Datum/Zeit
Date(s) - 09/06/2018
20:00
Veranstaltungsort
Würzburger Posthalle
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WÜRZBURG. Eine Idee stand am Anfang: Warum nicht völlig verschiedene Einflüsse fusionieren? Dieser Idee folgen OOMPH! bis heute. Dero, Flux und Crap stehen für Aufbruch und Kontinuität. In über zwei Jahrzehnten hat das Trio seine Musik immer wieder erneuert, erweitert und vertieft. Am Samstag, 9. Juni kommt die Band in die Würzburger Posthalle. Einlass ist um 19 Uhr, Beginn um 20 Uhr.
Die OOMPH!-Story reicht zurück ins Schicksalsjahr 1989 und begann in ihrer Heimatstadt Wolfsburg. Aus Einflüssen von EBM, Rock und New Wave schufen die drei Einsteiger einen neuen Sound.
Die stilistische Offenheit spiegelt sich schon im Namen wieder. „Damals nannten Bands sich gerne wie Computer. Du hast einen Namen gesehen und wusstest, die Kapelle macht EBM“, sagt Crap. „Darauf hatten wir keinen Bock, deswegen haben wir OOMPH! gewählt. Wir wollten nicht zu einer Szene gehören!“ Die obligatorische Frage, was denn OOMPH! bedeute, antwortet Sänger Dero so unzweideutig wie schlagfertig: „Marilyn Monroe hatte OOMPH“.
In der Anfangszeit wurden OOMPH!-Tonträger von einem Berliner Indie vertrieben. 1998 wechselte die Band zu einem Münchener Major, mit „Das weiße Licht“ und „Fieber“ (feat. Nina Hagen) gelangen erste Hits. Anfang 2004 wurde ein Traum wahr, die Single „Augen Auf!“ erreichte Platz eins in Deutschland. Das zugehörige Album „Wahrheit oder Pflicht“ kam auf Platz zwei der Media-Control-Charts und wurde mit Gold ausgezeichnet, besagte Single erhielt sogar Platin.
Mit „Des Wahnsinns fette Beute“ machen die drei Marathonmänner nun das Dutzend voll, zwölf Alben in 23 Jahren, das schaffen nur wenige Bands. Für das aktuelle Opus wurden neue Spielregeln aufgestellt. „Lasst uns alles zulassen, so als hätten wir eine neue Band gegründet.
Zum musikalischen Reichtum kommt jede Menge Komik mit Köpfchen in den Texten. „Unzerstörbar“ etwa handelt von Größenwahn und Selbstbetrug, Dingen also, die man im Musikgeschäft öfter findet. In „Zwei Schritte vor“ geht es um die Weltwirtschaftskrise und ihre Wölfe (Bänker), Lämmer (Otto-Normalanleger) und Hütehunde (Politiker). „Such mich find mich“ dreht sich um die Liebe, während „Bis der Spiegel zerbrich“ sich mit Casting Shows und Wegwerf-Kultur befasst.
Ein weiterer Höhepunkt der OOMPH!´schen Dichtkunst ist der Titel „Bonobo“, bei dem man förmlich hören kann, welch Spaß die Drei gehabt haben müssen. (Auszug: „Die Bonobos sind vorbildlich / sie teilen alles brüderlich / zu zweit, zu dritt sogar zu viert / bei Stress wird einfach kopuliert“).
Jedes Mitglied des Trios ist smart, eloquent und durchaus streitbar. Da fragt man sich: Wie haben es OOMPH! über zwanzig Jahre zusammen ausgehalten? „In einer Dreier-Konstellation gibt es kein Unentschieden bei Abstimmungen“, weiß Flux. „Wir sind nicht so nachtragend und versöhnen uns schnell, schließlich sind wir auch eine Interessengemeinschaft“, antwortet Crap. „Methode Bonobo“, lacht Dero, „inzwischen haben wir die richtige Mischung aus Nähe und Distanz.“
Tickets gibt’s unter www.posthalle.de