Neu als Mitarbeiter der Stadt Würzburg ist er nicht: mit dem Radverkehr hat Adrien Cochet-Weinandt nun ein neues und zentrales Aufgabengebiet übernommen. Sein Tätigkeitsfeld in den letzten neun Jahren bei der Stadt Würzburg war die Stadtplanung, vorwiegend bei der Entwicklung des neuen Stadtteiles am Hubland. Neben der Durchführung von Bauleitplanverfahren setzte er sich für die Entwicklung und Umsetzung von Konzepten zur Förderung einer nachhaltigen und urbanen Mobilitätskultur ein. Insbesondere die entstandenen Mobilstationen, mit Car-Sharing und Bike-Sharing in Ergänzung zum öffentlichen Personen Nahverkehr als integrative Bestandteile des Mobilitäts- und Umweltverbundes tragen seine Handschrift.
Mit der Neubesetzung wechselt die Stelle des Radverkehrsbeauftragten zur Fachabteilung Tiefbau. Damit wird die Verkehrsplanung funktional zusammengeführt. Die räumliche und organisatorische Bündelung innerhalb der Fachabteilung Tiefbau soll insbesondere eine reibungslose Umsetzung der für den Radverkehr erforderlichen baulichen Maßnahmen ermöglichen.
Baureferent Prof. Christian Baumgart freut sich, „dass mit dieser Stellenbesetzung und der neuen Struktur der interdisziplinäre Ansatz einer gleichberechtigten Verknüpfung aller Verkehrsträger deutlich gestärkt wird“.
„Mit dieser organisatorischen Umstrukturierung wurde schnell klar, dass ich gemeinsam mit dieser Stelle zur Fachabteilung Tiefbau wechsle und damit bei den Kolleginnen und Kollegen angesiedelt bin, die Straßen und Wege sowohl planen als auch bauen. Auf das gemeinsame Anpacken freue ich mich“, so Cochet-Weinandt.
Für Oberbürgermeister Christian Schuchardt ist die Neuorganisation und Besetzung dieser Stelle ein „wichtiges Signal nach innen und außen. Wir müssen Würzburgs Radfreundlichkeit weiter kontinuierlich erhöhen. In den vergangenen Jahren wurden hierfür im Dialog mit der Bürgerschaft die Grundlagen erstellt, nun soll der Fokus auf der Umsetzung liegen.“
Aufgabe des Radverkehrsbeauftragten ist es, sich als zentraler städtischer Ansprechpartner für die Belange des Radverkehrs einzusetzen. Dies berührt eine breite Themenpalette: Klimaschutz, Stadtverkehr, Stadtmarketing oder auch Tourismus sind Bereiche, in die der Radverkehr hineinwirkt und kontinuierlich mitgedacht werden muss.
Durchdachte Verknüpfungen gilt es hier zu schaffen, um in der Kommunikation und im Marketing für mehr nachhaltige Mobilitäts- und Radkultur zu werben.
„Die vorhandenen Potenziale aus den Verbänden und aus dem Radverkehrsbeirat, in denen viel kompetentes ehrenamtliches Engagement steckt, gilt es aus meiner Sicht besser zu nutzen um Erfolg für den Radverkehr zu haben. Klar ist auch, dass sich nicht jedes Engagement eins zu eins in der letztendlichen Umsetzung wiederfinden kann. Wichtig ist, dass zum Schluss die Richtung passt und die Mehrheit das Ergebnis, wenn auch mit Kompromissen, mitträgt. Für eine solche Planungs- und Austauschkultur möchte ich mich einsetzen“, erläutert Cochet-Weinandt.
Mit dem Ende 2016 beschlossenen Radverkehrskonzept, das die wichtigsten Rad-hauptachsen definiert, verfügt die Stadt Würzburg über eine sehr gute Grundlage für die zukünftigen Planungen, die detaillierter auf dem Konzept aufbauen. Neben der Umsetzung des interkommunalen Mobilitätskonzeptes zur Landesgartenschau wird dieses Jahr mit der Umsetzung der Radachse 2 von der Alten Mainbrücke zur Zellerau begonnen werden.