Gute Nachrichten für das Deutsche Zentrum für Herzinsuffizienz (DZHI) an der Uniklinik Würzburg: Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wird das Zentrum für weitere fünf Jahre fördern. Ein internationales Gutachtergremium bescheinigte dem DZHI bei einer Begehung am 21. Januar eine ausgezeichnete Leistung in Forschung und Patientenversorgung.
Bereits seit vier Jahren wird das DZHI als Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum vom BMBF gefördert. Nun stellte das Ministerium das Zentrum auf den Prüfstand. Die Gutachter beurteilten die bisherige Arbeit, aber vor allem auch das Zukunftskonzept für das Zentrum. Dieses Konzept stellten der Vorstand des DZHI und über 200 Mitarbeiter gemeinsam mit Partnern aus Politik, Wissenschaft und Gesundheitswesen vor.
Als Vertreter des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst betonte Florian Albert, wie das hohe Niveau der klinischen Forschung und der Grundlagenforschung des DZHI den Wissenschaftsstandort Bayern bereichert. „Um das Zentrum künftig zu fördern, errichten wir speziell für das DZHI ein Forschungsgebäude, das im nächsten Jahr fertiggestellt wird. Die Kosten von 45 Millionen Euro werden vom Freistaat und dem Bund gemeinsam getragen. Erste Priorität des Freistaats Bayern wird es sein, gemeinsam mit der Universität und dem Universitätsklinikum die Verstetigung zu ermöglichen.“
Auch der Präsident der Universität Würzburg, Alfred Forchel, hob in seiner Ansprache die Stellung des DZHI für die Universität hervor: „Das DZHI hat eine Schlüsselstellung in unserer Forschungsstrategie und unserem Schwerpunkt der Biomedizin. Auch die Entwicklung von Weiterbildungsprogrammen am DZHI und ihre Einbindung in die entsprechenden Strukturen der Universität sind vorbildlich.“ Dem schloss sich der Dekan der Medizinischen Fakultät, Matthias Frosch, inhaltlich an.
Unterstützung erhielt das DZHI auch vom Ärztlichen Direktor Christoph Reiners: “Die Ergebnisse der interdisziplinären Studien zur Verbesserung der Patientenversorgung wirken sich schon jetzt positiv auf die lokale, regionale und sogar nationale Patientenversorgung aus.“ Reiners sagte dem DZHI die weitere ideelle und finanzielle Unterstützung des Uniklinikums zu.
Die Gutachter beurteilten das Zentrum als exzellent und hoben verschiedene Bereiche, darunter die Bildgebung am DZHI, besonders hervor. Kürzlich konnte die Physikerin Laura Maria Schreiber als neue Professorin für dieses Fachgebiet gewonnen werden, die das starke Team aus Kardiologie, Radiologie, Nuklearmedizin und Biophysik noch weiter verstärkt. In den nächsten fünf Jahren werden die technisch sehr anspruchsvollen bildgebenden Methoden am DZHI im neuen Forschungsgebäude hochgerüstet und weiter entwickelt.
Der Sprecher des DZHI, Georg Ertl, sieht durch die Förderung das Zentrum auf einem ausgezeichneten Weg, künftig seine nationale und internationale Stellung in der Forschung und Behandlung der Volkskrankheit Herzinsuffizienz voranzubringen.
Hintergrund Herzinsuffizienz
Etwa 2 bis 3 Millionen Menschen bundesweit leiden an Herzinsuffizienz, vor allem ältere Menschen sind davon betroffen. Durch die Alterung der Gesellschaft hat sich die Herzinsuffizienz in den letzten Jahren in Deutschland zur Volkskrankheit entwickelt. Meist verläuft die Herzschwäche als chronisch fortschreitende Krankheit, die einer dauerhaften und umfangreichen Behandlung bedarf. Menschen mit einem erhöhten Risiko für Herzschwäche (Stadium A) oder Erkrankte, die an einer frühen, symptomfreien Form der Erkrankung (Stadium B) leiden, können durch frühzeitige Prävention und Behandlung dem Fortschreiten der Erkrankung gegensteuern. Da das Herz in vielfältigen Wechselwirkungen mit anderen Organen steht, ist die Herzschwäche eine Erkrankung, die den ganzen Menschen betrifft.
Weitere ausführliche Informationen über Herzschwäche erhalten Sie auch unter www.herzschwaeche-info.de
Hintergrund Deutsches Zentrum für Herzinsuffizienz
Das Deutsche Zentrum für Herzinsuffizienz ist eine Einrichtung der Universität und des Universitätsklinikums Würzburg und wird vom Bundesforschungsministerium als Interdisziplinäres Forschungs- und Behandlungszentrum gefördert. Seit seiner Gründung im Jahr 2010 erforscht das DZHI die Grundlagen der Herzinsuffizienz und arbeitet an einer verbesserten Behandlung der Erkrankung. Eine zentrale Aufgabe sieht es in der Aus- und Weiterbildung von Ärzten, Wissenschaftlern und Pflegepersonal in den speziellen Anforderungen der Wissenschaft und der Herzinsuffizienz.