s.Oliver Würzburg muss sich beim Überraschungsteam aus Vechta mit 65:75 (29:35) geschlagen geben – Erstes Heimspiel im neuen Jahr am Mittwochabend um 19:00 Uhr gegen Szolnoki Olaj aus Ungarn
Auch s.Oliver Würzburg konnte die Siegesserie des Überraschungs-Aufsteigers nicht stoppen: Am 15. Spieltag der easyCredit BBL unterlagen die Unterfranken im ausverkauften RASTA Dome in Vechta mit 65:75 (29:35). Entscheidende Phase des Spiels waren die ersten fünf Minuten der zweiten Halbzeit, in denen sich RASTA Vechta durch drei Dreier in Folge von Top-Scorer Austin Hollins deutlich absetzen konnte. Eine Aufholjagd der Würzburger im Schlussabschnitt kam zu spät, um den zehnten Saisonsieg der Niedersachsen noch zu verhindern. Beste Werfer bei s.Oliver Würzburg waren Jordan Hulls mit 14 und Johannes Richter mit 13 Punkten.
Headcoach Denis Wucherer und sein Trainerteam hatten erneut die Qual der Wahl unter sieben Ausländern und entschieden sich dafür, dieses Mal Center Gabriel Olaseni eine Pause zu geben. Mit den Startern Skyler Bowlin, Cameron Wells, Xavier Cooks, Perry Ellis und Mike Morrison ging s.Oliver Würzburg vor 3.140 Zuschauern im RASTA Dome in die erste Partie des Jahres 2019, und im ersten Viertel lief es auch gut für die Gäste: Zwar konnte zunächst die Heimmannschaft in Führung gehen (6:2, 2. Minute), dann aber legten die Unterfranken einen 13:4-Lauf hin, in dessen Verlauf Mike Morrison, Perry Ellis und Johannes Richter immer wieder direkt am Brett abschließen und auch ihre Freiwürfe im Korb der Niedersachsen unterbringen konnten.
Das Resultat war eine Fünf-Punkte-Führung nach gut acht Minuten (10:15), die die „Rasta-Men“ bis zum Ende des ersten Viertels aber wieder auf zwei Zähler reduzieren konnten (14:16). Im zweiten Viertel tauchte dann auch Vechtas Top-Scorer Austin Hollins zum ersten Mal zum ersten Mal mit Punkten auf dem Statistik-Bogen auf: Er traf in der 12. Minute zum 18:18 und zwei Minuten später seinen ersten Dreier zur 24:21-Führung der Gastgeber. Perry Ellis konnte zwar ebenfalls per Dreier postwendend ausgleichen, dann zogen die Hausherren durch ihren nächsten kleinen Lauf aber wieder auf 30:24 (17. Minute) davon. Der Abstand von sechs Zählern hatte auch beim Seitenwechsel noch Bestand (35:29) – unter anderem deshalb, weil die Unterfranken immer wieder gute Chancen liegen ließen.
„Im dritten Viertel haben wir zu lange ohne Härte und ohne Herz gespielt. Damit hast du gegen so eine Mannschaft wie Vechta keine Chance“, sagte Denis Wucherer nach dem Spiel. Der Headcoach meinte damit vor allem die ersten fünf Minuten der zweiten Halbzeit, in denen seinem Team mit Ausnahme eines Morrison-Freiwurfs kein einziger Zähler gelingen wollte. „Wir müssen einfach besser aus der Halbzeit kommen und im Angriff aggressiver spielen“, betonte auch Cameron Wells.
Austin Hollins konnte die offensive Schwächephase von s.Oliver Würzburg nutzen, indem er zwischen der 23. und 25. Spielminute drei Dreier in Folge einnetzte und damit sein Team mit 44:30 in Führung und auch bereits auf die Siegerstraße brachte. Zwar hielten die Würzburger ab Mitte des dritten Abschnitts wieder besser dagegen, kleiner wurde der Rückstand bis zum Ende des Viertels aber nicht mehr.
Zu Beginn des Schlussviertels traf Chris Carter für Vechta einen weiteren Dreier zur höchsten Führung (59:40). s.Oliver Würzburg steckte nicht auf und konnte den Abstand in der Schlussphase durch zwei erfolgreiche Dreier von Jordan Hulls auch noch einmal in den einstelligen Bereich bringen (70:61, 40. Minute). Die Aufholfjagd kam aber zu spät, um den vierten Sieg in Folge für die Gastgeber noch zu verhindern.
Bereits am Mittwochabend hat s.Oliver Würzburg Gelegenheit, sich neues Selbstvertrauen für die kommenden BBL-Auswärtsspiele in Weißenfels und Crailsheim zu holen: Dann wird im FIBA Europe Cup um 19:00 Uhr der ungarische Meister Szolnoki Olaj in der s.Oliver Arena zu Gast sein.
RASTA Vechta – s.Oliver Würzburg 75:65 (14:16, 21:13, 21:11, 19:25)
Für s.Oliver Würzburg spielten:
Jordan Hulls 14 Punkte/4 Dreier, Johannes Richter 13, Cameron Wells 9/1 (7 Assists), Mike Morrison 8, Felix Hoffmann 7/1, Perry Ellis 7/1, Joshua Obiesie 4, Florian Koch 3/1, Xavier Cooks, Skyler Bowlin, Brad Lösing, Kresimir Loncar.
Top-Performer Vechta:
Hollins 18/4 (4 Steals), Kessens 15 (7 Rebounds), Carter 12/2, Hinrichs 10/1 (5 Assists), Bray4/1 (10 Assists).
Key Stats:
Freiwürfe: Würzburg 7 von 10 (70 Prozent) – Vechta 13 von 19 (68 Prozent)
Zwei-Punkte-Würfe: Würzburg 17 von 36 (47 Prozent) – Vechta 19 von 30 (63 Prozent)
Stimmen zum Spiel
Cameron Wells, s.Oliver Würzburg:
„Ich denke, dass wir eine gute erste Halbzeit hatten, dann aber ähnlich wie in München ein schlechtes drittes Viertel gespielt haben. Wir müssen einfach besser aus der Halbzeit kommen und im Angriff aggressiver spielen. Wir hatten auch heute viele gute Möglichkeiten, die wir aber nicht nutzen konnten. Die Hinrunde ist noch nicht vorbei, deshalb ist es jetzt noch zu früh zu sagen, wo unser Weg hinführen wird. Wir müssen jetzt erst einmal die nächsten beiden Spiele gewinnen.“
Denis Wucherer, Headocach s.Oliver Würzburg:
„Glückwunsch an Coach Calles und sein Team, Vechta hat verdient gewonnen. In der ersten Halbzeit haben wir es geschafft, ihre Intensität mitzugehen, aber da wollte der Ball nicht in den Korb, obwohl wir genug Chancen hatten. Leider haben wir dann im dritten Viertel zu lange ohne Härte und ohne Herz gespielt. Damit hast du gegen so eine Mannschaft wie Vechta keine Chance und verlierst verdient.“
Pedro Calles, Headcoach RASTA Vechta:
„Nicht nur weil wir gewonnen haben, war das heute ein wichtiges Spiel für uns. Einige meiner Spieler sind angeschlagen in die Partie gegangen und haben sich für die Mannschaft geopfert. Und so hat es mich umso mehr beeindruckt, wie wir heute aufgetreten sind. In der Offensive konnten wir zwar nicht so auftrumpfen. Aber in der Verteidigung haben alle sehr gut gearbeitet, haben zusammengestanden und so Würzburg bei nur 65 Punkten gehalten.“