Der Gewinner des Leonhard-Frank-Preises 2015 Karsten Laske überzeugte die Jury mit seinem Stück Terrorkind und setzte sich in der letzen Runde gegen zwei weitere Kandidatinnen durch. Das Gewinnerstück wird am 25. Mai 2016 in den Kammerspielen des Mainfranken Theaters Würzburg zur Uraufführung gebracht.
Am 19. Juni 2015 wurde im Rahmen der „Langen Nacht der Modernen Dramatik“ im Mainfranken Theater Würzburg die drei Finalstücke in szenischen Lesungen vor Publikum vorgetragen. Die Jury bildeten Ulrike Schäfer, Preisträgerin des Leonhard-Frank-Preises 2014, Daniel Osthoff (Leonhard-Frank-Gesellschaft), Hermann Schneider (Intendant Mainfranken Theater), Stephan Suschke (Schauspieldirektor Mainfranken Theater), Roland Marzinowski (Leitender Schauspieldramaturg), Wiebke Melle (Schauspieldramaturgin) und Tim Stefaniak (Regieassistent und Regisseur des Gewinnerstücks 2015).
Begründung der Jury:
Vor dem Hintergrund von Gewalt und Terror entfaltet Karsten Laskes Text über ein Mutter-Sohn-Verhältnis eine eigentümliche und unheimliche Sogwirkung. Zunehmend werden alle Gewissheiten in Frage gestellt. Verschiedene, scheinbar unvereinbare Welten stürzen dabei plötzlich ineinander. Die Sprache umkreist fieberhaft die Geschehnisse, kann aber den Ursprung der Gewalt nicht finden.
Karsten Laske wurde 1965 in Brandenburg/Havel geboren und wuchs in Sachsen auf. Nach einem Schauspielstudium an der Hochschule „Ernst Busch“ in Berlin erhielt er ein Festengagement am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin. Anschließend arbeitete er an der Filmhochschule „Konrad Wolf“ in Potsdam als künstlerischer Mitarbeiter im Fachbereich Regie. Seit 1998 arbeitet er als Autor und Regisseur. 2005 erhielt Karsten Laske den Grimme-Preis für die ARD-Doku-Reihe Damals in der DDR. 2010 wurde er für Mein Bruder, Hitlerjunge Quex mit der Goldenen Lola für das beste Spielfilmdrehbuch ausgezeichnet. Karsten Laske lebt auf der Insel Hiddensee.
Der Leonhard-Frank-Preis ist nach dem in Würzburg geborenen Schriftsteller Leonhard Frank (1882 – 1961) benannt und wird seit 2007 von der Leonhard-Frank-Gesellschaft und dem Mainfranken Theater jährlich vergeben. Der Preis ist mit 4000 Euro dotiert.