s.Oliver Würzburg muss sich beim FC Bayern München mit 76:97 (40:45) geschlagen geben


Bis kurz vor Ende des dritten Viertels war s.Oliver Würzburg im Spiel, dann sorgten die Gastgeber mit einem 16:0-Lauf für die Vorentscheidung: Zum Start in die Rückrunde der easyCredit BBL mussten sich die Unterfranken am Sonntag beim FC Bayern München mit 76:97 (40:45) geschlagen geben. 18 Würzburger Ballverluste und 16 Münchner Offensivrebounds waren zu viel, um die Partie im Audi Dome bis zum Schluss offen zu halten.
„Wir haben eigentlich zu keiner Phase des Spiels einen Rhythmus gefunden. Spätestens im dritten Viertel hat uns dann die physische Verteidigung der Bayern den Zahn gezogen“, sagte Headcoach Denis Wucherer nach dem Spiel. Bester Punktesammler war Münchens DJ Seeley mit 20 Punkten. Auf Würzburger Seite trafen Tyson Ward (16), Rob Lowery (15) und Murphy Holloway (14) zweistellig.

Holloway war es auch, der zusammen mit Kapitän Felix Hoffmann am Anfang der Partie die offensiven Akzente für s.Oliver Würzburg setzte: Die ersten Punkte der Gäste kamen durch einen krachenden Holloway-Dunk mit Anlauf auf die Anzeigetafel, dann traf der „Würzburg Warrior“ vier Freiwürfe zur frühen Führung (4:6, 2. Minute). Danach waren die Münchner deutlich besser im Spiel und konnten unter anderem ein als unsportlich gewertetes Foul von Rob Lowery nutzen, um sich zum ersten Mal zweistellig abzusetzen (21:10, 6. Minute).

STARKE PHASE ZUR KNAPPEN WÜRZBURGER FÜHRUNG
Anders als im Hinspiel nutzten die Münchner ihre physischen Vorteile am offensiven Brett von Beginn an konsequent – auch nach acht gespielten Minuten lagen sie daher noch mit elf Zählern vorne (25:14). Dann konnte s.Oliver Würzburg in der Defensive deutlich zulegen, spielte immer wieder schnell nach vorne und drehte den Spielstand mit einem viertel-übergreifenden 14:2-Lauf innerhalb von vier Minuten: Eingeleitet wurde die starke Phase durch einen Lowery-Dreier, Tyson Ward und Perry Jones erzielten die nächsten acht Zähler, und Youngster Jonas Weitzel machte in der 12. Minute per Korbleger mit Foul erst den 27:27-Ausgleich und traf dann auch den fälligen Bonusfreiwurf zur knappen Führung.

Im weiteren Verlauf des zweiten Viertels verlagerte sich das Geschehen bei Münchner Angriffen hinter die 6,75-Meter-Linie: Paul Zipser, DJ Seeley und zweimal Zan Sisko trafen viermal in Folge von außen, während sich die Gäste aus Unterfranken immer wieder in Korbnähe durchsetzen konnten – unter anderem war Tyson Ward zweimal nach Fehlwürfen zur Stelle und netzte nach Offensivrebound ein.

Das Resultat war eine Fünf-Punkte-Führung der Gastgeber (39:34, 17. Minute), an der sich bis zum Seitenwechsel auch nichts mehr ändern sollte: Rob Lowery sorgte mit seinem zweiten erfolgreichen Dreier für den Halbzeitstand von 45:40 aus Sicht der Gastgeber.

MÜNCHEN HOLT SICH DEN HEIMSIEG MIT EINEM 16:0-LAUF

Schon zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Münchner EuroLeague-Truppe neun Feldwürfe mehr als die Gäste erarbeitet. Auch in der zweiten Halbzeit holten sich die Hausherren immer wieder zweite oder auch dritte Wurfchancen und leisteten sich außerdem keinen einzigen Ballverlust, so dass sie am Ende der Begegnung auf zwanzig Wurfversuche mehr aus dem Feld kamen.

Gleich zu Beginn des dritten Viertels warf FCB-Neuzugang David Krämer per Dreier eine 50:40-Führung heraus, die s.Oliver Würzburg aber noch einmal mit einem 12:3-Lauf kontern konnte (53:52, 25. Minute). Auch danach blieben die Gäste zunächst weiter in Schlagdistanz: Florian Koch traf in der 27. Minute zwei Freiwürfe zum Zwischenstand von 59:55.

