Souveräner Sieg gegen Rekordmeister Leverkusen


Die s.Oliver Baskets bleiben auch im 14. Heimspiel der Saison ungeschlagen – Vorverkauf der Playoff-Tickets startet am Montagvormittag um 10 Uhr
Guter Start und gutes Ende: Die s.Oliver Baskets haben am 28. Spieltag der ProA ihren 16. Sieg in Folge eingefahren. Gegen Kellerkind Bayer Giants Leverkusen hatten die Spieler des Spitzenreiters zwar phasenweise Probleme mit der Konzentration, gewannen am Ende aber trotzdem deutlich mit 83:69 (35:32). Würzburger Top-Scorer war Kapitän Darren Fenn, dem am Ende nur drei Korbvorlagen zum „Triple Double“ fehlten (17 Punkte/7 Assists/10 Rebounds. Samme Givens (16) und Carlos Medlock (16) trafen ebenfalls zweistellig für den Tabellenführer.

Es sah zunächst eigentlich alles nach einem entspannten Sonntagnachmittag aus: Nachdem die NBBL-Mannschaft der s.Oliver Baskets Akademie mit Constantin Ebert als Spielmacher in Trier einen wichtigen Auswärtssieg in den Playdowns eingefahren hatte, fanden die Würzburger Profis in der ProA-Partie gegen Leverkusen gut ins Spiel. Nach Auftaktpunkten von Jeremy Dunbar legte Carlos Medlock einen Dreier zum 5:0 nach einer Minute nach. Die verbleibenden neun Minuten bis zur ersten Viertelpause nutzten die Unterfranken, um scheinbar völlig entspannt einen 24:13-Vorsprung herauszuspielen.
Doch dann spielten sich die Tabellenführer vom Main im zweiten Abschnitt zunehmend in eine tiefe Lethargie. Während beim Rekordmeister Götz Twiehoff, Marc Sonnen und Matthias Goddek mit traumwandlerischer Sicherheit einen Dreier nach dem anderen versenkten, fanden die Würzburger kaum ein Mittel gegen die Zonenverteidigung der Riesen vom Rhein. Nur kurz gelang es Jermaine Mallett durch einen sehenswerten Drive zum Korb, abgeschlossen mit einem krachenden Einhand-Dunk, ein paar Emotionen aufs Parkett zu bringen.
Nachdem die Gäste aus dem Tabellenkeller das zweite Viertel mit 11:19 für sich entschieden hatten, war der unmittelbar auf den Seitenwechsel folgende Ausgleich durch einen Dreier von Marc Sonnen in dieser Phase mehr als verdient. Während Leverkusens Spielmacher und Topscorer Willy Manigat von der Würzburger Verteidigung fast völlig aus dem Spiel genommen wurde, waren es immer wieder die Distanzschützen, die die Offensive der Giants trugen.
Auf Seiten der s.Oliver Baskets musste Carlos Medlock im dritten Viertel mit elf Punkten innerhalb von acht Minuten die Kohlen aus dem Feuer holen. Mit einem engen Spielstand von 58:56 starteten die beiden Teams dann in den Schlussabschnitt. Und wie schon so oft in letzten Wochen gelang es der Mannschaft von Doug Spradley auch hier wieder, nach einer schwächeren Phase den Schalter doch noch umzulegen.
So genügten dem Tabellenführer zwei starke Minuten gegen Mitte des letzten Abschnitts mit einem 9:0-Lauf durch Treffer von Fenn, Betz und Givens, um die Partie zu entscheiden (69:59, 35. Minute). Für die aufregendsten Momente in der Schlussphase sorgten schließlich nicht die Spieler: Nach einem Foul an Darren Fenn entschieden die Unparteiischen zusätzlich auf ein technisches Foul gegen die Bank der Gäste. Giants-Trainer Achim Kuczmann lief zur Würzburger Bank und setzte sich dort neben Würzburgs Co-Trainer Stephan Völkel.

