NICHT KONSEQUENT GENUG IM VIERTEN VIERTEL


s.Oliver Würzburg muss sich den Basketball Löwen Braunschweig mit 78:87 (41:38) geschlagen geben

s.Oliver Würzburg konnte die Heimserie der Basketball Löwen Braunschweig nicht stoppen: Am 22. Spieltag unterlagen die Würzburger trotz 24 Punkten von Xavier Cooks vor 3.662 Zuschauern in der Volkswagenhalle mit 78:87 (41:38). Nach einem schlechten Start hatten die Gäste die Partie durch gute Verteidigung bis zum Ende des dritten Viertels im Griff, ließen in der Schlussphase dann aber die nötige Konsequenz vermissen, um Thomas Klepeisz (15 Punkte im vierten Viertel) und die Braunschweiger in die Schranken zu weisen. Auf Würzburger Seite punkteten neben Cooks, der einen neuen Karriere-Bestwert aufstellte, mit Cameron Wells (15), Skyler Bowlin (12) und Jordan Hulls (10) drei weitere Spieler zweistellig.

Headcoach Denis Wucherer musste im ersten Spiel nach der Länderspielpause auf den angeschlagenen Devin Oliver verzichten und schickte zu Beginn des Spiels Wells, Bowlin, Cooks, Felix Hoffmann und Mike Morrison als Startformation aufs Parkett. Den besseren Start in die Partie erwischten die Gastgeber, die nach 140 gespielten Sekunden bereits mit 10:0 in Führung lagen. Wucherer hatte bereits beim Stand von 7:0 nach eineinhalb Minuten seine erste Auszeit genommen, die in der Folge auch Wirkung zeigte: Bis zur 7. Minute hatte seine Mannschaft den Spielstand bereits wieder ausgeglichen, weil sie in der Verteidigung konzentrierter zu Werke ging und in der Offensive einen Dreier nach dem anderen traf – insgesamt waren es fünf Treffer bei sechs Versuchen im ersten Viertel, darunter drei in Serie von Skyler Bowlin zum 14:14.

Auch der erste Drei-Punkte-Wurf im zweiten Abschnitt saß – Jordan Hulls markierte damit das 27:27 in der 11. Minute. Danach konnten die Unterfranken den Gastgebern immer wieder ihr schnelles Tempo aufzwingen und dadurch den Ball erfolgreich zu Xavier Cooks in Korbnähe bringen – der Australier erzielte sämtliche Punkte beim Würzburger 8:0-Lauf zum 27:35 (15. Minute). Bis zur Halbzeit konnten sich die Löwen aber wieder auf drei Punkte herankämpfen (38:41).

Nach dem Seitenwechsel hielt s.Oliver Würzburg die Intensität in der Verteidigung weiter hoch. Es dauerte bis zur 24. Minute, ehe DeAndre Lansdowne von der Freiwurflinie den ersten Löwen-Punkt der zweiten Halbzeit erzielen konnte – zu diesem Zeitpunkt lagen die Gäste nach weiteren vier Cooks-Zählern und einem schön herausgespielten Dreier von Felix Hoffmann zum ersten Mal zweistellig vorne (38:48). Ein Dreier von Shaquille Hines beendete erst in der 25. Minute mit einem Dreier den Würzburger 10:1-Lauf zum 39:50. Dadurch begann das Momentum langsam die Seiten zu wechseln: Kurz vor Ende des dritten Viertels war es wieder Hines, der den Ball zum 52:56 in den Gäste-Korb tippte, ehe Xavier Cooks mit der Schlusssirene noch einen spektakulären Drei-Punkte-Wurf aus gut dreizehn Meter zum 52:59 versenken konnte.

