Bilanz der Silvesternacht – Unterfränkische Polizei stark aufgestellt – Jahreswechsel verläuft größtenteils friedlich


In der Silvesternacht haben sich offenbar die meisten Feierwütigen den Appell der Unterfränkischen Polizei zu Herzen genommen und sind friedlich ins neue Jahr gerutscht. Bis auf die zu erwartenden Einsätze, die u. a. auf unsachgemäße Handhabung mit Feuerwerkskörpern oder übermäßigen Alkoholgenuss zurückzuführen waren, blieben größere Sicherheitsstörungen erneut aus. Insgesamt mussten die Beamten in Unterfranken in der Silvesternacht 283 Einsätze und somit rund 20 Prozent weniger als im Vorjahr bewältigen.

Die Erfahrung aus den letzten Jahren hat gezeigt, dass es bis Mitternacht relativ ruhig bleiben würde. Dies hat sich auch 2014 wieder bestätigt. Bis 24:00 Uhr waren 71 Einsätze zu verzeichnen, danach mussten die Ordnungshüter bis 06:00 Uhr weitere 212 Mal anrücken. Direkten Bezug zu Silvester gab es in 87 Fällen. Die Unterfränkische Polizei zieht also ein positives Fazit aus dem Silvestergeschehen, auch wenn die Vorfälle, bei denen gerade bei Jugendlichen zu viel Alkohol geflossen ist, auch in diesem Jahr nicht ausblieben. Trotzdem ist im Vergleich zu 2013 ein deutlicher Rückgang zu verbuchen. Hier waren Streifenbesatzungen rund 350 Mal in der Nacht zum Jahreswechsel eingesetzt.

Die gleiche Teilnehmerzahl wie im letzten Jahr zählte auch das Feiergeschehen in der Würzburger Innenstadt. Rund 3000 Menschen trafen sich, um das neue Jahr gemeinsam zu begrüßen. Die Veranstaltung verlief harmonisch und es gab keine größeren Zwischenfälle.

Um kurz nach Mitternacht haben Unbekannte in Würzburg einen Zigarettenautomaten aufgesprengt und dadurch völlig zerstört. Da bei der Explosion im Prager Ring Bauteile bis zu 10 m weit auf die Straße geschleudert wurden, ist nicht auszuschließen, dass es sich bei dem Sprengsatz um nicht zugelassene Feuerwerkskörper handelte. Außerdem räumten die Täter das Geldfach aus und suchten mit ihrer Beute das Weite. Die Polizeiinspektion Würzburg-Stadt ermittelt nun wegen Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion.

Die Unterfränkische Polizei war für die Nacht zum Jahreswechsel mit starken Kräften gut gerüstet. Bei Einsätzen sind drei Beamte verletzt worden. In Würzburg zog sich ein Polizist eine Verletzung an der Hand zu, als ein alkoholisierter Mann bei einem Platzverweis Widerstand leistete. Ein Beamter wurde dabei an der Lippe verletzt. In Schweinfurt erlitt ein Ordnungshüter ebenfalls eine Verletzung am Arm, als sich ein Mann bei einer Festnahme zur Wehr setzte. Der betrunkene Täter hatte zuvor Autos beschädigt und war auf die Straße gesprungen, um gegen ein fahrendes Taxi zu treten. Er muss sich jetzt wegen mehrerer Straftatbestände verantworten.

Die Vielzahl von Einsätzen, die für die Unterfränkische Polizei zu bewältigen war, ging im Großen und Ganzen reibungslos über die Bühne. Einen großen Anteil hatte daran mit Sicherheit der Mehreinsatz an Beamten und die damit verbundene Polizeipräsenz auf den Straßen.

Gegen 01:00 Uhr am Neujahrsmorgen hatten Beamte in Miltenberg bei einer Audifahrerin den richtigen Riecher. Bei einer Kontrolle stellte sich heraus, dass die Fahrzeugführerin unter Einfluss von Betäubungsmitteln stand und zudem keinen Führerschein besaß. Die 23-Jährige musste eine Blutentnahme über sich ergehen lassen. Gegen die Frau wurde Anzeige erstattet.

