Drei ganz unterschiedliche Menschen und drei ganz unterschiedliche Wege Kultur zu vermitteln


Die Kulturmedaillen der Stadt Würzburg werden an Einzelpersonen, Gruppen, Paare, Vereine und Unternehmen vergeben, die *sich durch besonders herausragendes gesellschaftliches Engagement und ehrenamtlichen Einsatz um das kulturelle Wohl der Stadt verdient gemacht haben.“ In diesem Jahr wurden die drei Kulturmedaillen an Personen verliehen, die nicht unterschiedlicher sein können. Damit stehen sie als Beispiele für die bunte, breit gefächerte Kulturlandschaft Würzburgs.

Johanna Falk ist es zu verdanken, dass Versöhnung und Erinnerungskultur in Würzburg neue Wege gehen. Sie verwirklichte ihre Vision, Würzburg als Nagelkreuzzentrum einzurichten, im Jahr 2001. Vom Ökumenischen Zentrum Lengfeld aus begann sie *im Geist von Coventry zu arbeiten“, wie ihr Laudator Wolfgang Hugo sagte. Ihr 15 Jahre langer großer Einsatz habe nicht nur in der Stadt und in den Stadtteilen positiven Effekt gehabt, sondern auch in den Nachbargemeinden wie Höchberg, Waldbüttelbrunn und Hettstadt. Das Wandernagelkreuz (eine Idee von Johanna Falk) wandert jedes Jahr in eine andere Gemeinde und seit diesem Jahr beheimatet auch der Würzburger Dom ein Nagelkreuz. Mittlerweile werden sämtliche Nagelkreuze weltweit in der Schlosserei der Würzburger Justizvollzugsanstalt gefertigt und Johanna Falk bringt ihre Erfahrungen bei der Einrichtung neuer Zentren ein. Johanna Falk selbst bezeichnete die Auszeichnung als *Sternstunde“, sie habe die biblische Aufforderung, für die Stadt das Beste zu suchen, sehr ernst genommen.
Sie dankte den Oberbürgermeistern von Jürgen Weber über Dr. Pia Beckmann und Georg Rosenthal bis zu Christian Schuchardt heute für die Unterstützung, ebenso Bürgermeister Dr. Adolf Bauer und Bürgermeisterin Marion Schäfer-Blake: *Sie und alle anderen Unterstützer haben den Weg der Versöhnung wie Sterne am dunklen Nachthimmel begleitet.“ Außerdem mahnte sie: *Versöhnung ist der alleinige Weg in die Zukunft gegen Hass, Gewalt und Terror.“

Der zweite Preisträger der Kulturmedaille 2015 ist Peter Baumann, vielen besser bekannt als *Clown Batschu“ oder *Peter der Steinflüsterer“. *Hinter scheinbar müheloser Arbeit stecken Liebe und Feuer“, sagte Laudator Johannes Engels. Peter Baumann liegen besonders die jungen Würzburgerinnen und Würzburger am Herzen. Kinder und Jugendliche möchte er zu Kunst, Kultur, Spaß, aber auch fairem Miteinander *anleiten und verleiten“, so Engels, *zu Fleiß, Ausdauer und Regelmäßigkeit.“ Im Kunst K.L.E.K.S. Haus vermittelt Baumann Kreativität, Leichtigkeit, Erleben, Kontakte und Spaß: K.L.E.K.S.. Für Peter Baumann selbst sind Handwerk und Kunst Medien für den Zugang zu Kindern, die Vertrauen, klare Regeln aber auch ein Stück weit ganz einfach nur Wohlfühlen erfahren sollen. *Wir sind keine Kunstakademie und es geht nicht darum, etwas immer Besseres auszustellen, sondern um die Tätigkeit, das Miteinander und den Spaß.“

Als *sehr mutige und überraschende Entscheidung“ wertete Laudator Stadtrat Joachim Schulz die Wahl von Horst Porkert. Porkert ist den meisten als Geschäftsführer des H2O-CD- und Plattenladens ein Begriff.
Der studierte Diplom-Kaufmann veranstaltete aber auch über 150 Konzerte in Würzburg, *immer auf eigene Rechnung und auf eigenes Risiko“, ist Bassist und Keyboarder, organisiert das Psychedelic Network Festival und seit 1999 ehrenamtlich im Immerhin-Team tätig. Seine Leidenschaft für Musik habe ihn in eine *sehr lebendige Szene der Kleinkultur Würzburgs eintauchen lassen“, sagte Horst Porkert. *An meiner Stelle könnten hier noch so viele andere stehen.“

Oberbürgermeister Christian Schuchardt betonte in der Feierstunde bei der Überreichung der Kulturmedaillen, dass die Preisträger *Salz für das kulturelle Leben der Stadt“ und durch ihr ehrenamtliches Engagement *eine der wesentlichen tragenden Säulen unserer Gesellschaft“ seien.