s.Oliver Baskets kämpfen die Hamburg Towers nieder


74:61-Erfolg in der ausverkauften Würzburger Turnhölle – Carlos Medlock Topscorer mit 24 Punkten – Vorsprung an der Tabellenspitze ausgebaut

Mit einem hart erkämpften Heimsieg gegen die Hamburg Towers haben die s.Oliver Baskets ihre gute Position an der Spitze der ProA weiter verbessert: Die Unterfranken gewannen gegen die Norddeutschen mit 74:61 (38:33) in der mit 3.140 Zuschauern zum ersten Mal in dieser Saison restlos ausverkauften s.Oliver Arena. Der härteste Verfolger ETB Wohnbau Baskets Essen musste sich kurze Zeit später den Kirchheim Knights mit 76:87 geschlagen geben und hat jetzt zwei Spiele Rückstand. Herausragender Punktesammler bei den s.Oliver Baskets war Carlos Medlock mit 24 Punkten. Auch Basti Betz (14), Darren Fenn (13) und Jason Dourisseau (10) trafen zweistellig.

Der sechste Sieg im sechsten Heimspiel der Saison war ein hartes Stück Arbeit, denn der Liganeuling aus der Hansestadt legte mit der ersten Sekunde los wie die Feuerwehr: Schon nach knapp drei Minuten hatte Benjamin Fumey den Würzburgern neun Punkte in Folge eingeschenkt. Nachdem sein Teamkollege Will Barnes wenige Sekunden später gar noch einen Dreier zum 4:12 versenkte, holte Baskets-Trainer Doug Spradley seine Spieler schon nach gut vier Minuten zur ersten Auszeit vom Feld.

Die Ansprache fruchtete, denn von diesem Zeitpunkt an fanden die Hausherren besser in die Partie und kämpften sich 33 Sekunden vor Viertelende nach einem Treffer von Jason Dourisseau bis auf 2 Zähler heran. Ein wilder Dreier von Sebastian Betz im letzten Angriff vor der Viertelepause sicherte die erste Würzburger Führung im Spiel (20:19) nach einem 9:0-Lauf, der die Halle zum Toben brachte.

Die Unterbrechung brachte die Würzburger dann wieder etwas aus dem Konzept, denn auch im zweiten Spielabschnitt gehörten die Anfangsminuten den Gästen von der Alster. Nach einem Steal schloss Aufbauspieler Bazoumana Kone zunächst selbst per Dunking ab, um eine gute Minute später mit einem Alley Oop-Pass Terry Thomas in Szene zu setzen (25:28, 15. Minute). Zwei Minuten vor der Halbzeit gingen die Gastgeber nach einem Distanztreffer von Chris Hoffmann zum 34:32 wieder in Führung zu gehen. Zwei Freiwürfe und ein Jumper von Carlos Medlock erhöhten den Vorsprung bis zur Pause auf 38:33.

Anders als in vielen anderen Spielen dieser Saison konnten die Unterfranken auch das dritte Viertel insgesamt erfolgreich gestalten. Durch einen 6:0-Lauf nach Darren Fenns Dreier und drei weiteren Zählern von Medlock zogen die Unterfranken nach 23 gespielten Minuten auf zehn Punkte davon (45:35). In den Schlussminuten des Viertels kam Donovan Morris aus dem ProB-Team der TG Würzburg Baskets Akademie zu seinem ersten ProA-Einsatz. Mit einer 9-Punkte-Führung (56:47) ging es für den Tabellenführer in den Schlussabschnitt.

Die weiterhin hart kämpfenden Hamburger steckten trotz des Rückstands nicht auf und bissen sich förmlich zurück in die Partie: Mit einem 7:1-Lauf verkürzten die Gäste sechseinhalb Minuten vor Spielende auf 60:56, was Doug Spradley zu einer weiteren Auszeit veranlasste.

Der Trainer fand erneut die passende Antwort auf die energischen Towers: Zwar kamen die Norddeutschen durch einen Thomas-Dreier sogar noch auf 62:59 heran, doch der kurze Zeit später folgende Korbleger von „Air Canada“ zum 66:61 in der 37. Minute brachte bereits die letzten Towers-Punkte der Partie.

Bei verbleibenden eineinhalb Minuten Spielzeit und sieben Zählern Rückstand erwies dann Will Barnes seinem Team einen Bärendienst: Sein heftiges Reklamieren nach einem Pfiff wurde vn den Unparteiischen mit einem technischen Foul geahndet. Carlos Medlock, der zehn der letzten vierzehn Würzburger Punkte des Spiels erzielte, verwarf zwar den fälligen Freiwurf, entschied dann aber im folgenden Angriff die Partie, als er unter größter Bedrängnis mit Ablauf der Shotclock einen Dreier zum 71:61 versenkte.
Text: Michael Will

Trainerstimmen:
Doug Spradley, s.Oliver Baskets:
„Vor dem Spiel hätte ich nicht sagen können, wie es laufen wird. Wir hatten mal wieder eine Woche, in der im Training viele Spieler gefehlt haben. In dieser Situation ist es sehr schwierig, die Mannschaft weiterzuentwickeln. Ich bin zufrieden, dass wir das Spiel gewonnen haben. Definitiv nicht zufrieden bin ich mit unseren 20 Ballverlusten, die wir aber mit den 17 Offensivrebounds gut kompensieren konnten. Im Moment entwickeln wir uns nicht weiter, das müssen wir ändern, sobald wir eine einigermaßen gesunde Mannschaft haben. Die Jungs haben aber wieder einen Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen. Hamburg hat teilweise härter gespielt als wir, aber in der entscheidenden Phase waren wir besser. Wir haben mit noch mehr Motivation und Energie gespielt und konnten das in der richtigen Situation ausnutzen.“

Hamed Attarbashi, Hamburg Towers:
„Glückwunsch an Würzburg zum Sieg. Sie haben sehr gut gereboundet, 17 Offensivrebounds sind eine Menge. Dadurch hatten sie viele zweite Wurfchancen, da haben wir nicht gut genug dagegen gehalten. Außerdem haben wir es nicht geschafft, häufig genug an die Freiwurflinie zu kommen. Das war schon in vielen Spielen so, das müssen wir schleunigst ändern. Würzburg hat verdient gewonnen, weil sie in den letzten drei Minuten sehr clever gespielt und gute Entscheidungen getroffen haben.“

s.Oliver Baskets – Hamburg Towers 74:61 (20:19, 18:14, 18:14, 18:14)
Für die s.Oliver Baskets spielten:
Carlos Medlock 24 Punkte/1 Dreier (8 Rebounds), Sebastian Betz 14/2 (9 Rebounds/7 Assists), Darren Fenn 13/1, Jason Dourisseau 10 (7 Rebounds), Samme Givens 5, Dennis Tinnon 3, Christian Hoffmann 3/1, Max Ugrai 2, Ole Wendt, Donovan Morris.

Topscorer Hamburg:
Thomas 15/1, Kittmann 12 (8 Rebounds), Fumey 11/1, Ferguson 10/2.