Auch für einen jungen Mann aus dem Altlandkreis Obernburg begann das neue Jahr weniger erfreulich. Gegen 01:00 Uhr wurde er auf dem Spessartring in Elsenfeld von einer Gruppe von ca. 5 Jugendlichen tätlich angegangen und zunächst auf den Boden geworfen. Dann traten mehrere Personen auf den Geschädigten ein. Eine Anwohnerin kam dem Verletzten zu Hilfe und konnte die Angreifer von weiteren Schlägen und Tritten abhalten. Wie schwer der junge Mann verletzt wurde, ist noch nicht bekannt.

In Stockstadt am Main hatten Unbekannte vor Mitternacht Böller in einen Altkleidercontainer in der Wallstadter Staße geworfen. Dadurch fingen die darin befindlichen Kleidungsstücke Feuer und der Kleidercontainer brannte völlig aus. Die Feuerwehr Stockstadt löschte den Brand, es wurde niemand verletzt. Auch in Alzenau, OT Wasserlos, Lkr. Aschaffenburg, hat gegen 01:00 Uhr ein Altkleidercontainer in der Bahnhofstraße in Kälberau gebrannt. Der Sachschaden wird auf ca. 1000 Euro geschätzt. Warum das Feuer in dem Container ausgebrochen ist, ist bislang unklar.

Böller waren auch der Grund für zwei weitere Vorkommnisse, die die Polizei in Aschaffenburg beschäftigten. Ein aufmerksamer Anwohner beobachtete gegen 01:00 Uhr, wie eine Gruppe Heranwachsender in der Rhönstraße zwei Briefkästen sprengte. Er folgte den Tätern bis zu deren Wohnanwesen, wo eine Silvesterparty im Gange war. Eine Streifenbesatzung der Polizeiinspektion Aschaffenburg traf in dem Anwesen mehrere Jugendliche und Heranwachsende an und stellte die Personalien fest. Die jungen Leute erwartet nun ein Strafverfahren wegen Sachbeschädigung. Der Sachschaden beträgt ca. 350 Euro.

Opfer von unsachgemäßem Umgang mit Feuerwerkskörpern waren auch zwei Aschaffenburger, die gegen 02:30 Uhr in der Schloßgasse feierten. Aus einer Gruppe von vier bis fünf Jugendlichen wurde auf die Männer ein Böller geworfen, der auf Kopfhöhe explodierte. Beide klagten im Anschluss über eingeschränktes Hörvermögen. Einer wurde durch die Explosion zudem leicht im Gesicht verletzt, er musste zur Behandlung ins Klinikum Aschaffenburg eingeliefert werden.

Region Main-Rhön:
Auf die Freiwillige Feuerwehr Hammelburg, Lkr. Bad Kissingen, kam bereits 20 Minuten nach Mitternacht der erste Einsatz zu. Ein Anwohner der Fuldaer Straße hatte bemerkt, dass ein befüllter Altkleidercontainer in Brand stand und einen Notruf abgesetzt. Die Feuerwehr brachte den Brand schnell unter Kontrolle. Dennoch entstand ein Sachschaden in Höhe von etwa 1500 Euro. Brandursächlich dürfte auch hier ein Feuerwerkskörper gewesen sein, mit dem die Altkleider in Brand gesteckt wurden.

Ein weiterer Brand wurde um 01.00 Uhr aus der Seeshofer Straße gemeldet. Hier brannte ein mit Bauschutt gefüllter Container, der auf einem Privatanwesen stand. Auch in diesem Fall musste die Freiwillige Feuerwehr zur Brandbekämpfung ausrücken. Brandursächlich waren wiederum Feuerwerkskörper. Der Sachschaden dürfte sich hier auf 1.000 Euro belaufen.

Auch in Knetzgau, Lkr. Haßberge, hatten es Feiernde auf einen Altkleidercontainer in der Badangerstraße abgesehen. Ein Feuerwerkskörper war der Auslöser, dass insgesamt drei Container im Wert von 2.000 Euro komplett abbrannten.

