Nichts zu holen in der Hauptstadt


Die s.Oliver Baskets müssen sich ALBA BERLIN bei ihrer Premiere in der Pokal-Qualifikation deutlich mit 73:102 (36:56) geschlagen geben

Die Premiere der s.Oliver Baskets im Beko BBL-Pokal war eine klare Angelegenheit: Im Qualifikationsspiel bei ALBA BERLIN mussten die Würzburger am Samstag von Beginn an einem Rückstand hinterher laufen und fanden bis auf wenige Phasen nie richtig ins Spiel. Der Rekord-Pokalsieger konnte sich schon in der ersten Halbzeit vorentscheidend absetzen und zog mit 102:73 (56:36) zum dreizehnten Mal in das TOP FOUR-Turnier ein.

„Ich bin sehr enttäuscht über unsere Leistung. ALBA hat uns von der ersten bis zur letzten Minute gezeigt, wie man so ein Spiel angehen muss“, sagte Baskets-Cheftrainer Doug Spradley nach dem Spiel. Wie die Partie gelaufen war, ließ sich am besten am Rebound-Duell ablesen, das mit 44:21 mehr als deutlich an die Gastgeber ging. Die einzige Würzburger Führung im Spiel erzielte Dru Joyce gleich zu Beginn – sein Korbleger zum 0:2 sollte aber der einzige Würzburger Korberfolg in den ersten gut vier Minuten bleiben.

Vor allem die langen Leute von ALBA BERLIN drückten der Partie zu Beginn ihren Stempel auf: Die Berliner schnappten sich die ersten acht Rebounds der Partie und nutzten die Überlegenheit in Korbnähe zu einem 13:0-Lauf, der ihnen schon früh den ersten zweistelligen Vorsprung bescherte (13:2, 4. Minute). Danach kamen die Gäste aus Unterfranken besser ins Spiel und konnten die Partie – vor allem dank ihrer Treffsicherheit von der Dreierlinie – ausgeglichener gestalten. Kurz vor Ende des ersten Viertels brachten Ruben Spoden mit vier Punkten und Sebastian Betz mit einem Dreier die s.Oliver Baskets wieder auf 23:18 in Tuchfühlung.

Auch in der 16. Minute war der Aufsteiger nach einem Dreier und einem Korbleger von Seth Tuttle noch auf Schlagdistanz, das sollte sich aber schnell ändern. Denn jetzt begannen die Berliner ihre Distanzwürfe hochprozentig zu treffen, während bei den s.Oliver Baskets die Quote immer mehr in den Keller ging. Mit einem 18:4-Zwischenspurt in den knapp fünf Minuten vor dem Seitenwechsel sorgten die Albatrosse für eine deutliche 56:36-Halbzeitführung.

Ins dritte Viertel starteten die Gäste entschlossener und verkürzten durch Dru Joyce, Maurice Stuckey und Brendan Lane auf 58:43. Die Antwort der Berliner nach einer Auszeit ihres Trainers Sasa Obradovic war ein weiterer 14:0-Lauf, der bereits die Vorentscheidung auf dem Weg zum TOP FOUR im Münchner Audi Dome bedeutete (72:43, 26. Minute). Im Schlussabschnitt konnten die Hauptstädter ihren Vorsprung zwischenzeitlich sogar bis auf 36 Zähler ausbauen und holten sich am Ende einen auch in der Höhe verdienten 102:73-Erfolg.

Stimmen zum Spiel
Sebastian Betz, s.Oliver Baskets:
„Wir waren heute nicht bereit zu spielen und haben nicht die Intensität gebracht, die man in Berlin braucht. Dadurch sind wir von Anfang an einem Rückstand hinterher gelaufen. Ich kann mir nicht erklären, warum wir so aufgetreten sind. Wenn man die Chance hat, ins TOP FOUR einzuziehen, sollte das eigentlich Motivation genug sein.“

Doug Spradley, Headcoach s.Oliver Baskets:
„ALBA BERLIN hat hochverdient gewonnen, ich bin sehr enttäuscht über unsere Leistung. Wir haben eigentlich eine Woche lang gut trainiert und meine Spieler waren dabei so aggressiv, dass ich schon fast Sorgen hatte sie könnten sich verletzten. Und dann kommt dieses Spiel, in dem genau das Gegenteil passiert. Berlin hat uns von der ersten bis zur letzten Minute gezeigt, wie man so ein Entscheidungsspiel angehen muss. Ich hoffe, meine Jungs lernen daraus und zeigen in den kommenden Wochen ein starke Reaktion.“

Sasa Obradovic, Headcoach ALBA BERLIN:
„Ich bin froh, dass wir mit dem Einzug in das TOP FOUR nach der Qualifikation für die EuroCup-Zwischenrunde ein weiteres Saisonziel erreicht haben. Ich wusste nicht, wie das erste Spiel mit Robert Lowery laufen würde, aber er hat einen guten Job gemacht. Er hat die nötige Energie gebracht und zusammen mit Will Cherry im Aufbau fünfzehn Assists verteilt. Heute haben wir das Spiel die ganze Zeit mit sehr guter aggressiver Defense kontrolliert. Wir haben uns einige unnötige Ballverluste erlaubt, aber darüber will ich mich jetzt nicht zu sehr beschweren.“

ALBA BERLIN – s.Oliver Baskets 102:73 (26:18, 30:18, 22:12, 24:25)
Für die s.Oliver Baskets spielten:
Cameron Long 10 Punkte/2 Dreier, Joshiko Saibou 10/1, Maurice Stuckey 10/2, Lamonte Ulmer 9/2, Dru Joyce 8, Sebastian Betz 7/1, Brendan Lane 6, Seth Tuttle 5/1, Ruben Spoden 4, Devin Searcy 2, Max Ugrai 2.

Top-Performer Berlin:
Kikanovic 16 Punkte (7 Rebounds), Milosaljevic 15/3, Akpinar 15/3, Cherry 10/1 (9 Assists).

Key Stats:
Rebounds: Berlin 44 / Würzburg 21
Assists: Berlin 29 / Würzburg 12
Blocked Shots: Berlin 4 / Würzburg 1
Treffer aus dem Feld: Berlin 37/61 (60,7 Prozent) / Würzburg 24/58 (41,4 Prozent)