Pflichtsieg gegen Saarlouis


DJK Rimpar Wölfe vs. HG Saarlouis 32:26 (13:10)
(at) Eigentlich ist es üblich, dass ein Jubilar zu seinem Jubelereignis reich beschenkt
wird, gerade dann, wenn es sich um sein vierhundertstes Pflichtspiel in den Farben
eines Vereins handelt. Doch bei Wölfe-Torwart Max Brustmann scheinen diese Gesetze
außer Kraft zu sein, denn er hielt es im ersten Zweitligaspiel des Jahres 2018 anders,
indem er die Rollen vertauschte. Er war es, der seine Mannschaft mit einem
überragenden Auftritt zwischen den Pfosten beschenkte, und es gab nicht wenige in
der mit über 1800 Zuschauern gut besetzten s.Oliver-Arena, die es an seiner Leistung
festmachten, dass die Heimmannschaft zur Halbzeit mit drei Toren vorne lag. Denn
was das Rimparer Urgestein da von der Linie fegte, war schon an sich aller Ehren wert
und deckte obendrein seinen deutlich schwerer ins Spiel kommenden
Mannschaftskameraden erst einmal den Rücken. Reihenweise entschärfte er schwerste
Würfe vom ersten Kreis, darunter zwei Siebenmeter, und sorgte dafür, dass die
Saarländer nach einem zwischenzeitlichen Remis Mitte der ersten Hälfte nicht einmal
in Führung gehen konnten. Als sich Brustmann nach 50 Minuten gegen Andreas Wieser
auswechseln ließ, stand er mit 17 gehaltenen Bällen und 18 Gegentoren bei einer
Torwartquote von nahezu 50%, ein überragender Leistungswert auf Bundesliganiveau.
Doch nicht er allein machte den Unterschied an diesem Tag aus, denn nach
anfänglichen Schwierigkeiten fing sich die Offensive der Wölfe, während man hinten
allmählich mehr Ordnung in das Abwehrspiel brachte. Natürlich war noch nicht alles
Gold, was da glänzte, denn eine Abwehrumstellung, wie sie nach dem Weggang von
Jan Schäffer unumgänglich war, lässt sich nicht von heute auf morgen im Vorbeigehen
erledigen, und im Angriff müssen sich die Spieler erst aufeinander einstimmen. Auch
Max Bauer, der nach einer neunmonatigen Zwangspause endlich sein erstes Pflichtspiel
bestreiten durfte, musste erst wieder ins Spiel finden. So atmete man einmal kräftig durch, als Patrick Schmidt in der Schlusssekunde der
ersten Hälfte zum 13:10 einnetzte, ein Vorsprung, der dem Team von Matthias Obinger
etwas mehr Sicherheit gab. Mit am Ende 11 Toren konnte Schmidt endlich wieder sein
altes Leistungspotential abrufen. So richtig zufrieden war Trainer Matthias Obinger
aber zum Pausentee noch nicht, denn er sah wohl zurecht einigen Redebedarf.
So sah man dann auch nach der Halbzeit andere, deutlich aggressivere und
konzentriertere Wölfe, die den nun relativ harmlos wirkenden Saarländern allmählich
den Schneid abkauften. Von einem begeisterten Publikum angefeuert, machten sie
kaum noch Fehler, schlossen ihre Angriffsaktionen wesentlich sicherer ab, konnten sich
hinten immer wieder Bälle erkämpfen und kamen so endlich auch verstärkt in den
Gegenstoß. Es war gerade Max Bauer, der nach seiner langen Verletzungspause
endlich wieder über den Platz fegte und mit seinen Gegenstößen nicht unwesentlich
zum zwischenzeitlichen Neuntorevorsprung beitrug. Dort lag dann auch ein
wesentlicher Unterschied. Am Ende trugen sich elf Spieler der Wölfe in die
Torschützenliste ein. Das zeigt doch die Breite eines Kaders, in dem mittlerweile jeder
Spieler auf hohem Niveau seinen Beitrag zum gemeinsamen Erfolg beisteuern kann.
Dagegen netzten gerade einmal sechs Akteure der Saarländer ein, ein Umstand, der
die Mannschaft von Philipp Kessler doch sehr ausrechenbar machte. Das ist sicherlich
auch ein Grund, warum die Gäste nach diesem Spiel auf dem vorletzten Platz
verbleiben und weiter auf glücklichere Zeiten hoffen müssen, während die Wölfe mit
ihrem Erfolg jetzt nur noch zwei Punkte hinter einem Aufstiegsplatz in Lauerstellung
gehen durften.
Die Statistik der Wölfe
Es spielten: Brustmann (bis 50. Minute), Wieser (50.-60.), Kraus 3, Schmitt, Schömig
1, Böhm 2, Gempp 1, Gorpishin 2, Schmidt 11(4), Kaufmann 1, Siegler (n.e.), Meyer
(n.e.), Bauer 3, Brielmeier 5, Herth 2, Sauer 1