Das gab es noch nicht in der Geschichte der Würzburger Feuerwehr: Mit Kathleen Kiupel hat der „Löschzug 3 – Sanderau“ der Freiwilligen Feu-erwehr Würzburg pünktlich zum 140-jährigen Jubiläum erstmals eine Zugführerin. Nach 29 Jahren Dienst wurde ihr Vorgänger Norbert Eitel-wein Ende 2014 mit einer großen Feier in den Feuerwehrruhestand ver-abschiedet.
Kiupel ist Feuerwehrfrau durch und durch: 1996 trat die heute 36-Jährige in die Jugendfeuerwehr Oberdürrbach ein und wechselte ein Jahr später zum Sanderauer Löschzug. Dort machte die frischgebacke-ne Zugführerin eine Feuerwehrkarriere wie aus dem Lehrbuch: Auf die Grundausbildung folgten unter anderem Lehrgänge zur Maschinistin, zur Atemschutzgeräteträgerin und 2004 dann zur Gruppenführerin. Im November 2014 erfolgte die offizielle Benennung zur Zugführerin durch das Kommando der Feuerwehr Würzburg.
Spaß daran, Verantwortung zu übernehmen
Die Sanderauer Feuerwehrfrau hatte ihr jetziges Amt zunächst nicht als festes Ziel vor Augen: „Es war eine schleichende Entwicklung, ich habe gemerkt wie viel Spaß es macht, Aufgaben zu übernehmen“, sagte Kiupel. Sie führt zukünftig zusammen mit dem stellvertretenden Zugfüh-rer Hubert Plendl eine 17-köpfige Mannschaft insbesondere aus jungen Frauen und Männern an. Wichtig ist ihr eine harmonische Kameradschaft: „Wir müssen uns in Einsätzen untereinander und aufeinander verlassen können und das funktioniert nur wenn man sich blind ver-steht“.
Vom bisherigen Zugführer Norbert Eitelwein übernimmt sie einen funk-tionierenden Löschzug. Eitelwein trat 1985 der Sanderauer Wehr bei und war 22 Jahre stellvertretender Zugführer und Zugführer. Seine Feu-erwehr verlässt der 63-Jährige mit einem lachenden und einen weinen-den Auge. „In Erinnerung bleiben werden mir vor allem der Spohr-Brand und der Großbrand in der Peterpfarrgasse“, so der Feuerwehrmann.
Ergänzende Information:
Im Würzburger Stadtgebiet gibt es neben der Berufsfeuerwehr sechs Freiwillige Feuerwehren. Von ihnen ist die Freiwillige Feuerwehr Würz-burg mit fünf Löschzügen die größte. Der Löschzug 3 wurde im Jahr 1875 als Bezirksfeuerwehr Sanderau gegründet und ist seit 1912 im In-nenhof der Schillerschule (Felix-Dahn-Straße) beheimatet. Die Sande-rauer Wehr ist mit vier Feuerwehrfahrzeugen ausgestattet und kommt primär in der Sanderau und dem Frauenland zum Einsatz. Interessenten am Feuerwehrdienst finden auf der Internetpräsenz unter www.ffw-loeschzug3.de weitere Informationen.