Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V. fördert hochpräzise Tumordiagnostik für Myelom-Patienten am Uniklinikum Würzburg


Die Multiparameter-Durchflusszytometrie ist ein weiterer innovativer Baustein für eine individuell angepasste Versorgung von Myelom-Patienten am Uniklinikum Würzburg. Um das hochempfindliche Messverfahren künftig möglichst breit anbieten zu können, finanziert der Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ für ein Jahr eine Personalstelle sowie eine erforderliche Analysesoftware mit insgesamt 56.000 Euro.

Schon die Zahlen sind beeindruckend: Mit der Multiparameter-Durchflusszytometrie können pro Sekunde 70.000 Blutzellen analysiert werden. Das innovative Messverfahren kann dabei unter 10.000 gesunden Zellen eine einzelne Tumorzelle erkennen. „Wir haben die Technologie im letzten Jahr in unserem Forschungslabor in Betrieb genommen. Seit Beginn dieses Jahres führen wir diesen Bluttest als einzige Einrichtung in Deutschland als routinemäßige Untersuchung bei Patienten durch, die vom Multiplen Myelom betroffen sind“, berichtet Prof. Dr. Andreas Beilhack von der Medizinischen Klinik und Poliklinik II des Uniklinikums Würzburg (UKW). Nach seinen Worten sind die so gewonnenen Befunde zu der bösartigen Untergruppe des Lymphknotenkrebses eine wichtige Entscheidungshilfe für die behandelnden Mediziner/innen. „Mit dieser Technik sind wir in der Lage, quasi in Echtzeit die Krankheitsbelastung des Patienten zu messen. So können wir das Therapieansprechen präzise verfolgen, Übertherapien vermeiden oder – im entgegengesetzten Fall – rechtzeitig weitere Behandlungen einleiten“, erläutert der Forscher. Dieses Wissen zahle sich für die Patienten in einem Gewinn an Lebensqualität aus. Ein weiterer Vorteil ist die einfache und schmerzfreie Probengewinnung: 20 Milliliter aus der Armbeuge abgenommenes Blut reichen aus.

Roll-out auf alle Myelom-Patienten gewünscht
In den ersten Monaten seit der Inbetriebnahme wurde das neue Verfahren von Mitgliedern des Forschungsteams von Prof. Beilhack umgesetzt: Eine Medizinisch-technischen Assistentin (MTA) übernahm die Probenahme und deren aufwändige Aufbereitung, während die Wissenschaftlerin Dr. Paula Tabares und er selbst die Ergebnisse auswerteten. „Wir wollen in Zukunft diese prognostisch sehr aussagefähige Nachweismethode gerne möglichst allen Myelom-Patienten am UKW anbieten“, kündigt Prof. Beilhack an.

Anschubfinanzierung zum Wohl der Patienten
Um dies zu ermöglichen, schaltete sich kürzlich „Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V.“ ein und stellte 56.000 Euro zur Verfügung. „Mit diesem Geld finanzieren wir ein Jahr lang eine MTA-Stelle. Außerdem kann für rund 1.000 Euro eine neue Analysesoftware angeschafft werden“, erläutert Gabriele Nelkenstock, die Vorsitzende des Würzburger Vereins. Am UKW stößt diese großzügige Unterstützung auf große Dankbarkeit. So kommentiert Prof. Dr. Hermann Einsele, der Direktor der Medizinischen Klinik II: „Hilfe im Kampf gegen Krebs unterstützte uns schon in der Vergangenheit dabei, diese Diagnostik aufzubauen. Die jetzt beschlossene Fortsetzung ist ein weiteres schönes Beispiel für die mustergültige Konsequenz und Verlässlichkeit von Gabriele Nelkenstock und ihrem Team.“ Und Prof. Dr. Georg Ertl, der Ärztliche Direktor des UKW, ergänzt: „Mit diesem Modell der ‚Anschubfinanzierung‘ hat der Verein schon mehrfach neuen Ideen bei unserer Patientenversorgung aus den Startlöchern geholfen, die dann später in das Routine-Angebot des Klinikums übernommen wurden. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dies auch hier – nach einem vorfinanzierten, erfolgreichen ersten Jahr – wieder der Fall ist.“
Aktuell läuft am UKW das Besetzungsverfahren für die neue MTA-Stelle.

Um die Arbeit des Vereins „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ auch in Zukunft voranzutreiben, sind Spenden immer willkommen unter:
Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V.
Castell Bank Würzburg
IBAN: DE 74 7903 0001 0000 0092 45
BIC: FUCEDE77XXX

Bei der Spendenübergabe: Gabriele Nelkenstock vom Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ (Mitte), umgeben von Prof. Dr. Andreas Beilhack, Dr. Paula Tabares, Prof. Dr. Hermann Einsele sowie Prof. Dr. Georg Ertl, alle vier vom Uniklinikum Würzburg (von links).
Bild: Margot Rössler / Uniklinikum Würzburg