Workshop zur Digitalisierung mit Vertretern des Bündnisses Verkehrswende Jetzt und FFF:


Wo anders als im Ideenlabor des Zentrums für Digitale Innovationen Mainfranken (ZDI) hätte dieser Workshop passender Weise stattfinden sollen? In einer Expertenrunde ging es am Freitagnachmittag um die Chancen, die sich aus der Digitalisierung und Datenbereitstellung (Open
Data) beispielsweise auch für Fragen der Mobilität ergeben.
Zusammengekommen waren nicht nur Stadträte und städtische Multiplikatoren in Sachen Datenschutz, Geo-Daten und Vermessung o-der der Smart-City-Projektleiter Klaus Walther, sondern auch viele externe Partner von der Universität, der WVV, der Abfallwirtschaft, der Verkehrspolizei, Fridays For Future (FFF) oder auch dem Bündnis „Verkehrswende Jetzt“.

Oberbürgermeister Christian Schuchardt hatte eine solche Runde im Rahmen des Aktionsprogramms Sauber Mobil angekündigt und in den fast drei Stunden des Austauschs ging es schließlich um weit mehr als nur um Verkehrsfragen. Best-Practice-Beispiele kamen aus den verschiedensten Bereichen und insbesondere vom Hauptreferenten Antonio Jorba, aus der „Digitalstadt Darmstadt“, die sich spätestens seit einer entsprechenden BITKOM-Auszeichnung im Jahr 2017 diesbezüglich zur deutschen Avantgarde zählen können.

Jorbas Schwerpunkt lag auf der Vorstellung von Projekten, die Daten nutzbar machen, die sonst eher im Verborgenen schlummern: ob nun im Fundament eines Gebäudes zur Warnung vor Bodenabsenkungen, im Inneren der Kanalisation als zusätzlicher Hochwasserschutz, in Trinkwasserspeichern oder Glascontainern als Füllstandsanzeige, oder in Verkehrsampeln für Echtzeit-Grünphasen-Darstellungen. Darmstadt setzt stark auf Sensoren, die mittels Long Range Wide Area Network (LoRaWAN) ihre Daten an Plattformen oder Apps senden können, die im Alltag der Bürger wirklich präsent sind. Rund 1000 dieser Sensoren sind in Darmstadt schon im Einsatz. Bei einem Ortsbesuch könne man gerne noch mehr erfahren, lud Jorba zum Gegenbesuch ein.

Tilman Hampl vom ZDI lieferte einen weiteren Input und stellte die Plattform vor, auf der die Stadt Würzburg künftig Open Data für Tüftler und Entwickler vorstellen möchte. Das Angebot soll auch für den Landkreis gelten. So wie man aktuell auch bei einer Pendler-App über die Gemeindegrenzen zusammenarbeitet und zunächst für alle Mitarbeiter der großen Behörden einen Service anbieten möchte, der auf eine bessere Auslastung der privaten Fahrzeuge setzt, die sich täglich durch den Berufsverkehr schieben müssen. Die Einsparpotentiale an Autos, Tankfüllungen oder Stellplätzen vor Ort sind enorm. Dieser App-Entwicklung ging eine Befragung der besagten Mitarbeiter voraus und etwa 60 % zeigten sich an einem solchen Service interessiert.