Die Geschichte des Schlussabschnitts fasste Denis Wucherer unmittelbar nach Spielende vor der Kamera von MagentaSport wie folgt zusammen: „35 Braunschweiger Punkte im letzten Viertel sind 15 zuviel. Wir wissen natürlich, dass Thomas Kelpeisz ein guter Werfer ist und dass er heißlaufen kann, aber wir waren nicht konsequent genug. Egal wer gegen ihn verteidigt hat, war einen halben Meter zu weit weg.“

Der Österreicher in Reihen der Braunschweiger erzielte seine 15 Punkte des Abends komplett im letzten Viertel, davon elf in Folge innerhalb von drei Minuten, als er den Spielstand im Alleingang von 59:63 auf 70:67 stellte. s.Oliver Würzburg blieb bis zur 38. Minute im Spiel, Brad Lösing vergab dann beim Stand von 76:73 aber gleich zwei Wurfchancen zum Ausgleich, so dass die Löwen mit einem Dreier von Brayon Blake und zwei Klepeisz-Freiwürfen zum 81:73 eine gute Minute vor dem Ende den Deckel auf ihren achten Heimsieg in Folge machen konnten.

Für s.Oliver Würzburg geht es am Mittwoch mit dem Hinspiel im Achtelfinale des FIBA Europe Cup weiter – die Partie beim russischen Vertreter Avtodor Saratov beginnt um 16:00 Uhr deutscher Zeit und wird live auf dem Youtube-Kanal der FIBA übertragen. In der easyCredit BBL geht es am kommenden Samstag um 18:00 Uhr in der heimischen s.Oliver Arena gegen den Mitteldeutschen BC.

Basketball Löwen Braunschweig – s.Oliver Würzburg 87:78 (24:24, 14:17, 14:19, 35:19)
Für s.Oliver Würzburg spielten:
Xavier Cooks 24 Punkte/1 Dreier (7 Rebounds), Cameron Wells 15/1, Skyler Bowlin 12/4, Jordan Hulls 1072, Brad Lösing 5/1, Gabriel Olaseni 5 (10 Rebounds), Felix Hoffmann 3/1, Mike Morrison 3, Johannes Richter 1, Florian Koch.

Top-Performer Braunschweig:
Blake 19/2, Lansdowne 18/1, Sengfelder 16/1, Klepeisz 15/2.

Key Stats:
Freiwürfe: Würzburg 6 von 9 (67 Prozent) – Braunschweig 15 von 21 (71 Prozent)
Ballverluste: Würzburg 13 – Braunschweig 8
Fastbreak-Punkte: Würzburg 2 – Braunschweig 8

Stimmen zum Spiel
Denis Wucherer, Headcoach s.Oliver Würzburg:
„Glückwunsch an Coach Menz und die Braunschweiger zu diesem Sieg. Nach einem schwierigen Start haben wir es heute über zwei bis zweieinhalb Viertel lang sehr ordentlich gemacht. Wir hatten das Spiel auch durchaus im Griff, wäre da nicht das letzte Viertel gewesen. Wenn man da mit 35 Punkten mehr hergibt als in den beiden Vierteln davor zusammen, dann macht man sich das Leben sehr schwer. Vor allem in der Verteidigung hat uns in der Schlussphase die nötige Konsequenz gefehlt. In dem Moment als Thomas Klepeisz heiß gelaufen ist, ist das nicht jedem unserer Spieler auf dem Feld aufgefallen. Braunschweig hat das hinten raus auch sehr stark gemacht, von daher ist der Sieg natürlich auch verdient.“

Frank Menz, Headcoach Basketball Löwen Braunschweig:
„Ich fand das heute von meiner Mannschaft eine beeindruckende Leistung. Wir wussten vor der Saison, wenn Scott Eatherton oder DeAndre Lansdowne ausfallen, dann wird es sehr schwer für uns zu gewinnen. Aber die Mannschaft hat gezeigt, dass sie Charakter besitzt. Wir hatten ein großes Fragezeichen, wie wir nach drei Wochen ohne Spiel heute rauskommen würden. Das hat man am Anfang vielleicht ein bisschen gemerkt, es war aber kein Problem. Wir haben sehr hart trainiert und waren dementsprechend körperlich sehr gut drauf. Thomas Klepeisz war in der ersten Halbzeit viel zu passiv. Ich habe ihm gesagt, dass er werfen muss und es war wichtig für uns, dass das in der zweiten Halbzeit geklappt hat. Christian Sengfelder war überragend, er hat exzellent verteidigt und 16 Punkte gemacht. Brayon Blake konnte offensiv Impulse setzen und Joe Rahon war sehr aggressiv. Das ist eine wahnsinnige Entwicklung. Toll auch, dass die Halle wieder voll war.“