Rimpar siegt im Frankenderby


DJK Rimpar Wölfe – HSC 2000 Coburg 32:28 (15:14)
Nach den zuletzt gezeigten Leistungen der fränkischen Konkurrenten, sahen viele Experten die Gäste aus Oberfranken leicht favorisiert im Spitzenspiel des 17ten Spieltages in der 2. Handball Bundesliga. Doch die Wölfe zeigten vor Rekordkulisse in der ausverkauften sOliver Arena Charakter und verzückten ihre Fans mit einem verdienten Derbysieg nach einer großartigen Leistung über sechzig Minuten.

Schon zu Beginn war den Schützlingen von Jens Bürkle anzumerken, dass sie die Negativerlebnisse der Vorwochen ad acta gelegt hatten, denn furios überrollten sie, die noch nicht auf Betriebstemperatur zu scheinenden Gäste, durch schnelle Tore von Kraus, Kaufmann und Schmitt, so dass Gästetrainer Jan Gorr bereits nach vier Minuten beim 4:0, mit seinem ersten Team Time Out eingreifen musste.
Die Schwarz-Gelben fingen sich in der Folge und der Treffer von Billek zum 7:6 stellte den Anschluss in der zwölften Minute wieder her. Zwar konnte Jan Schäffer durch einen herrlichen Treffer seine Farben kurz später wieder auf vier Tore Abstand bringen, doch die Oberfranken waren nun im Spiel. Den ersten Ausgleich markierte der erstligaerfahrene Rückraumhühne, Matthias Gerlich zum 11:11 und nicht nur die Akteure auf dem Spielfeld, sondern auch die beiden Fanlager lieferten sich ein begeisterndes Duell, was zu bester Handballatmosphäre beitrug.
Mit einem knappen 15:14 für die Heimsieben trennte man sich im intensiven, aber jederzeit fair geführten Derby zur Halbzeitpause, aus welcher die Rivalen mit weiterhin großem Einsatzwillen zurück kamen und um jeden Zentimeter Hallenboden gekämpft wurde. Rimpar legte vor, Coburg zog nach – so gelang beim ständigen ein oder zwei Tore Abstand, bis zum 23:22 in der 48ten Minute, als Konstantin Madert mit einem parierten Strafwurf den Ausgleich verhinderte, keinem Team sich entweder abzusetzen, oder die Wende einzuleiten.
Dann die wohl spielentscheidende Phase für die Gastgeber. Durch Tore von Schäffer, Winkler und Schömig gelang den Grün-Weißen innerhalb von 120 Sekunden eine kleine 4:1 Serie, welche unter tosendem Jubel den Vorsprung wieder auf vier Treffer zum 28:24 schraubte. Doch noch immer gaben sich die Vestestädter nicht geschlagen. Clever nutzten sie einige kuriose Schiedsrichterentscheidungen zu ihren Gunsten und der knappe Ein-Tor Rückstand prangte fünf Minuten vor dem Spielende mit 28:27 wieder an der Anzeigetafel.
Die brodelnde sOliver Arena wurde dann zum Tollhaus, als die Wölfe in ihrer bekannt stabilen Abwehr, sich wichtige Bälle eroberten und durch Jan Schäffer und Sebastian Kraus eiskalt auf der Gegenseite zum 30:27 vollstreckten. Auch Rimpars Torsteher Max Brustmann war im entscheidenden Moment unüberwindbar und gewann das Torhüterhüterduell mit 19 Paraden klar gegen Oliver Krechel auf Coburger Seite.
Beleg für die Dominanz der Wölfe Kreisläufer war dann der Treffer von Julian Bötsch zum 31:28, bei noch 60 Sekunden Spielzeit, welcher den Derbysieg besiegelte und die Gastgeber gemeinsam mit ihren fantastischen Fans in einen Freudentaumel stürzte.
Damit bleibt Rimpar für den HSC so etwas wie ein Angstgegner, der auch im sechsten Pflichtspielanlauf nicht bezwungen werden konnte. Durch den Punktverlust des TV Bittenfeld gelang es den Wölfen mit diesen hochverdienten Derbypunkten sich sogar zurück auf Platz 2 in der Tabelle zu schieben und damit einen ohnehin unvergesslichen Handballabend zu verzieren.

Statistik:
Rimpar: Brustmann, Madert – L. Spieß 2, Kraus 7/3, Schmitt 3, Schömig 2, Skrbic, Bötsch 3, Schäffer 5, Kaufmann 5, Drude, Winkler 3, Brielmeier 2, Sauer 1.
Coburg: Krechel, Martinsen – Göhl, Andersson, Kelm 4, Gerlich 5, Kirchner 1, Vitek 3, Riha 2, Coßbau 7/4, Billek 4, Riehn 2, Roth, Seitle.
Siebenmeter: DJK 3/3 – HSC 6/4
Zeitstrafen: DJK 4 x 2min + Rote Karte (53.) Schömig – HSC 3 x 2min
Schiedsrichter: Hörath / Hofmann (Zirndorf/Bamberg)
Zuschauer: 3075