s.Oliver Würzburg muss sich im Achtelfinale des BBL Pokals mit 74:92 (37:51) bei Brose Bamberg geschlagen geben


Die Bamberger Brose Arena hat sich für s.Oliver Würzburg auch im neunten Anlauf als uneinnehmbar erwiesen: Im Achtelfinale des BBL Pokals unterlagen die Unterfranken am Samstagabend bei Brose Bamberg mit 74:92 (37:51). Durch eine starke Anfangsphase konnten sich die Hausherren bereits früh eine zweistellige Führung herauswerfen, die sie im weiteren Verlauf des Spiels auch nicht mehr abgaben. Im Angriff konnten sich die Oberfranken dabei vor allem auf das Trio Tyrese Rice (20 Punkte), Stefan Jelovac (19) und Augustine Rubit (17) verlassen. Top-Scorer auf Würzburger Seite waren Skyler Bowlin (16) und Perry Ellis (12).

Vor 6.150 Zuschauern in der nicht ganz ausverkauften „Frankenhölle“ waren es anders als im Bundesliga-Derby in der s.Oliver Arena eine Woche zuvor dieses Mal die Bamberger, die den deutlich besseren Start in die Partie hatten. Vier Dreier trafen Stefan Jelovac, Augustine Rubit und Louis Olinde in den ersten fünf Minuten, dazu kamen drei erfolgreiche Olinde-Freiwürfe, nachdem der Youngster bei einem weiteren Drei-Punkte-Wurf gefoult worden war. Den daraus resultierenden 15 Brose-Punkten konnten die Gäste aus Unterfranken nur vier Zähler durch Skyler Bowlin und Gabriel Olaseni entgegensetzen – 15:4 lautete daher der Spielstand nach der ersten Hälfte des ersten Viertels.

„In der Verteidigung stand im ersten Viertel immer einer von uns da, wo er nicht sein sollte. Das hat Bamberg gnadenlos ausgenutzt“, sagte s.Oliver Würzburg Headcoach Denis Wucherer nach der Partie. Nach seiner Auszeit in der 5. Minute lief es auf Würzburger Seite im Angriff besser, hinten konnten sie die Bamberger aber nicht konsequent genug stoppen, um einen deutlichen 14:30-Rückstand nach den ersten zehn Minuten zu verhindern. Dabei hatten beide Teams exakt dieselbe Anzahl von Würfen und Treffern aus dem Zweierbereich (jeweils 5 von 14), die Oberfranken konnten sich aber zusätzlich auf ihre Treffsicherheit von draußen verlassen: 5 Bamberger Drei-Punkte-Würfe waren im ersten Viertel drin, während die Gäste bis zur 12. Minute auf ihren ersten erfolgreichen Dreier warten mussten.

In dieser Phase war es vor allem Skyler Bowlin, der s.Oliver Würzburg im Spiel hielt – entscheidend verkürzen konnten die Unterfranken ihren Rückstand aber nicht. Die Chance dazu hatten sie dann kurz vor der Pause, als Xavier Cooks einen Fastbreak per Dunking abschließen wollte, das Spielgerät aber nicht im Korb unterbringen konnte. Im Gegenzug verwandelte Tyrese Rice zwei Freiwürfe zum Halbzeitstand von 51:37 – an Stelle von zehn Punkten betrug der Rückstand dadurch beim Seitenwechsel immer noch 14 Zähler.

Denis Wucherer: „Wir wussten, dass der Saisonstart schwer wird“
Gleich zu Beginn des dritten Viertels sorgten die Bamberger dann für die endgültige Entscheidung auf dem Weg zu ihrem Start-Ziel-Sieg: Elias Harris, Niko Zisis und Tyrese Rice waren die Protagonisten bei einem 9:2-Lauf der Gastgeber, der die Differenz erstmals auf über 20 Punkte schraubte (60:39, 24. Minute). Zwar gaben die Unterfranken auch in der Folgezeit nie auf und versuchten alles, um noch einmal ins Spiel zurück zu kommen. Trotz ihrer klaren Führung hielten die Bamberger die Intensität aber weiter hoch und brachten den Sieg zum Viertelfinal-Einzug souverän über die Zeit.

„Gegen Bamberg zweimal zu verlieren, das kann passieren. Wir wussten, dass der Start schwer wird und glauben weiter an uns, auch wenn die nächsten Wochen nicht einfacher werden“, so Wucherer: „Sobald der erste Sieg eingefahren ist und wir in der Saison angekommen sind, gerne schon am nächsten Wochenende in Göttingen, dann wird bei uns Coaches und in der Mannschaft wieder mehr Ruhe einkehren.“

Brose Bamberg – s.Oliver Würzburg 92:74 (30:14, 21:23, 21:15, 20:22)
Für s.Oliver Würzburg spielten:
Skyler Bowlin 16 Punkte/3 Dreier, Perry Ellis 12/2, Gabriel Olaseni 10 (7 Rebounds/4 Assists), Brad Lösing 7/1, Jordan Hulls 7/2 (3 Steals), Felix Hoffmann 6/1, Xavier Cooks 6, Johannes Richter 4, Cameron Wells 4, Florian Koch 2, Kresimir Loncar.

Top-Performer Bamberg:
Rice 20/2, Jelovac 19/3, Rubit 17/1 (6 Rebounds), Alexander 8 (8 Rebounds), Zisis 7/1 (8 Assists).

Key Stats:
Dreier 1. Halbzeit: Würzburg 2 von 10 (20 Prozent) – Bamberg 8 von 15 (53 Prozent)
Freiwürfe: Würzburg 9 von 12 (75 Prozent) – Bamberg 19 von 21 (90 Prozent)
Rebounds: Würzburg 32 (9 offensiv) – Bamberg 42 (13 offensiv)

Stimmen zum Spiel
Denis Wucherer, Headcoach s.Oliver Würzburg:
„Bamberg hat den Grundstein heute schon am Anfang gelegt, als wir mit der Lautstärke in der Halle nicht so gut zurecht kamen. Da sind unsere Kommandos in der Verteidigung nicht immer angekommen. Zumindest stand immer einer von uns da, wo er nicht sein sollte. Das hat Bamberg gnadenlos bestraft. Manchmal spielst du einfach gegen einen Gegner, der individuell extrem viel Klasse hat, der physisch, clever und groß ist und das alles bereits im ersten Viertel so aufs Parkett bringt, dass dadurch die Weichen auf Sieg gestellt werden. Bamberg hat von Anfang an keinen Zweifel daran aufkommen lassen, wer die bessere Mannschaft ist. Wir waren heute nicht gut genug, sie waren zu stark für uns. Von daher geht dieser Bamberger Sieg völlig in Ordnung.“

Ainars Bagatskis, Headcoach Brose Bamberg:
„Wir mussten gegen ein erfahrenes Team antreten, das seine eigenen Stil und seine eigene Identität hat. Wir suchen immer noch nach unserer Identität und es ist wichtig, dass wir sie so schnell wie möglich finden. Würzburg will vor allem mit Drei-Punkte-Würfen zum Erfolg kommen. Wir lagen im ersten Spiel am Anfang im Rückstand und haben unsere Verteidigung geändert. Ich war zufrieden damit, dass wir dieses Mal sehr gut gestartet sind und von Anfang an aggressiv waren. Wir haben uns einen Vorsprung geholt und dann das Spiel bis zum Schluss kontrolliert.“