Nachwuchspreis für Cynthia Sharma


Er gilt als der wichtigste Preis für den Wissenschaftsnachwuchs in Deutschland: der Heinz-Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Die zehn Preisträger für 2015 wurden heute bekannt gegeben; Dr. Cynthia Sharma von der Uni Würzburg gehört dazu.
Die Biologin Cynthia Sharma (36) leitet am Zentrum für Infektionsforschung der Universität Würzburg eine Nachwuchsgruppe, die krankheitserregende Bakterien erforscht. Seit heute kann sie sich über eine neue Anerkennung ihrer Arbeit freuen: Sie ist unter den zehn deutschen Nachwuchswissenschaftlern, die 2015 einen Heinz-Maier-Leibnitz-Preis erhalten. Insgesamt hatte es 127 Bewerbungen gegeben.
Die Preise sind mit jeweils 20.000 Euro dotiert und werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) verliehen. Überreicht werden sie bei einer Feier am 5. Mai in Berlin. Sie sollen den Preisträgern ein Ansporn sein, ihre wissenschaftliche Laufbahn geradlinig fortzusetzen.
Cynthia Sharma verbinde in ihren Arbeiten auf originelle Weise Bioinformatik und Infektionsforschung, so die DFG in einer Pressemitteilung. In ihrer Doktorarbeit am Max-Planck-Institut für Infektionsforschung in Berlin entwickelte die Preisträgerin eine neue Sequenzierungsmethode zur Identifizierung kleiner RNA-Moleküle und zur globalen Kartierung von Gen-Startpunkten. Diese Methode wandte sie dann an Helicobacter pylori an, einem Bakterium, das für Magenentzündungen und Magenkrebs verantwortlich gemacht wird.
Aktuelle Arbeit und Auszeichnungen
Seit 2010 ist Sharma am Würzburger Zentrum für Infektionsforschung tätig. Hier untersucht ihre Gruppe vor allem an kleinen regulatorischen RNA-Molekülen die Mechanismen, mit denen Bakterien ihre Gene regulieren. Dadurch wollen die Forscher besser verstehen, wie Bakterien Krankheiten auslösen und wie Infektionen ablaufen.
Für ihre Arbeit wurde Cynthia Sharma schon mehrfach ausgezeichnet. 2011 bekam sie den Ingrid-zu-Solms-Naturwissenschaftspreis und den Postdoktorandenpreis für Mikrobiologie der Robert-Koch-Stiftung. 2012 folgte die Aufnahme in das Junge Kolleg der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 2013 erhielt sie den Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie.
Fakten zum Leibnitz-Preis
Benannt ist der Heinz-Maier-Leibnitz-Preis nach einem Atomphysiker und früheren DFG-Präsidenten. Seit 1977 wird er jährlich an hervorragende junge Forscher verliehen. Laut DFG gilt der Preis als der wichtigste seiner Art für den Forschernachwuchs in Deutschland. In einer Umfrage der Zeitschrift „bild der wissenschaft“ hätten ihn die großen Forschungsorganisationen zudem zum drittwichtigsten Wissenschaftspreis in Deutschland überhaupt gewählt – nach dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der DFG und dem Deutschen Zukunftspreis des Bundespräsidenten.