Nichts zu holen beim Deutschen Vizemeister


s.Oliver Baskets müssen dem harten Programm Tribut zollen und unterliegen beim FC Bayern München mit 79:103 (42:53) – Mittwoch gegen ALBA Berlin

Der zweite Teil des Würzburger Weihnachts-Doubleheaders endete ähnlich deutlich wie Teil eins, allerdings mit umgekehrtem Ausgang: Drei Tage nach dem 97:77-Heimsieg gegen die Crailsheim Merlins am 23. Dezember mussten sich die s.Oliver Baskets am „Boxing Day“ im Münchner Audi Dome mit 79:103 (42:53) geschlagen geben. Im vierten Spiel innerhalb von neun Tagen hatten die Unterfranken der starken Offensive von Vizemeister FC Bayern München nicht genug entgegen zu setzen: Angeführt von ihrem hervorragend aufgelegten Kapitän Bryce Taylor (20 Punkte / 3 Dreier) trugen sich gleich sechs Münchner zweistellig in die Scorerliste ein.

Über die Weihnachtsfeiertage musste s.Oliver Baskets Headcoach Doug Spradley neben dem Festtagsbraten auch eine Hiobsbotschaft verdauen: Cameron Long fiel wegen Schmerzen im Knie in München aus. Da auch Maurice Stuckey (Adduktorenprobleme) noch nicht fit genug für einen Einsatz war, mussten die Würzburger zum nord-südbayerischen Derby ohne ihre beiden Shooting Guards antreten.

Sebastian Betz rückte an ihrer Stelle zum ersten Mal in dieser Saison in die Startformation und sorgte gleich für die ersten Punkte der Partie. Sein Sprungwurf zum 0:2 war der Auftakt in ein ausgeglichenes erstes Viertel, in dem die Bayern sich zwar zweimal auf fünf bis sechs Punkte absetzen konnten (23:17, 9. Minute), die Gäste aus Unterfranken aber immer die passende Antwort fanden.

Auch im zweiten Spielabschnitt blieb das Spiel zunächst völlig offen (29:29, 13. Minute). Dann aber nutzten die Bayern einigen Unkonzentriertheiten im Würzburger Spiel, um sich mit einem 12:2-Lauf innerhalb von knapp zwei Minuten zum ersten Mal einen zweistelligen Vorsprung herauszuwerfen. Die Gäste fingen sich schnell wieder, konnten den Rückstand vor der Pause aber nicht mehr verkürzen.

Aus dem Feld hatten beide Mannschaften beim Seitenwechsel zwar exakt die gleiche Anzahl von erfolgreichen Zwei- und Drei-Punkte-Würfen, an der Freiwurflinie sah die Bilanz (trotz fast gleicher Anzahl von Fouls) aber deutlich anders aus: Während die Münchner alle ihre 17 Freiwurfversuche vor der Pause versenkten, kamen die s.Oliver Baskets nur achtmal an die Linie und trafen sechs Freiwürfe. Entsprechend lautete der Halbzeitstand 53:42 für den FC Bayern München.

„Wir waren nicht bereit für den Kampf“, sagte Doug Spradley nach dem Spiel und meinte damit wohl vor allem die Anfangsphase des dritten Viertels: Drei Würzburger Ballverluste in den ersten beiden Minuten ermöglichten den Hausherren einen 9:0-Lauf zum vorentscheidenden Spielstand von 62:42.

Danach kamen die s.Oliver Baskets wieder besser ins Spiel und schickten sich an, die 20-Punkte-Differenz zu verringern. Das gelang ihnen auch: Nach einem schönen „Floater“ von Joshiko Saibou zu Beginn des vierten Viertels waren die Würzburger wieder auf 77:65 dran. Leider fehlte dem Aufsteiger im vierten Spiel innerhalb von nur neun Tagen in der Schlussphase die nötige Energie und Intensität, um den besten Angriff der Beko BBL konsequent in die Schranken zu weisen. Die Münchner trafen weiter aus allen Lagen.

In der 36. Minute war es Bayern-Kapitän Bryce Taylor, der mit seinem dritten Dreier der Partie zum 95:72 die endgültige Entscheidung herbeiführte. „Wir haben nicht die Leistung gezeigt die man braucht, um in München zu gewinnen“, fasste Doug Spradley die Partie zusammen.

Weiter geht es bereits am Mittwoch um 20:30 Uhr mit dem nächsten Topspiel: ALBA BERLIN ist am 16. Spieltag in der s.Oliver Arena zu Gast. Die Partie ist seit Wochen restlos ausverkauft. Tickets gibt es noch für den Auftakt in die Rückrunde am 15. Januar 2016 gegen die „Wölfe“ vom MBC und die Revanche gegen die Basketball Löwen Braunschweig am 25. Februar 2016.

Stimmen zum Spiel
Doug Spradley, Headcoach s.Oliver Baskets:
„Die Bayern waren heute definitiv die überlegene Mannschaft. Ich war mit der gezeigten Intensität und Konzentration meines Teams überhaupt nicht zufrieden. Wir haben nicht die entsprechende Leistung gezeigt die man braucht, um hier eine Chance zu haben. München hat in der zweiten Halbzeit sehr aggressiv verteidigt, und wir waren nicht bereit für den Kampf.“

Svetislav Pesic, Headcoach FC Bayern München:
„Wir haben gegen einen sehr gut organisierten Gegner gespielt. Würzburg hat immer gekämpft und nie aufgegeben. Unsere Aufgabe war nicht einfach, und das Resultat ist vielleicht auch ein wenig zu hoch ausgefallen. Würzburg hat uns Paroli geboten, aber wir hatten am Ende einfach mehr Potenzial in unseren Reihen.“

Sebastian Betz, s.Oliver Baskets:
„Das Ergebnis spiegelt nicht ganz den Spielverlauf wieder. Wir haben eine kleine Rotation gespielt und am Ende hat uns etwas die Kraft gefehlt. Wir hatten uns vorgenommen hart zu spielen, aber das konnten wird in der zweiten Halbzeit nicht mehr ganz umsetzen. Außerdem hatten wir nach der Pause einige unnötige Ballverluste, die die Bayern zu leichten Punkten genutzt haben. Auf den großen Positionen haben uns John Bryant und Deon Thompson richtig weh getan.“

FC Bayern München – s.Oliver Baskets 103:79 (23:22, 30:20, 24:21, 26:16)
Für die s.Oliver Baskets spielten:
Brendan Lane 17 Punkte/1 Dreier (6 Rebounds), Seth Tuttle 14/2 (5 Assists), Lamonte Ulmer 14/1 (6 Rebounds / 3 Steals), Sebastian Betz 12, Max Ugrai 8/2, Joshiko Saibou 7/1 (7 Assists), Devin Searcy 5, Dru Joyce 2 (6 Assists), Ruben Spoden, Constantin Ebert.

Top-Performer FC Bayern München:
Taylor 20/3 (5 Assists), Bryant 16 (8 Rebounds), Zipser 15/3, Djedovic 15/1, Savanovic 12 (8 Rebounds), Alex Renfroe 10/2 (9 Assists).

Key Stats:
Wurfquote aus dem Feld: Würzburg 50 Prozent / München 57,4 Prozent
Dreierquote: Würzburg 29,2 Prozent / München 40,9 Prozent
Freiwürfe: Würzburg 6 von 8 / München 24 von 26
Rebounds: Würzburg 25 / München 36
Ballverluste zweite Halbzeit: Würzburg 8 / München 5