s.Oliver Würzburg unterliegt in der 638. BBL-Begegnung des Rekordspielers mit 57:92 in München


30 Minuten, 8 Punkte, 2 Dreier: Vor den Augen von Freunden und Familie hat mit Alex King eines der Gesichter der easyCredit BBL am Sonntagabend im Münchner Audi Dome das 638. und letzte Spiel seiner 20-jährigen Karriere bestritten. Das Ergebnis war dabei absolute Nebensache: Mit nur sieben einsatzfähigen Spielern konnte s.Oliver Würzburg dem EuroLeague-Viertelfinalisten in Bestbesetzung zwar phasenweise Paroli bieten, unterlag am Ende aber deutlich mit 57:92 (23:48).

„Es war eine lange und schöne Reise. Mir werden vor allem die Jungs auf dem Spielfeld fehlen“, sagte Alex King nach der Partie und am Ende einer Saison, die für s.Oliver Würzburg dank der besten Rückrunde der Klubgeschichte noch auf Tabellenplatz 12 endete. Topscorer der Begegnung des 34. Spieltags waren Andreas Obst auf Münchner und Filip Stanic auf Würzburger Seite mit jeweils 18 Punkten.

Zwei Tage vor dem entscheidenden Spiel 5 des EuroLeague-Viertelfinales beim FC Barcelona veränderte Bayern-Headcoach Andrea Trinchieri seinen Kader im Vergleich zum beeindruckenden 59:52-Heimsieg gegen die Katalanen am Freitag nur auf einer Position: An Stelle von Center Othello Hunter kam Joshua Obiesie zum Einsatz, der seine Profi-Karriere 2018 bei s.Oliver Würzburg startete und vor der Saison zum FC Bayern München gewechselt war.

Gegen die ausgeglichene Zwölfer-Rotation der Münchner konnten sich die stark ersatzgeschwächten Gäste aus Unterfranken, die inklusive Youngster Elijah Ndi erneut nur sieben einsatzfähige Spieler zur Verfügung hatten, daher von Beginn keine echte Siegchance ausrechnen.

Nachdem die Münchner außerdem in der Defensive hochkonzentriert in die Partie starteten und schnell mit 13:2 in Führung gingen (5. Minute), war frühzeitig klar, wohin die Reise in diesem Spiel gehen würde. Die zweiten fünf Minuten des ersten Viertels verliefen dann aber völlig ausgeglichen, und auch nach vierzehn gespielten Minuten war der Vorsprung der Hausherren noch nicht größer geworden (30:19). Durch einen 13:0-Lauf konnten die Bayern den Abstand danach aber noch vor der Pause auf über zwanzig Punkte vergrößern (43:19, 17. Minute).

Kurze Zeit später ging es beim Stand von 48:23 in die Kabinen. Im dritten Viertel konnte s.Oliver Würzburg im vierten Spiel innerhalb von acht Tagen mit den letzten verbleibenden Kräften des Mini-Aufgebots verhindern, dass der Rückstand noch höher wurde. Mit einem zwischenzeitlichen 8:0-Lauf – Alex King traf dabei den 355. und letzten Dreier seiner BBL-Karriere – konnten die Schützlinge von Headcoach Sasa Filipovski sogar auf 62:44 (29. Minute) verkürzen.

Die Hoffnung darauf, sich nach dem klaren 90:70-Erfolg im Hinspiel eventuell noch den direkten Vergleich zu sichern, beendete Andi Obst zu Beginn des Schlussabschnitts: Nachdem Filip Stanic und Julian Albus den Spielstand auf 67:48 gestellt hatten, erzielte der Nationalspieler alle acht Bayern-Punkte bei einem 8:2-Zwischenspurt zum 75:50 in der 35. Minute.

In der Schlussphase ging den Spielern von s.Oliver Würzburg dann endgültig die Energie aus, so dass das Ergebnis am Ende noch deutlicher wurde. Das war aber längst absolute Nebensache: 2:19 Minuten vor dem Ende kam Alex King nach 20 Jahren, 638 BBL-Spielen und sechs Titeln zum letzten Mal aufs Parkett. Nach dem Spiel wurde der 37-Jährige von seiner Familie und Freunden auf der Tribüne empfangen.

„Es war ein sehr emotionaler Abschied für mich heute in dieser Halle, ich kann meine Gefühle kaum beschreiben. Ich habe beim FC Bayern München in der Jugend meine Karriere als Spieler begonnen, und hier endet sie heute. Es sind sehr viele Freunde und Familie in der Halle, was mir sehr viel bedeutet“, sagte Alex King: Ich habe mich auch sehr darüber gefreut, am Ende noch einmal mit so einer Truppe in Würzburg spielen zu dürfen. Ich wurde in dieser Saison in jeder BBL-Halle herzlich willkommen geheißen und verabschiedet, dafür bedanke ich mich sehr bei allen Klubs.“

FC Bayern München – s.Oliver Würzburg 92:57 (24:13, 24:10, 19:21, 25:13)
Für s.Oliver Würzburg spielten:
Filip Stanic 18 Punkte (10 Rebounds), Desi Rodriguez 15, Charles Callison 9/1 Dreier (5 Assists), Alex King 8/2, Julian Albus 5/1, Cameron Hunt 2 (5 Assists), Elijah Ndi.

Top-Performer München:
Andreas Obst 18/2, Jason George 13/3, Augustine Rubit 12/2, Joshua Obiesie 12/2.

Key Stats:
Dreierquote: Würzburg 24 Prozent (4 von 17) – München 45 Prozent (14 von 31)
Ballverluste: Würzburg 19 – München 10
Fastbreak-Punkte: Würzburg 4 – München 12

Stimmen zum Spiel
Alex King, s.Oliver Würzburg:
„Es war ein sehr emotionaler Abschied für mich heute in dieser Halle, ich kann meine Gefühle kaum beschreiben. Ich habe beim FC Bayern München in der Jugend meine Karriere als Spieler begonnen, und hier endet sie heute. Es sind sehr viele Freunde und Familie in der Halle, was mir sehr viel bedeutet. Es war eine lange und schöne Reise, mir werden vor allem die Jungs auf dem Spielfeld fehlen. Ich habe mich auch sehr darüber gefreut, am Ende noch einmal mit so einer Truppe in Würzburg spielen zu dürfen. Ich wurde in dieser Saison in jeder BBL-Halle herzlich willkommen geheißen und verabschiedet, dafür bedanke ich mich sehr bei allen Klubs.“

Sasa Filipovski, Headcoach s.Oliver Würzburg:
„Erst einmal möchte ich meinen Spielern zu dieser Saison gratulieren. Wir hatten große Herausforderungen und können am Ende sehr zufrieden sein. Heute haben wir unser Bestes gegeben, konnten uns aber leider nicht besser wehren. Wir sind es nicht gewohnt, so viele Spiele in so kurzer Zeit zu spielen und hatten nur sechs wirklich einsatzfähige Spieler. Ich bin stolz auf meine Spieler und wünsche Craig Moller und William Buford mit ihren Verletzungen eine schnelle Genesung. Dem FC Bayern wünsche ich alles Gute für die kommenden Aufgaben.“