Neu- und Frühgeborenen-Intensivstation: Rückkehr in erweiterte und modernisierte Räume


Nach einem gut einjährigen Umbau startete die neonatologische Intensivstation im Perinatalzentrum des Uniklinkums Würzburg im Januar dieses Jahres auf wesentlich größerer Fläche und in komplett modernisierten Räumen. Die Maßnahme stellt sicher, dass hier nun weiterhin jährlich Hunderte von Frühgeborenen und kranken Neugeborenen unter besten Bedingungen behandelt werden können.

Die Würzburger Universitäts-Kinderklinik betreibt eines der größten Perinatalzentren in Bayern. Im Gebäude der Universitäts-Frauenklinik, in unmittelbarer Nähe zum Kreißsaal, werden Frühgeborene und kranke Neugeborene intensivmedizinisch behandelt und betreut und können dennoch in der Nähe ihrer Mütter bleiben. So wurden hier im Jahr 2014 allein 90 Frühgeborene aus der Hochrisiko-Gruppe mit einem Geburtsgewicht von unter 1.500 Gramm versorgt.
Allerdings litt die im Jahr 1998 in Betrieb genommene neonatologische Intensivstation zunehmend unter Platzmangel und einer alternden baulichen Ausstattung. „Um weiterhin den Anforderungen an eine Einrichtung der höchsten Versorgungsstufe gerecht zu werden, war eine Erweiterung und Modernisierung dringend erforderlich“, beschreibt Prof. Christian P. Speer, der Direktor der Würzburger Universitäts-Kinderklinik.

Behandlungsfläche mehr als verdreifacht
Deshalb verlagerte die Station für eine Übergangsphase im Dezember 2013 ihre Arbeit im selben Gebäude zwei Stockwerke tiefer. In den folgenden 13 Monaten wurde die Ursprungsstation komplett umgebaut und saniert. Dabei stieg die Behandlungsfläche von ehemals 30 m2 auf über 100 m2. Auch die Nebenräume wurden im Zuge des Umbaus erheblich erweitert. Strukturelle Gewinne sind ferner zwei Zugangsschleusen und zwei Isolierzimmer für Kinder mit Infektionskrankheiten. Das Gesamtvorhaben kostete 820.000 Euro.

Allseitig freier Zugang zum Kind
Nach einem Rück-Umzug konnten die Mitarbeiter der Universitäts-Kinderklinik die neue Station im Januar dieses Jahres in Betrieb nehmen. „Unsere Pflegekräfte genauso wie unsere Ärztinnen und Ärzte schätzen gerade den Raumgewinn in ihrer täglichen Arbeit sehr“, kann Prof. Speer nach den ersten Arbeitswochen am „neuen alten“ Standort berichten. Zum Vergleich: Auf einer Fläche, wo früher bis zu vier Inkubatoren, umgangssprachlich „Brutkästen“, für teilweise drangvolle Enge sorgten, stehen jetzt nur zwei dieser für die Frühgeborenen überlebenswichtigen Geräte. So ist für das Personal wie für die Eltern ein freier Zugang zum Kind von allen Seiten problemlos möglich.

Eine gute Lösung bis zum geplanten Mutter-Kind-Zentrum
Trotz dieses „Aufschließens“ zum aktuellen „State-of-the-Art“ ist die Inbetriebnahme der sanierten Intensivstation noch lange nicht das Ende der Entwicklung in der Neugeborenenmedizin am Uniklinikum Würzburg. Bei einer Feierstunde anlässlich des erfolgreich abgeschlossenen Umbau-Projekts am 5. Februar 2015 brachte es Prof. Christoph Reiners, der Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Würzburg (UKW), auf den Punkt: „Jetzt ist es gut, aber es wird noch viel besser!“ Er spielte damit auf den für das Jahr 2018 geplanten Baubeginn eines neuen Mutter-Kind-Zentrums an. Der Neubau soll allen Anforderungen und Ansprüchen der modernen Geburtshilfe sowie der Früh- und Neugeborenenmedizin gerecht werden.