sehr froh über unseren guten Saisonstart. Wir wollen aber erst einmal zwölf Siege haben, um sicher in der Liga zu bleiben. Dann sehen wir weiter.“
Gordon Herbert, Headcoach FRAPORT SKYLINERS:
„Bei Teams haben mit großer Intensität gespielt, auch die Atmosphäre in der Halle war sehr gut. Würzburg hat uns in der zweiten Halbzeit aus unserem offensiven Rhythmus gebracht und wir haben zu viel Eins gegen Eins gespielt. William Coleman hatte einige ‚big plays‘ an beiden Enden des Spielfelds. In der ersten Halbzeit hatten wir elf Assists, in der zweiten Halbzeit nur noch zwei. Wir wollten eigentlich den Korb besser attackieren, waren aber oft zu zögerlich.“
FRAPORT SKYLINERS – s.Oliver Baskets 75:77 (22:19, 22:18, 18:23, 14:18)
Für die s.Oliver Baskets spielten:
Dru Joyce 17 Punkte/3 Dreier (9 Assists), Brendan Lane 15/1 (6 Rebounds), Cameron Long 12/1, William Coleman 11 (7 Rebounds/2 Blocks), Lamonte Ulmer 9, Seth Tuttle 7, Maurice Stuckey 6, Ruben Spoden, Joshiko Saibou.
Top-Performer Frankfurt:
Doornekamp 18/4, Robertson 14/1, Theodore 13/1 (5 Assists), Morrison 12 (8 Rebounds).
Key Stats:
Freiwürfe: Würzburg 15 von 19 (79 Prozent) / Frankfurt 13 von 19 (68 Prozent)
Punkte in der Zone: Würzburg 34 / Frankfurt 32
Blocks: Würzburg 3 / Frankfurt 1