s.Oliver Würzburg unterliegt den 46ers in der ausverkauften s.Oliver Arena mit 81:86 (44:43) – Doug Spradley: „Wenn man zuhause 81 Punkte macht, muss man das Spiel gewinnen.“
18 Führungswechsel, acht Mal Unentschieden: Das Duell der s.Oliver Würzburg mit den GIESSEN 46ers war wie schon zweimal in der letzten Saison eine bis zum Schluss spannende Angelegenheit. Am Ende hatten die Gäste vor 3.140 Zuschauern in der im 75. Bundesliga-Spiel zum 75. Mal ausverkauften Würzburger s.Oliver Arena das bessere Ende für sich und gewannen mit 86:81 (43:44). Vor allem mit der Verteidigung seines Teams war s.Oliver Würzburg Headcoach Doug Spradley nicht zufrieden: „Wenn man zuhause 81 Punkte macht, dann muss man das Spiel gewinnen.“
Schon in der Anfangsphase ging es in einem klassischen „Spiel der Läufe“ mehrmals Hin und Her – zunächst lag Gießen mit 0:4 vorne, dann die Gastgeber mit 8:4 (5. Minute), dann war das Spiel nach sechs Minuten wieder ausgeglichen (12:12). Über den Spielstand von 21:21 nach den ersten zehn Minuten blieb es eine absolut offene Partie bis zum 26:26 nach einem Dreier von James Southerland in der 13. Minute.
In der Folgezeit setzten sich die Gäste – eingeleitet durch einen Drei-Punkte-Wurf des Ex-Würzburgers Joshiko Saibou – zum ersten Mal etwas deutlicher ab. Mit einer Auszeit beim Stand von 28:36 (16. Minute) brachte Spradley seine Jungs aber wieder in die Spur. Am Ende einer ersten erfolgreichen Aufholjagd drehten Maurice Stuckey per Dunk und Jake Odum mit einem Korbleger jeweils nach Gießener Ballverlusten in der 19. Minute den Spielstand zum 42:41.
Auch in die Halbzeitpause gingen die Unterfranken mit einer knappen 44:43-Führung – obwohl sie in den ersten zwanzig Minuten beim Rebound klar unterlegen waren (8:18) und sich keinen einzigen Offensiv-Abpraller sichern konnten (Gießen 7). Ausgleichen konnten sie dieses Manko in Halbzeit eins durch sechs Ballgewinne, denen nur drei Turnover gegenüber standen.
Nach dem Seitenwechsel waren es zunächst die 46ers, die besser ins Spiel kamen. Ganze vier Punkte durch Brendan Lane gelangen den Gastgebern in den ersten sechs Minuten des dritten Viertels – die Hessen nutzten die offensive Schwächephase und setzten sich auf 48:59 (27. Minute) ab. Dann setzten die Würzburger erneut zur Aufholjagd an und legten einen viertelübergreifenden 13:2-Lauf hin, mit dem sie sich die Führung zurückholen konnten. Charles Barton traf den Dreier zu Beginn des Schlussabschnitts zum 62:61 (31. Minute).
Maurice Stuckey ließ kurz darauf einen weiteren Distanztreffer zum 65:63 folgen. Bei den Gästen war es in dieser spielentscheidenden Phase alleine Spielmacher Cameron Wells, der mit zehn Punkten in Folge dagegen hielt. Der 28-Jährige war es auch, der in der 35. Minute mit zwei Freiwürfen und einem Sprungwurf zum 68:71 den 18. und letzten Führungswechsel des Spiels produzierte.
Durch ihren nächsten Lauf setzten sich die 46ers erneut auf sieben Punkte ab (68:75, 36. Minute) und konnten den Vorsprung danach auch erfolgreich verteidigen. Zwar blieb s.Oliver Würzburg bis zum Schluss in Schlagdistanz – als Brendan Lane dann aber 25 Sekunden vor Schluss beim Stand von 77:82 zwei Freiwürfe nicht verwandeln konnte, standen die Gießener endgültig als Sieger fest.
s.Oliver Würzburg – GIESSEN 46ers 81:86 (21:21, 23:22, 15:18, 22:25)
Für s.Oliver Würzburg spielten:
Brendan Lane 16 Punkte, Jake Odum 15/1 Dreier (7 Assists / 4 Steals), James Southerland 14/3, Lamonte Ulmer 12 (3 Steals), Maurice Stuckey 8/2, Krešimir Lončar 6, Max Ugrai 4, Charles Barton 3/1, Vladimir Mihailović 2 (7 Assists), Felix Hoffmann 1.
Top-Perfomer Gießen:
Wells 20/2, Scrubb 19 (8 Rebounds / 4 Assists), Bowlin 15/3 (3 Steals), Sears 14 (8 Rebounds).
Key Stats:
Rebounds: Würzburg 24 – Giessen 33
Offensiv-Rebounds 1. Halbzeit: Würzburg 0 – Giessen 7
Freiwürfe: Würzburg 8 von 13 (62 Prozent) – Giessen 13 von 15 (87 Prozent)
Drei-Punkte-Würfe: Würzburg 7 von 21 (33 Prozent) – Giessen 7 von 14 (50 Prozent)
Punkte in der Zone: Würzburg 40 – Giessen 44
Stimmen zum Spiel
Doug Spradley, s.Oliver Würzburg:
„Glückwunsch an Denis Wucherer und Gießen. Sie hatten mehr Intensität und haben intelligenter gespielt als wir. Ich bin sehr enttäuscht über die Einstellung des einen oder anderen Spielers. Leider identifizieren sich einige nur über ihre Punkte und nicht über die Verteidigung. Mich ärgert nicht, dass wir das Spiel verloren haben, sondern die Art und Weise, wie wir es verloren haben. Ich frage mich, wo Kampfgeist und Herz meiner Spieler sind, in der Halle waren sie heute nicht. Ich versuche sie so oft wie möglich zu schützen, bin es jetzt aber langsam leid. Wenn man zuhause 81 Punkte erzielt, dann muss man das Spiel gewinnen. Das geht aber nicht, wenn du nicht bereit bist zu verteidigen.“
Denis Wucherer, GIESSEN 46ers:
„Ich bin natürlich sehr zufrieden. Wir haben uns heute mit einer sehr ordentlichen Leistung für eine sehr gute Trainingswoche belohnt. Offensiv hatten wir vier Jungs, die gut produziert haben. Die Verteidigung war solide, wie zuletzt meistens. Wichtig war, dass wir das Reboundverhältnis klar für uns entscheiden konnten. Zu diesem Zeitpunkt der Saison mit einer ausgeglichenen Bilanz dazustehen, macht die Arbeit angesichts unseres schwierigen Programms in den nächsten Wochen viel entspannter.“