Zu viel Alkohol wurde einer Autofahrerin in Zeil a. M., Lkr. Haßberge, in den frühen Morgenstunden des neuen Jahres zum Verhängnis. Die 49 -jährige bog unbeabsichtigt in ein Feld neben der Zuckerstraße ab und fuhr sich hierin fest. Die Streifenbesatzung der Hassfurter Polizei hatte die Ursache für den Irrweg schnell ermittelt. Ein Alkotest ergab einen Wert von 2,12 Promille.

Ein 26-Jähriger verursachte gegen 03:00 Uhr in Hendungen, Lkr. Rhön-Grabfeld, auf der Hauptstraße in Richtung Mellrichstadt einen Verkehrsunfall, indem er ungebremst auf einen geparkten Pkw auffuhr. In der Hoffnung, er käme ungeschoren davon, parkte er sein Fahrzeug unweit der Unfallstelle und ging von Dannen. Der junge Mann, der deutlich dem Alkohol zugesprochen hatte, konnte aber im Rahmen einer Fahndung schnell ausfindig gemacht werden. Der Sachschaden beläuft sich auf rund 5.000 Euro.

Auch in Schweinfurt waren insgesamt drei betrunkene Autofahrer unterwegs. In einem Fall hatte eine aufmerksame Zeugin beobachtet, wie gegen 01:45 Uhr ein Toyota-Fahrer ein geparktes Auto beschädigte. Das Ergebnis waren 1,8 Promille am Steuer und etliche Straftatbestände, wegen derer sich der Beschuldigte nun verantworten muss.

In einem Krankenbett wird am Neujahrstag ein Jugendlicher erwachen, der den Konsum von 1,5 Flaschen Wodka nicht vertragen hatte. Der Junge wurde völlig betrunken am Silvesterabend in der Blumenstraße in Schweinfurt angetroffen. Seine Begleiter machten dann die Angaben über die Alkoholmenge, worauf er in ein Krankenhaus eingeliefert wurde.

Region Mainfranken:
Auch in Lohr am Main, Lkr. Main-Spessart, hat ein 16-Jähriger nicht am Alkoholkonsum gespart. Bei einer privaten Silvesterfeier fand er offenbar kein Trinkende und musste aufgrund seines Zustands in ein Krankenhaus gebracht werden.

In der Würzburger Innenstadt hatte eine Gruppe von vier Personen keinen guten Start ins neue Jahr. Am Kranenkai gerieten die Feierlustigen gegen 03:30 Uhr in Streit mit einem Unbekannten. Nach einem Worfgefecht griff der unbekannte Mann zu Gläsern und warf diese auf die Beteiligten. Alle vier erlitten dadurch Schnittwunden im Gesicht und an den Händen und mussten ärztlich versorgt werden. Der ca. 1,80 m große, schlanke Täter konnte unerkannt flüchten.

Mehrere Sachbeschädigungen durch Feuerwerkskörper waren das Resultat am Morgen nach der Neujahrsbegrüßung in Würzburg. Am Prager Ring sprengten Unbekannte einen Zigarettenautomaten auf. Am Madrider Ring warfen ein 18-Jähriger und sein ein Jahr jüngerer Begleiter einen Böller in einen Briefkasten und in Heidingsfeld wurde in der Reuterstraße ein Mülleimer mittels Feuerwerkskörper angegangen. Ein 27-Jähriger wurde am Kürschnerhof in der Innenstadt dabei beobachtet, wie er einen Kracher in eine Mülltonne warf und sich davonschleichen wollte.

Bei einer privaten Silvesterfeier in Gemünden am Main, Lkr. Main-Spessart, nahm eine 17-Jährige einen Feuerlöscher und sprühte damit zwei anderen Gästen ins Gesicht. Gegen sie wird jetzt wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.

In Kitzingen hatten drei Männer im Alter zwischen 20 und 22 Jahren in der Marktbreiter Straße mit Schreckschusswaffen geschossen. Da alle Drei nicht im Besitz von waffenrechtlichen Erlaubnissen waren, wurden die Waffen und die Munition sicher gestellt und jeweils ein Strafverfahren eingeleitet.