Segnung am Zeller Bock: Schutzpatronin in massiver Stützmauer


Rund 2500 Tonnen Muschelkalk wurden zur Verblendung der Stahl-betonstützmauern am Zeller Bock verbaut. Nun galt – ein Jahr nach Fertigstellung des 25-Millionen-Euro-Projekts – die ganze Aufmerksamkeit einem ganz besonderen Stück Krensheimer Muschelkalk. Der Bildhauer Kurt Grimm hat passgenau für ein ehemaliges Fensterfries ein Marienrelief geschaffen. Die Madonna wacht nun über die wichtige Verbindungsstraße zwischen Würzburg und Zell.

Wo nach 1905 ein Pumpenhäuschen stand, das eine darüberliegende Villa mit Wasser versorgte, unterbrechen noch heute eine angedeutete Tür und ein Fenster die gleichmäßige Natursteinoptik des massiven Stützbauwerks. Pfarrer Werner Vollmuth von der Zellerauer Pfarrei Heilig Kreuz und Dompfarrer Dekan Dr. Jürgen Vorndran segneten nun das Relief im laufenden Mittagsverkehr. Bürgermeister Dr. Adolf Bauer erinnerte die kleine Festgesellschaft daran, dass mit dem Abschluss der Baustelle ein „Leidensweg“ zu Ende gegangen sei: „Wir sind dankbar, dass es während der langen und aufwendigen Bauphase keinen Unfall gab und die Sicherheit nun für alle Verkehrsteilnehmer wesentlich erhöht wurde.“

Für Baureferent Christian Baumgart ist es eine Selbstverständlichkeit bei einem sol-chen Großprojekt auch den christlich-geistlichen Aspekt zu würdigen. Die Kunstwerke am Zeller Bock sind mal modern, mal alte Zeitzeugen. Das neue Relief fungiert vielleicht auch als ein Bindeglied. So entstand neben der Muttergottes, die ihren schützenden Mantel ausbreitet, auch die Schleifen-Installation aus gelb lackierten Leitplanken von Joachim Koch am neuen Kreisel. Restauriert und neu in Szene gesetzt hat man zudem bestehende Natursteinarbeiten; beispielsweise ein Kreuzdenkmal aus dem Jahre 1777 in der Nähe des neuen Kreisverkehrs.