Der 16. März als Mahnung


Der Zerstörung Würzburgs und dem damit verbundenen Tod tausender Menschen haben Würzburgerinnen und Würzburger am heutigen Vormittag gedacht. *Bombenhagel und Feuersturm brachten etwa 5000 Menschen den Tod“, erinnerte Oberbürgermeister Christian Schuchardt an die Ereignisse des 16. März 1945: *Die Bilder der zerstörten Häuser geben keinen Aufschluss darüber, welches Leid in den Kellern geschehen ist.“ *Wir dürfen es nicht zulassen, dass jemals in Vergessenheit gerät, was damals mit unserer Stadt geschehen ist und wie es dazu kommen konnte“, so Schuchardt bei der Gedenkstunde am Friedhof.
Denn mit dem Bombenangriff vom 16. März kehrte ein Krieg nach Würzburg zurück, der von Deutschland mit dem Überfall auf Polen am 1. September
1939 ausgegangen war. *Das verwüstete Würzburg führt uns die zerstörerischen Folgen von Nationalismus und Kriegstreibern anschaulich vor Augen und ist eine eindringliche Mahnung, uns mit aller Kraft für die Völkerverständigung einzusetzen.“ Deshalb dürfe man auch nicht schweigen, wenn Vorurteile verbreitet und Minderheiten diffamiert werden oder tatenlos zusehen, wenn Menschen wegen ihrer Abstammung, ihrer Herkunft oder ihrer Religion ausgegrenzt oder angegriffen werden: *Lassen wir es nicht zu, dass sich Rassismus und Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz hierzulande weiter ausbreiten! Zeigen wir den Feinden unserer offenen Gesellschaft unsere Haltung! Und leisten wir selbst unseren Beitrag zu einem guten menschlichen Miteinander im Geist gegenseitiger Achtung und Wertschätzung“, appellierte Schuchardt.
Im Anschluss an das Gedenken am Friedhof hat das Nagelkreuzzentrum den *Weg der Versöhnung“ organisiert, dessen zweite Station in diesem Jahr die Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Kreiswehrersatzamt in Heidingsfeld war.