Nach erneuten Enkeltrickversuchen – Ein Tatverdächtiger in U-Haft


WÜRZBURG. Unbekannte haben am Freitagmittag erneut bei älteren Leuten angerufen, um mit der sogenannten Enkeltrickmasche an Bargeld zu kommen. In einem Fall verständigte ein Rentner die Polizei, die im Nahbereich einen Tatverdächtigen feststellen und wenig später festnehmen konnte. Der Mann hatte auf Anordnung der Staatsanwaltschaft am Samstagvormittag einen Termin beim Ermittlungsrichter und sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft.

Insgesamt bei neun Senioren hatten Betrüger in der Zeit von 10:00 Uhr angerufen sich als nahe Verwandte oder Bekannte ausgegeben und finanzielle Notlagen vorgetäuscht. Erfreulicherweise kam es in keinem der Fälle zu einer Geldübergabe. Ein Rentner reagierte vorbildlich und verständigte sofort die Polizei, als er Zweifel an der Glaubhaftigkeit der Anruferin hatte. Der Mann ging zunächst davon aus, dass er seine Verwandte aus Berlin am Apparat hatte, bemerkte den Schwindel aber schnell, da ihm die Betrugsmasche aus der Zeitung gut bekannt war.

Als die angebliche Verwandte am Telefon um 25.000 Euro bat, ging er auf die Forderung ein, gaukelte der Frau aber vor, dass er nur einen Betrag von 12.000 Euro übergeben könnte. Ein angeblicher Notariatsmitarbeiter sollte die Bargeldsumme dann bei dem Mann abholen.

Tatsächlich klingelte gegen 12:30 Uhr ein Unbekannter an der Haustüre des Rentners. Der verweigerte jedoch eine Herausgabe des Geldes und gab an, dass er die Summe ausschließlich an seine Verwandte übergibt. Es dauerte nicht lange, da läutete erneut das Telefon und die Dame von zuvor fragte nach dem Grund der gescheiterten Geldübergabe. Noch während des Gesprächs erkannten Einsatzkräfte der Kriminalpolizei Würzburg in der Nähe der Wohnung einen Tatverdächtigen, der dort telefonierte.

Da die gute Beschreibung des Rentners auf den Unbekannten zutraf, der zuvor bei ihm das Geld abholen wollte, nahmen die Beamten den Tatverdächtigen wenig später fest. Im Rahmen der Fahndung wurde zudem ein Pkw festgestellt, den der Festgenommene offensichtlich benutzte. Der 29-Jährige aus Frankfurt wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Würzburg am Samstagvormittag einem Ermittlungsrichter vorgeführt, der den Beschuldigten in Untersuchungshaft schickte. Nach bislang vorliegenden Erkenntnissen liegen zudem konkrete Hinweise vor, dass der Tatverdächtige auch für weitere Delikte dieser Art in Frage kommt. Die Ermittlungen diesbezüglich führt die Kriminalpolizei Würzburg in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Würzburg.