Im Anschluss wurden zwei weitere technische Fouls ausgesprochen, was den Ausschluss von Kuczmann und insgesamt fünf Freiwürfe für Darren Fenn zur Folge hatte. Der Würzburger Kapitän traf alle fünf sicher zur endgültigen Entscheidung (78:63, 37. Minute). Dann durfte Fenn für die Schlussminuten auf der Bank durchschnaufen und konnte von dort noch den Korbleger von Samme Givens und den Dreier von Chris Hoffmann zum 83:69-Endstand bejubeln.
Noch zwei Spieltage der Hauptrunde trennen die s.Oliver Baskets von den Playoffs, die mit einem Heimspiel am 4. April (Ostersamstag) um 19 Uhr in der s.Oliver Arena beginnen. Der Gegner im Viertelfinale steht noch nicht fest, der Vorverkauf für die ersten beiden Heimspiele der entscheidenden Saisonphase beginnt am Montag (16. März) um 10 Uhr bei „baller’s planet“ in der Karmelitenstraße und im Online-Ticketshop bei CTS Eventim.
Text: Michael Will

Trainerstimmen:
Doug Spradley, s.Oliver Baskets:„Ich habe der Mannschaft vor dem Spiel gesagt dass niemand nach Würzburg fährt, um freiwillig zu verlieren. Jeder will sich gegen uns beweisen, besonders ein Team das mit dem Rücken zur Wand steht wie Leverkusen. Schon beim Shootaround und beim Aufwärmen hat man gesehen, dass die Konzentration nicht richtig da war. Ich war erleichtert, dass wir trotzdem sehr gut angefangen haben. Im zweiten Viertel haben wir dann völlig den Faden verloren. Wir hatten keine Ballbewegung, standen nur neben den Verteidigern und haben genau das gemacht, was man gegen eine 2-3-Zone nicht machen darf. Auch im dritten Viertel haben Emotion und Leidenschaft gefehlt. Die Jungs sind heute einfach nur zur Arbeit gekommen, das ist in dieser Liga nicht genug. Eine Wurfquote von nur 37 Prozent habe ich bei 20 Offensivrebounds auch schon lange nicht gesehen. Es ist aber kein Wunder, wenn man 30 Dreier nimmt und nur 27 Prozent trifft. In den letzten sechs oder sieben Minuten haben wir den Korb viel besser attackiert. Zufrieden bin ich damit, wie wir in der Verteidigung Willy Manigat und Richard Carter aus dem Spiel genommen haben.“
Achim Kuczmann, Bayer Giants Leverkusen:
„Es war ein interessantes Spiel, nicht nur wegen der Dinge die am Schluss passiert sind. Man hat gesehen, dass Würzburg um den Aufstieg spielt und am Ende auch aufsteigen wird. Wir haben versucht so gut wie möglich mitzuhalten, was uns bis ins vierte Viertel auch gut gelungen ist. Das was am Ende passiert ist, hatte nichts mit Doug Spradley und seinen Spielern, sondern nur mit den Schiedsrichtern zu tun. Meine Mannschaft hat wirklich gut gespielt. Obwohl wir im Rebound sehr unterlegen waren, sind wir durch unsere Zone im Spiel geblieben. Würzburg hat am Ende verdient gewonnen, weil wir es nicht geschafft haben, unsere Chance zu nutzen. Ich bin stolz auf meine Mannschaft und glaube, dass es ein ansehnliches Spiel für die Zuschauer war.“

s.Oliver Baskets – Bayer Giants Leverkusen 83:69 (24:13, 11:19, 23:24, 25:13)
Für die s.Oliver Baskets spielten:
Darren Fenn 17 Punkte (10 Rebounds/7 Assists), Samme Givens 16 (8 Rebounds), Carlos Medlock 16/4 Dreier, Ruben Spoden 9, Sebastian Betz 8/1 (11 Rebounds), Jason Dourriseau 6/2, Jermaine Mallett 4, Christian Hoffmann 3/1, Jeremy Dunbar 2, Max Ugrai 2.

Top-Scorer Leverkusen:
Twiehoff 15/1 (9 Rebounds), Goddek 14/4, Sonnen 11/3.