Eine Würzburger Delegation um Kulturreferent Muchtar Al Ghusain nahm am gestrigen Dienstag, 4. Juli, an der offiziellen Gedenkveranstaltung anlässlich des Holocaust-Gedenktages in Lettland teil. Bei dieser offiziellen Gedenkstunde an der Ruine der Großen Choral Synagoge in Riga gedachten Vertreter der lettischen Regierung zusammen mit Vertretern der Jüdischen Gemeinde und Holocaust-Überlebenden sowie Vertreten des Riga-Komitees der hier von den Nazis ermordeten Juden aus Lettland und Deutschland, unter denen sich auch viele Würzburger befanden.
Im Anschluss an diese offizielle Gedenkstunde gedachten die Mitlieder der Würzburger Delegation zusammen mit den Repräsentanten der anderen Mitgliedstädte des Riga-Komitees im Wald von Bikernieki bei Riga an die Deportation und Ermordung von etwa 25.000 deutschen, österreichischen und tschechischen Juden in den Jah-ren 1941/42, die hier erschossen und in einem Massengrab verscharrt wurden.
Nach altem jüdischen Brauch legten die Delegationsteilnehmer aus Würzburg – im Bild Kulturreferent Muchtar Al Ghusain – auf dem symbolischen Grabstein im Wald von Bikernieki ein Steinchen nieder und gedachten der ermordeten Mitbürger.
Würzburg gehört seit der Gründung des Riga-Komitees im Jahr 2000 dem Komitee an. Inzwischen sind über 50 Städte Mitglied im Riga-Komitee.
Ziel des Riga-Komitees ist es, an das Schicksal der nach Riga verschleppten Deutschen zu erinnern und ihnen eine würdige Gedenkstätte zu ermöglichen. Das Riga-Komitee ist ein in der deut-schen Erinnerungs- und Gedenkkultur einzigartiger Zusammenschluss, entstanden vor dem Hintergrund der Spurensuche und Erinnerungsarbeit engagierter Bürgerin-nen und Bürger, Organisationen und Städte.