Leipzig eine Klasse für sich


DJK Rimpar Wölfe – DHfK Leipzig 23:34 (11:16)

Sie waren angetreten um den großen Hauptanwärter um den Bundesligaaufstieg aus Leipzig herauszufordern und dabei auch für ihren Kameraden, nach einem schlimmen Verkehrsunfall schwer verletzten, Tom Spieß, etwas Besonderes auf das Spielfeld zu zaubern. Letztendlich mussten die Wölfe aus Rimpar neidlos anerkennen, dass ihre handballerischen Mittel gegen fast fehlerfrei spielende Sachsen nicht ausreichen, um über die volle Spielzeit mitzuhalten.

Lediglich in der Anfangsphase gelang es den Schützlingen von Jens Bürkle, angetrieben von einer tollen Atmosphäre in der ausverkauften heimischen Handballhölle, dem Favoriten Paroli zu bieten. Stefan Schmitt brachte sein Team mit dem ersten Abschluß in Führung und bis zum 4:4 durch Julian Bötsch in der achten Minute sahen die lautstark mitgehenden Zuschauer beider Grün-Weißen Fan Lager einen ausgeglichenen Zweikampf. Als sich Jens Bürkle nur fünf Minuten später gezwungen sah, durch ein Team Time Out seine Jungs neu zu sortieren, hatten die Gäste dreimal DJK Fehler im Angriff mit Gegenstößen bestraft und waren auf 5:8 davon gezogen. Auf eine ähnliche Möglichkeit zur Fehlerbestrafung warteten die Wölfe vergeblich, „Ich kann mich an keine drei Leipziger Ballfehler erinnern, so eine Präzision und Sicherheit habe ich selten gesehen.“, bestätigte auch Co Trainer Josef Schömig den lehrbuchhaften Auftritt der Messestädter.

So verkürzten die Wölfe durch eine tolle Willensleistung, einen zwischenzeitlichen 8 Tore Rückstand 9:16 (27. Minute) über die Halbzeitpause hinweg, durch Antreiber Sebastian Kraus zum 14:17 und hatten sogar die Gelegenheit weiter aufzuschließen, doch Steffen Kaufmanns Wurf fand im Folgeangriff nicht ins Ziel und so begann die Phase, in der die Leipziger deutlich machten wie ein Tabellenführer alle Zweifel aus dem Weg räumt.
Der treffsichere Lukas Binder traf aus schwerem Winkel bereits zum siebten Mal, Philipp Pöter wackelte seine Gegner nach Belieben aus und Philipp Weber war nicht nur stets torgefährlich, sondern setzte im wieder seine Kameraden mit millimetergenauen Pässen in Szene. Die Wölfe Abwehr bekam keinen Zugriff mehr und auch im Angriff blieben vielversprechende Aktionen Mangelware. So war es die logische Konsequenz, dass sich die Messestädter über 14:20 (40.) auf 19:27 (50.) absetzen konnte.
Der Glaube an eine Sensation war bei der Heimsieben gebrochen und so konnten die Gäste ihr Schaulaufen in den letzten Minuten in der fair geführten Partie, bis zum Ende mit relativ wenig Gegenwehr zu Ende bringen. Auch wenn die Rimparer Zuschauer nicht den erhofften packenden Zweikampf auf Augenhöhe, im Gipfeltreffen der zweiten Liga, geboten bekamen, war es doch Handball auf hohem Niveau, bei welchem Leipzig derzeit einfach eine Klasse für sich darstellt.

Statistik:
Rimpar: Brustmann, Madert – L. Spieß 3, Kraus 8/6, Schmitt 2, Schömig 1/1, Skrbic 1, Bötsch 1, Schäffer, Kaufmann 1, Drude 1, Winkler 1, Brielmeier 3, Sauer 1.
Leipzig: Storbeck, Tovas – Semper 3, Emanuel, Streitenberger 1, Krzikalla 3, Pöter 3/1, Oehlrich, Binder 11, Boese 1, Roscheck 1, Weber 5/1, Milosevic 5, Pechstein 1.
Zeitstrafen: DJK 3x2min – DHfK 2x2min
Siebenmeter: DJK 7/7 – DHfK 3/2
Zuschauer: 950
Schiedsrichter: Philipp Dinges / Daniel Kirsch
Spielfilm: 1:0, 2:2, 4:4, 4:6, 5:8, 5:10, 7:11, 9:12, 9:16, 11:16 (Halbzeit), 12:17, 14:17, 14:20, 15:22, 17:24, 19:27, 21:29; 22:31, 23:34 (Endstand).