Gut gekämpft, aber zu schlecht getroffen


s.Oliver Würzburg muss bei den EWE Baskets Oldenburg mit 75:85 die vierte Niederlage in Folge hinnehmen – Heimspiel am kommenden Samstag um 18 Uhr gegen Braunschweig

s.Oliver Würzburg hat am 13. Spieltag der easyCredit BBL erneut eine Niederlage einstecken müssen. Das Team von Headcoach Doug Spradley unterlag am Sonntag bei den EWE Baskets Oldenburg mit 75:85 (42:44). Spielentscheidend waren dabei die fünf Minuten nach dem Seitenwechsel: Zu Beginn des dritten Viertels trafen Rickey Paulding und Philipp Schwethelm vier Dreier in Folge und brachten die Gastgeber damit deutlich in Front. Top-Scorer der Partie waren Lamonte Ulmer (21 Punkte) und Brendan Lane (20).

Doug Spradley vertraute auch beim Gastspiel in der Huntestadt seiner bekannten Start-Fünf: Jake Odum, Maurice Stuckey, Max Ugrai, Ulmer und Lane standen beim Sprungball vor gut 5.200 Zuschauern auf dem Parkett der großen EWE-Arena. Die sahen im ersten Viertel ein ausgeglichenes Spiel mit vielen kleinen Läufen beider Teams. Oldenburg setzte sich mehrmals leicht ab, die Unterfranken kamen jedes Mal postwendend wieder zurück.

Auch von einer 34:25-Führung der Donnervögel in der 15. Minuten ließen die Würzburger sich nicht beeindrucken: Die Antwort war ein 10:0-Zwischenspurt mit Punkten von Stuckey, Ulmer, Odum und Lane zur ersten Führung: 34:35 in der 17. Minute. Auch kurz vor dem Seitenwechsel war die Partie noch völlig ausgeglichen (42:42), dann sorgte der Belgier Maxime De Zeeuw mit einem Dunk für das Halbzeit-Ergebnis von 44:42 zu Gunsten der Hausherren.

Ins dritte Viertel starteten die Oldenburger dann mit mehr Energie und auch mehr Selbstvertrauen als ihre Gäste: Rickey Paulding und Philipp Schwethelm nahmen und trafen vier Dreier in Folge und brachten die EWE Baskets mit 58:44 in Front. „Diesem Rückstand sind wir bis zum Schluss hinterher gelaufen“, sagte Maurice Stuckey nach dem Spiel. Die Trefferquote von „Downtown“ war unter dem Strich – wie schon eine Woche zuvor im Würzburger Heimspiel gegen ALBA BERLIN – die entscheidende Statistik in dieser Partie.

Denn kämpferisch hatten sich die Unterfranken über weite Strecken der Partie nur wenig vorzuwerfen: Sie holten 15 Offensivrebounds und erarbeiteten sich 15 Würfe mehr als die Gastgeber. „Es ist frustrierend, wenn Leistungsträger dann offene Würfe nicht treffen. Mit einer besseren Quote wäre wahrscheinlich mehr drin gewesen, aber das ist die Geschichte unserer Saison bisher“, konstatierte Doug Spradley. Vor allem die vier Aufbauspieler hatten an diesem Abend alles andere als ein glückliches Händchen und trafen zusammen nur zwei ihrer siebzehn Drei-Punkte-Würfe.

Bis zum Ende des dritten Abschnitts konnten die Gäste wieder leicht auf 67:56 verkürzen, zu Beginn des letzten Viertels traf Krešo Lončar zum 67:58. Die Antwort der Oldenburger kam durch einen Dunk von Chris Kramer und den fünften Dreier (bei sechs Versuchen) von Philipp Schwethelm zum 73:58. Die 15-Punkte-Differenz hatte auch in der 39. Minute noch Bestand (83:68), im Anschluss gelang es dann vor allem Brendan Lane, noch ein wenig Ergebnis-Kosmetik zu betreiben.

