Am Samstag, den 11. Juli 2015, findet am Zentrum für Operative Medizin in Würzburg ein Sommerfest der Organtransplantation statt. Das Uniklinikum Würzburg nutzt die Gelegenheit unter anderem dazu, der Öffentlichkeit die in diesem Frühjahr neu geschaffene Organisationsstruktur des Transplantati-onszentrums UKW vorzustellen.
Noch mehr Transparenz und Effizienz das sind zwei der derzeitigen Hauptziele der deutschen Transplanta-tionsmedizin. Auch das Universitätsklinikum Würzburg (UKW) mit seinen Organtransplantationsprogrammen für Niere, Leber, Herz und Bauchspeicheldrüse stellt sich dieser Herausforderung. So bietet demnächst ein Sommerfest laienverständlich Einblicke in die derzeitigen Rahmenbedingungen und lokalen Strukturen für Organspende und -verpflanzung. Die Veranstaltung, die sich an Wartelistenpatienten, Transplantierte, An-gehörige, Partner des Klinikums sowie alle Interessierten wendet, findet am Samstag, den 11. Juli 2015, im Zentrum für Operative Medizin (ZOM) an der Oberdürrbacherstraße statt.
Ein Vormittag mit Kurzvorträgen
Auf dem Programm steht ab 10:00 Uhr eine Serie von Kurzvorträgen. Während Alexandra Greser von der Deutschen Stiftung Organspende die aktuelle Spendensituation beleuchtet, präsentieren die jeweiligen ärzt-lichen Experten die Transplantationsprogramme für Niere, Leber und Herz des UKW. Das Klinikum nutzt außerdem die Gelegenheit, die in diesem Frühjahr neu geschaffene Organisationsstruktur des „Transplanta-tionszentrums UKW“ vorzustellen.
Transplantationszentrum bündelt Einzelprogramme
„Unter diesem Dach bündeln wir unsere vier Organprogramme. Sie bleiben dabei zwar autark, erhalten aber einen gemeinsamen Außenauftritt“, beschreibt Prof. Christoph Reiners, der Ärztliche Direktor des Würzburger Uniklinikums. Personell wurde das Zentrum mit zwei Sprechern Prof. Ingo Klein und Privatdozent Dr. Kai Lopau sowie Dr. Anna Laura Herzog als geschäftsführender Ärztin ausgestattet. Das Trio soll unter anderem die Anliegen der Transplantationsmedizin am Uniklinikum Würzburg nach außen vertreten. So finden zum Beispiel Patienten, Zuweiser und Medienvertreter in diesen Fachleuten feste und kompetente Ansprechpartner.
Transplantationsrat und noch bessere Kooperation
Die neue Struktur wirkt auch nach innen. „Beispielsweise treffen sich Vertreter aller Programme regelmäßig in einer interdisziplinären Transplantationszentrumskonferenz. Bei dieser monatlichen Konferenz tauschen sich die Experten der einzelnen Programme und aller damit verbundenen Disziplinen untereinander aus“, schildert Dr. Lopau, der zusammen mit seinen urologischen Kollegen unter Prof. Hubertus Riedmiller das Würzburger Nierentransplantationsprogramm leitet. Und Prof. Klein, der Leiter der Transplantationschirurgie des Würzburger Leberzentrums, ergänzt: „Viele Aufgaben bei der Transplantation unterschiedlicher Organe ähneln sich, wie zum Beispiel die Behandlung und das Screening von Infektionen, die Behandlung von Ne-benwirkungen, die Immunsuppression sowie insbesondere die psychologische Betreuung von Patienten vor und nach einer Transplantation. Hier können wir in engem Austausch gemeinsame Standards erarbeiten und etablieren.“
Vorteile bei kombinierten Transplantationen
Der interdisziplinäre Ansatz kommt besonders bei Patienten zum Tragen, die für kombinierte Organtrans-plantationen gelistet sind, also zum Beispiel für den parallelen Austausch von Herz und Niere. Eine medizi-nische Herausforderung, die laut Dr. Lopau durch die steigende Zahl multimorbider Patienten immer weiter zunimmt und die durch die noch bessere Zusammenarbeit der einzelnen Organprogramme in einem Zent-rum leichter zu bewältigen ist.
Einen weiteren Vorteil verspricht man sich bei der Umsetzung von neuen Richtlinien und Vorschriften. „Wir wissen, dass neue gesetzliche Vorgaben für die Transplantationsmedizin in der Pipeline sind, die sich in einer organisatorisch zentralisierten Struktur effizienter umsetzen lassen“, ist sich Dr. Anna Laura Herzog sicher. Gleiches gelte für die geplante, regelmäßige externe Evaluation der Organtransplantationsprogram-me. Last but not least soll laut der geschäftsführenden Ärztin das Zentrum dazu genutzt werden, weitere Aufklärungsarbeit zum Thema Organspende und Transplantation zu leisten.
Podiumsdiskussion und Grillen
An die Vorträge im Hörsaal des ZOM schließt sich beim Sommerfest ab ca. 11:50 Uhr eine Podiumsdiskus-sion an, bevor auf der Sonnenterrasse beim gemeinsamen Grillen noch die Gelegenheit zum persönlichen Gespräch besteht.
Der Eintritt ist frei, allerdings bitten die Veranstalter um eine formlose Anmeldung unter Fax: 0931/201-639305 oder per E-Mail: txzentrum@ukw.de