Das Energiemanagement des Uniklinikums Würzburg wurde im Mai dieses Jahres erfolgreich nach DIN EN ISO 50001 zertifiziert. Damit schafft das unterfränkische Krankenhaus der Maximalversorgung die Grundlagen für einen noch ökologischeren und noch wirtschaftlicheren Umgang mit den diversen Energieformen.
Nach einer zweistufigen Auditierung über insgesamt drei Tage erhielt das Uniklinikum Würzburg (UKW) vom TÜV Rheinland das Zertifikat nach DIN EN 50001. „Ein systematisches Energiemanagement nach dieser Norm hilft, die Energieeffizienz des UKW kontinuierlich zu erhöhen. Die konsequente Nutzung der Energieeinsparpotenziale ist nicht nur ökologisch verantwortungsvoll, sondern senkt auch die Betriebskosten und steigert so die Wettbewerbsfähigkeit“, sagt Harald Thal, der Leiter des Geschäftsbereichs Technik und Bau am UKW.
Eine Umsetzung von EU-Politikzielen
Hintergrund der Maßnahme ist letztlich die europäische Umwelt- und Energiepolitik: Die EU hat für alle Mitgliedsstaaten das Ziel vorgegeben, den Primärenergieverbrauch bis zum Jahr 2020 um 20 Prozent gegenüber 2008 zu senken. Diese Vorgabe kann nur erreicht werden, wenn unter anderem der Energieverbrauch von Unternehmen einer bestimmten Größe und auch beispielsweise von Krankenhäusern erfasst und optimiert wird. Die Einführung eines ISO 50001-zertifizierten Energiemanagementsystems ist einer der hierbei möglichen Umsetzungswege. Die Norm setzt dabei einen Rahmen, innerhalb dessen individuelles Engagement des Normenanwenders erforderlich ist. So sind die Berechnungsgrundlagen des spezifischen Energieverbrauches zu fixieren und Einsparungsziele zu definieren. Und um diese Ziele zu erreichen, werden Energieprojekte initiiert und durchgeführt.
Basis des Energiemanagementsystems am UKW war ein Energiemonitoringsystem, das das Klinikum bereits ab dem Jahr 2011 schrittweise eingeführt hatte. „Mit der Zertifizierung haben wir jetzt eine langfristige Grundlage, um den Energieverbrauch im Klinikum in eine komplexe Prozesslandschaft einzugliedern. Eine Prozesslandschaft, die nicht nur technische und kaufmännische Aspekte, sondern vor allem auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einbindet“, betont Harald Thal.
Beispiel aus dem Maßnahmenkatalog
Hier einige Beispiele aus dem mit dem zertifizierten Energiemanagementsystem am Uniklinikum Würzburg verbundenen Maßnahmenkatalog:
• Bereits beim Einkauf von Geräten wird der Energieverbrauch mitbeurteilt, um Folgekosten und Energieverschwendung zu vermeiden.
• Ein regelmäßig einberufenes, hausinternes Energieteam bespricht Änderungen und neue Energieprojekte.
• Der Energieverbrauch des Klinikums wird bewertet und beobachtet, um eventuelle „Ausreißer“ möglichst frühzeitig erkennen und Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.