Am kommenden Samstag wartet ein wichtiges Heimspiel auf s.Oliver Würzburg: Um 18 Uhr ist der Tabellennachbar aus Braunschweig mit den beiden ehemaligen Würzburgern Carlos Medlock und Constantin Ebert in der s.Oliver Arena zu Gast. Tickets für das Kellerduell gibt es noch in allen Kategorien im Vorverkauf bei CTS Eventim und bei der Main-Post in der Plattnerstraße.

EWE Baskets Oldenburg – s.Oliver Würzburg 85:75 (21:17, 23:25, 23:14, 18:19)
Für s.Oliver Würzburg spielten:
Lamonte Ulmer 21 Punkte/3 Dreier (10 Rebounds), Brendan Lane 20/1 (8 Rebounds/2 Blocks), Marshawn Powell 10/1, Krešimir Lončar 9/2 (5 Assists), Maurice Stuckey 6/1, Jake Odum 6 (8 Assists), Vladimir Mihailović 3/1, Max Ugrai (6 Rebound), Charles Barton, Felix Hoffmann.

Top-Perfomer Oldenburg:
Massenat 16/3, Schwethelm 15/5, Paulding 14/2, Chris Kramer 12/1 (7 Rebounds/7 Assists).

Key Stats:
Dreierquote: Würzburg 31 Prozent (9 von 29) – Oldenburg 52 Prozent (12 von 23)
Wurfquote aus dem Feld: Würzburg 39 Prozent (27 von 69) – Oldenburg 50 Prozent (27 von 54)
Freiwürfe: Würzburg 12 von 18 (67 Prozent) – Oldenburg 19 von 27 (68 Prozent)

Stimmen zum Spiel
Maurice Stuckey, s.Oliver Würzburg:
„Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir im dritten Viertel mit der nötigen Energie aus der Kabine gekommen sind. Oldenburg trifft dann ein paar Dreier in Folge und wir waren über zehn Punkte hinten. Diesem Rückstand sind wir bis zum Ende hinterher gelaufen. Wir hatten viele offene Würfe, die nicht gefallen sind – dann ist es natürlich schwierig hier zu gewinnen. Jetzt müssen wir im Training jeden Tag weiter hart arbeiten, zusammenhalten und aus diesem Loch rauskommen, in dem wir stecken. Das Heimspiel gegen Braunschweig am Samstag müssen wir definitiv gewinnen.“

Doug Spradley, s.Oliver Würzburg:
„Wir waren sehr gut vorbereitet und wussten, was die Oldenburger Spieler machen, die uns heute am meisten weh getan haben. In der ersten Halbzeit hatten wir Hochs und Tiefs, haben uns aber wieder zurückgekämpft. In den ersten Minuten der zweiten Halbzeit waren wir wieder einmal nicht bereit. Dadurch war das Spiel dann schon so gut wie entschieden. Wir haben zwar weiter versucht zurückzukommen, hatten aber immer wieder leichte Fehler. Es ist sehr frustrierend, wenn Leistungsträger völlig offene Würfe nicht treffen. Momentan sind wir dazu nicht in der Lage. Dadurch verlieren wir unser Selbstvertrauen und kommen auch in der Verteidigung unter Druck. Mit einer besseren Trefferquote wäre wahrscheinlich mehr drin gewesen, aber das ist die Geschichte unserer Saison bisher.“

Mladen Drijencic, EWE Baskets Oldenburg:
„Wir haben heute ein sehr intensives und hartes Spiel erlebt. Für uns ging es darum, dem Spiel von Anfang an unseren Stempel aufzudrücken und dem Gegner zu zeigen, dass wir unbedingt gewinnen und dafür kämpfen wollen. Im zweiten Viertel waren wir unkonzentriert und haben in der Verteidigung einfachste Fehler gemacht. Das haben die Würzburger ausgenutzt. In den ersten fünf Minuten des dritten Viertels haben wir das sehr viel besser gemacht. Würzburg war verunsichert, uns hat es Sicherheit gegeben. Nach der Führung haben in den letzten vier Minuten dann alle einen Gang zurückgeschaltet und schon an das Spiel am Dienstag in Lyon gedacht.“