Dann erhöhten die Bayern noch einmal die Intensität in der Verteidigung, ließen in den folgenden fünf Spielminuten keine Würzburger Punkte zu und schraubten ihren Vorsprung mit einem 16:0-Lauf auf vorentscheidende 20 Zähler (75:55, 32. Minute).

„Spätestens im dritten Viertel hat uns ihre physische Verteidigung den Zahn gezogen“, so Denis Wucherer: „Sie hatten insgesamt zwanzig Würfe aus dem Feld mehr als wir, das liegt an den insgesamt 18 Ballverlusten, die uns aufgrund des hohen Drucks ihrer Verteidigung unterlaufen sind. So ist es natürlich schwer, ein Spiel bis ins vierte Viertel offen zu halten.“

Seine Spieler ließen zwar die Köpfe nicht hängen, konnten angesichts des hohen Rückstands in den letzten acht Minuten gegen den Favoriten aber nicht mehr viel ausrichten. Schon in drei Tagen kommt es zum nächsten schweren Auswärtsspiel bei einem Top-Team der Liga: Am Mittwoch um 20:30 Uhr ist s.Oliver Würzburg bei den HAKRO Merlins Crailsheim zu Gast.

STATISTIKEN UND STIMMEN ZUM SPIEL
FC BAYERN MÜNCHEN – S.OLIVER WÜRZBURG 97:76 (27:25, 18:15, 27:15, 25:21)
Für s.Oliver Würzburg spielten:
Tyson Ward 16 Punkte (6 Rebounds), Robert Lowery 15/2 Dreier, Murphy Holloway 14, Florian Koch 7/1 (6 Rebounds), Jonas Weitzel 6, Cameron Hunt 5, Felix Hoffmann 4, Alex King 3/1, Julian Albus 2, Perry Jones 2, Joshua Obiesie 2, Nils Haßfurther.

Top-Performer München:
DJ Seeley 20/2, James Gist 14, Jalen Reynolds 13 (7 Rebounds), Zan Sisko 13/3, JaJuan Johnson 12.

Key Stats:
Ballverluste: Würzburg 18 – München 6
Steals: Würzburg 4 – München 9
Offensivrebounds: Würzburg 11 – München 16
Dreierquote: Würzburg 22 Prozent (4 von 18) – München 36 Prozent (9 von 25)

Murphy Holloway, s.Oliver Würzburg:
„Wir waren heute körperlich etwas unterlegen und haben zu viele Offensivrebounds abgegeben, aber wir haben gut gekämpft. Wir konnten das Spiel lange offen halten, aber gegen so einen starken Gegner darf man nicht so viele Offensivrebounds zulassen.“

Denis Wucherer, Headcoach s.Oliver Würzburg:
„Gratulation an München zum Sieg. Wir haben eigentlich zu keiner Phase des Spiels irgendeinen Rhythmus gefunden. Spätestens im dritten Viertel hat uns dann die physische Verteidigung der Bayern den Zahn gezogen. Sie hatten insgesamt zwanzig Würfe aus dem Feld mehr als wir, das liegt an den 18 Ballverlusten, die uns aufgrund des hohen Drucks ihrer Verteidigung unterlaufen sind. So ist es natürlich schwer, ein Spiel bis ins vierte Viertel offen zu halten.“

Andrea Trinchieri, Headcoach FC Bayern München:
„In der ersten Halbzeit hatten wir Probleme, weil wir nicht gut genug gespielt haben. In der zweiten Halbzeit haben wir dann besser verteidigt und dadurch das Spiel kontrolliert. Es war eine gute Leistung der ganzen Mannschaft. Wir konnten die Minuten verteilen und jeder Spieler hat etwas dazu beigetragen, dem Team zu helfen und das Spiel zu gewinnen. Würzburg hat eine gute Mannschaft, erst recht mit den beiden Neuzugängen. Vor allem Robert Lowery ist ein erfahrener Guard, den ich seit vielen Jahren kenne und der auf einem sehr hohen Niveau spielen kann. Der Schlüssel zum Sieg war heute, dass wir unsere Intensität vierzig Minuten lang hochgehalten haben.“