Arbeitssieg im Kollektiv an der Nordseeküste


Die s.Oliver Baskets gewinnen bei den Eisbären Bremerhaven mit 76:69 und verteidigen dadurch im Playoff-Rennen um Platz acht ihre Pole Position

Die s.Oliver Baskets haben am 30. Spieltag der Beko BBL zum siebten Mal in Folge gegen die Eisbären Bremerhaven gewonnen und sich dadurch wieder einen Vorsprung im Rennen um Playoff-Platz acht verschafft. Das Team von Doug Spradley gewann am Sonntag an der ehemaligen Wirkungsstätte seines Trainers im hohen Norden mit 76:69 (36:40) und hat jetzt wieder einen Sieg Vorsprung auf Verfolger GIESSEN 46ers.

Das Duell der Top-Scorer entschied Kyle Fogg von den Eisbären mit 21 Punkten knapp für sich – Baskets-Center Brendan Lane kam am Ende auf 20 Zähler. Der aktuell beste Punktesammler der Beko BBL war vor allem in der ersten Halbzeit, als die Gastgeber acht von sechzehn Dreiern trafen und den Unterfranken ein enges Spiel lieferten, der entscheidende Mann. Die s.Oliver Baskets starteten gut und zwangen Eisbären-Bändiger Sebastian Machowski durch einen 7:0-Lauf bereits nach 80 gespielten Sekunden zu seiner ersten Auszeit. Im Anschluss war es Fogg, der mit drei Drei-Punkte-Würfen in Folge fast im Alleingang die erste Führung der Hausherren heraus warf.

Auch der Kanadier Robby Sihota hatte in dieser Phase sein Visier gut eingestellt und traf zweimal von draußen – sein Dreier in der 7. Minute brachte die 19:14-Führung für die Eisbären. Bis zur ersten Viertelpause lagen aber wieder die s.Oliver Baskets vorne – unter anderem wegen fünf Punkten in Folge von Brendan Lane, der wie Kyle Fogg in den ersten zwanzig Minuten 13 Punkte erzielte. Im zweiten Viertel sorgten zunächst Sebastian Betz per Dreier und Seth Tuttle mit einem Korbleger wieder für einen Fünf-Punkte-Vorsprung der Würzburger (26:31, 14. Minute), ehe sich die Eisbären kurz vor der Pause wiederum ihre höchste Führung der Partie holten (40:34).

13:1-Lauf bringt im vierten Viertel die Entscheidung

Youngster Max Ugrai traf anschließend zum Halbzeitstand von 40:36 – der 20-Jährige stand zum dritten Mal in der Startaufstellung und blieb mit acht Punkten aus dem Feld (3 von 3) und von der Freiwurflinie (2 von 2) ohne Fehlversuch. Nach dem Seitenwechsel war er mit vier Zählern daran beteiligt, als die Gäste den Abstand durch einen 10:1-Lauf zum ersten Mal zweistellig werden ließen (47:57, 28. Minute). Doch die abstiegsbedrohten Nordlichter steckten nicht auf, verkürzten bis zum Ende des dritten Viertels auf 54:61 und lagen zu Beginn des Schlussabschnitts nach zwei Dreiern von Lorenzo Williams und einem Fogg-Korbleger wieder mit 62:61 vorne.

Fast vier Minuten waren gespielt, als Seth Tuttle nach einem Offensivrebound die ersten Baskets-Punkte im vierten Viertel erzielte und dadurch die Führung zurück holte. Es war der Auftakt zum entscheidenden 13:1-Zwischenspurt der Unterfranken, der die Entscheidung brachte. Sieben Zähler kamen in dieser Phase vom starken Lamonte Ulmer, der am Ende fünfzehn Punkte, acht Rebounds und drei geblockte Würfe in der Statistik stehen hatte. Zwar blieben die Eisbären bis zum Schluss gefährlich und kämpften sich nach dem 63:74-Rückstand in der Schlussphase noch einmal auf fünf Punkte heran. Doch der Tabellenachte ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen – Kapitän Dru Joyce traf neun Sekunden vor dem Ende zwei Freiwürfe zum Endstand von 69:76.

