DJK Rimpar Wölfe: Harter Fight gegen Friesenheim


Wenn man die letzten zehn Minuten eines Handballspiels lediglich ein Tor erzielt, dafür aber sieben hinnehmen muss, darf man sich über die Unterstellung nicht wundern, dass man auf der Zielgerade einer solchen Auseinandersetzung geschwächelt haben muss. Wenn dann am Ende ein 23:31 an der Anzeigetafel steht, gibt es auch nicht wirklich Gründe, mit irgendeinem Schicksal zu hadern, denn das Ergebnis bietet keinen Raum für Zweifel, wer den Platz zu Recht als Sieger verlassen hat.
Nein, die Friesenheimer haben diesen Sieg verdient, denn in dieser Auseinandersetzung hatten sie stets die Nase vorn, sieht man von den drei Zwischenständen ab, mit denen die Wölfe ausgleichen konnten. Während das zweimal gleich zu Beginn der Partie noch keinen vom Hocker riss, sah das beim dritten Mal allerdings deutlich anders aus. Das war vier Minuten nach Beginn der zweiten Halbzeit, als der fünffache Torschütze Benedikt Brielmeier mit zwei Treffern den Halbzeitstand von 14:16 egalisierte und damit die verzweifelte Aufholjagd, die durchgehend die ersten 30 Minuten bestimmte, zu einem guten Ende zu bringen schien. Plötzlich war auch das Publikum wieder da, hoffte es doch auf einen ähnlichen Verlauf wie im Coburg-Spiel. Doch während die drittplatzierten Coburger auf der Zielgerade zum Bundesligaaufstieg merklich schwächeln, zeigten die viertplatzierten Pfälzer keine Nerven und zogen mehr als abgebrüht ihr sehr variables Spiel durch.
Bekamen die Wölfe zunächst keinen Zugriff auf das durchsetzungsstarke Kreisspiel der Gäste, setzte sich deren Rückraum in Szene, als man sich im Abwehrverbund mehr zurückgezogen hatte, um das Problem zu lösen. Kaum hatte man sich wieder umgestellt und hinderte den Gegner am Torewerfen aus der Ferne, brillierte wieder dessen Kreisspiel. Das klingt einfach, doch es funktioniert nur, wenn man über ein Team verfügt, dass diese Variabilität auf den Platz bringen kann. Hier hat der Friesenheimer Trainer Benjamin Matschke hervorragende Arbeit geleistet, denn kaum eine Mannschaft der 2. Bundesliga hat diese Qualitäten innerhalb so kurzer Zeit entwickeln können wie seine.
Doch dominiert haben die Eulen aus Friesenheim die Wölfe keineswegs, es sei denn, man macht den Fehler und erhebt die letzten zehn Minuten zum Maßstab all dessen, was geleistet wurde. Fünfzig Minuten haben diese nämlich dagegen gehalten und trotz ihrer Probleme in der Abwehr immer wieder mit allem, was ihnen möglich war, gekämpft, einen Rückstand wettzumachen. Stand es 5:9 nach 14 Minuten, hatten sie 3 Minuten später wieder den Anschlusstreffer geschafft. Ein 12:16 noch vor der Halbzeit egalisierte man gar bis zum erwähnten 16:16. Auch ein 18:23 in der 45. Minute bedeutete noch keineswegs die Vorentscheidung, denn wieder kämpfte man sich auf zwei Tore heran, nicht zuletzt ein Verdienst des mit 19 Paraden wieder einmal ausgezeichnet haltenden Max Brustmann. Nein, diese Mannschaft hat fünfzig Minuten gegen ein Schwergewicht der Liga gekämpft, etwas, das auch an den knapp 2000 Zuschauern nicht spurlos vorrübergegangen ist. Denen war natürlich nicht entgangen, dass die Mannschaft auf der Zielgerade geschwächelt hat, auch dass die eigenen Kreisspieler während der gesamten Partie nicht in Szene gesetzt werden konnten, aber sie haben auch registriert, dass die Wölfe alles versucht haben, solange es ihnen möglich war. Am Schluss war die Luft einfach raus. Es war Respekt, der durch einen lang anhaltenden Beifall von den Rängen signalisiert wurde, etwas, das sich die Heimmannschaft bei aller Kritik und trotz der letzten schwachen zehn Minuten verdient hatte.
DJK Rimpar Wölfe: Konstantin Madert (n.e.), Max Brustmann, Sebastian Kraus (1/1), Stefan Schmitt(2), Dominik Schömig (5/2), Julian Bötsch, Jan Schäffer, Patrick Schmidt (3/2), Steffen Kaufmann (2), Benedikt Gräsl (n.e.), Lukas Siegler, Max Bauer (2), Benedikt Brielmeier (5), Julian Sauer (3)
TSG Ludwigshafen-Friesenheim: Kevin Klier, Roko Peribonio (n.e.), Philipp Grimm (8/6), Gunnar Dietrich (4), Stefan Lex, Jonas Kupijai, Marco Hauk, Pascal Durak (2), Nico Büdel (5), Patrick Weber (2), Kai Dippe (7), Martin Slaninka (1), David Schmidt(2), Marius Kastening
Schiedsrichter: Fabian von Dorff/Christian von Dorff
Zeitstrafen: Rimpar 4 x 2min, Friesenheim 4x2min
Siebenmeter: Rimpar 8/5, Friesenheim 7/6
Spielfilm: 0:1, 2:2, 3:3, 5:6, 5:9, 8:10, 10:13, 12:16, 14:16- Halbzeit – 15:16, 16:16, 18:22, 19:23, 21:23, 22:27, 23:31