ERLABRUNN. LKR. WÜRZBURG. „Legen Sie ihr Geld und ihren Schmuck in einen Kochtopf und übergeben ihn dann der Polizei“, dieser Aufforderung eines Betrügers kam am Freitag eine 75-Jährige nach. Mit einer leichten Abwandlung des Staatsgewaltentricks gelang es den Tätern Beute zu machen. Die weiteren Ermittlungen übernahm die Kripo Würzburg.
Bei der 75-jährigen Erlabrunnerin klingelte am Freitagmittag das Telefon und ein vermeintlicher Polizist forderte die 75-Jährige auf, ihr Geld, Bankkarten mit PIN und ihren Schmuck in einen Kochtopf zu legen, da die Täter ihre Wertgegenstände sonst orten könnten. Der Betrüger instruierte die Seniorin, dass bald ein Abholer den Topf mit den Wertgegenständen abholen kommen würde.
Kurze Zeit später klingelte es gegen 16:00 Uhr tatsächlich an der Haustür und der angekündigte Abholer stand vor der Tür. Die Frau ließ den Unbekannten in das Mehrfamilienhaus und übergab ihre Wertgegenstände.
Der Abholer konnte wie folgt beschrieben werden:
• Osteuropäisches bis asiatisches Aussehen
• Trug einen hellen Jogginganzug
• Sprach gebrochen deutsch
Zur Aufklärung der Tat hofft die Kripo auch auf Zeugen, die den Abholer gegen 16:00 Uhr in Erlabrunn gesehen haben. Hinweise nimmt die Polizei unter Tel. 0931/457-1732 entgegen.
Die Präventionskampagnen des Polizeipräsidiums Unterfranken
Bereits Ende 2020 hat das Polizeipräsidium Unterfranken die Präventionskampagne “Leg´auf!” ins Leben gerufen. Zusätzlich startete im Juli 2022 auch an unterfränkischen Schulen die Kampagne „Ich schütze Oma und Opa“. Mit den Kampagnen „Ich schütze Oma und Opa“ sowie „Chill mal Oma“ setzt die unterfränkische Polizei nun auf die Unterstützung von Jugendlichen, sowie Schülerinnen und Schülern. Diese sollen Großeltern sowie ältere Bekannte auf die Betrugsmaschen der Täter aufmerksam machen.
Das Ziel dieser Kampagnen ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörigen über die Phänomene wie „Enkeltrickbetrug“ und „Falsche Polizeibeamte“ zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben. Die wichtigsten Botschaften sind:
Legen Sie auf. Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz bzw. ob tatsächlich Verwandte in Not sind.
Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereit zu legen oder an Abholer zu übergeben!
Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde! Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!
Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen – bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)!
Sprechen Sie mit ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen!
Weitere Informationen:
Leg‘ auf!: Die Bayerische Polizei – Präventionskampagne – LEG‘ AUF! in Unterfranken (bayern.de)
Dort finden sie zudem weiterführende Links zu den Kampagnen „Ich schütze Oma und Opa“ und „Chill mal Oma“.