Im Fernduell mit den GIESSEN 46ers um Platz acht haben die s.Oliver Baskets jetzt wieder einen Sieg Vorsprung auf die Mittelhessen, die am Samstag in Ulm den Kürzeren zogen. Mit einem Sieg im Heimspiel gegen die Telekom Baskets Bonn am kommenden Freitag (20:30 Uhr, s.Oliver Arena – live auf Sport1 – noch Rest-Tickets verfügbar) könnten die Würzburger einen weiteren wichtigen Schritt Richtung Viertelfinale machen. Zwei Tage später sind Doug Spradley und sein Team dann zum Frankenderby bei medi bayreuth zu Gast (Sonntag, 24. April, 17 Uhr).

Die Hauptrunde endet für die Würzburger mit dem Heim-Derby gegen den FC Bayern München (29. April, 20:30 Uhr) und einem Auswärtsspiel bei der BG Göttingen (1. Mai, 17 Uhr). Das Playoff-Viertelfinale beginnt am Wochenende 7./8. Mai 2016.

Stimmen zum Spiel
Max Ugrai, s.Oliver Baskets:
„Bremerhaven hat offensiv richtig gute Spieler, deshalb haben damit gerechnet, dass sie wieder herankommen würden. Aber wir haben uns nicht verrückt machen lassen und einfach unseren Stiefel konzentriert bis zum Ende weitergespielt. Für mich ist es natürlich super, dass ich alle Würfe getroffen habe, aber so viele waren es ja nicht. Es ist ein extrem wichtiger Sieg, weil Gießen verloren hat. Wir haben wieder eineinhalb Spiele Vorsprung und sie sind unter Zugzwang. Wenn wir in den letzten vier Spielen so weitermachen wie heute, sollte es mit den Playoffs klappen.“

Doug Spradley, Headcoach s.Oliver Baskets:
„Glückwunsch an meine Mannschaft zu diesem wichtigen Sieg. Den Erfolg haben wir heute als Kollektiv errungen, auch die Spieler von der Bank haben uns im Angriff und in der Verteidigung viele Impulse gegeben. Wir haben zeitweise sehr stark verteidigt, aber die Eisbären haben auch eine gute erste Halbzeit gespielt. Ich war mir aber relativ sicher, dass sie nach der Pause nicht weiter so gut treffen würden. Das habe ich meiner Mannschaft in der Pause auch mit auf den Weg gegeben.“

Sebastian Machowski, Headcoach Eisbären Bremerhaven:
„Uns gehen langsam die Möglichkeiten aus, um die nötigen Siege für den Klassenerhalt zu holen. Zum Spiel selbst will ich eigentlich nicht viel sagen. Nur so viel: Überlebenskampf habe ich von meiner Mannschaft leider nicht gesehen.“

Eisbären Bremerhaven – s.Oliver Baskets 69:76 (21:23, 19:13, 14:25, 15:15)
Für die s.Oliver Baskets spielten:
Brendan Lane 20 Punkte, Lamonte Ulmer 15/1 Dreier (8 Rebounds / 3 Blocks), Maurice Stuckey 9/3, Sebastian Betz 8/2, Max Ugrai 8, Seth Tuttle 7, Dru Joyce 6 (10 Assists / 6 Rebounds), Devin Searcy 3, Cameron Long, Joshiko Saibou.

Top-Performer Bremerhaven:
Fogg 21/3, Williams 16/4, Gordon 12/2

Key Stats:
Wurfquote aus dem Feld: Würzburg 50 Prozent (29 von 58) / Bremerhaven 36 Prozent (20 von 56)
Rebounds: Würzburg 39 (9 Offensiv) / Bremerhaven 27 (7 Offensiv)
Assists: Würzburg 22 / Bremerhaven 11
Blocks: Würzburg 6 / Bremerhaven 0