Häusliche Gewalt: Psychosoziale Versorgung Betroffener ist gewährleistet Stadt Würzburg verstärkt Öffentlichkeitsarbeit zu Hilfsangeboten


wird die Öffentlichkeitsarbeit noch erweitert und die regionalen Angebote und das bundesweite Hilfetelefon in Zusammenarbeit von städtischer Gleichstellungsstelle für Frauen und Männer, Stadtreiniger, Fachbereich Kultur und WVV mehrsprachig beworben. „Häusliche Gewalt ist ein gravierendes Problem und die verstärkte räumliche Nähe durch die Ausgangsbeschränkung kann einen weiteren Belastungsfaktor darstellen“, so Oberbürgermeister Christian Schuchardt, der die Werbeaktion für die Hilfsangebote gerne unterstützt.
Die Stadtreiniger sind als fahrende Litfasssäulen in Würzburg unterwegs und haben zehn ihrer Müllautos großflächig zum Hilfetelefon plakatiert. Der Fachbereich Kultur stellt Werbeflächen auf den hauseigenen Veranstaltungsständern zur Verfügung und die WVV plakatiert in allen Straßenbahnen und Bussen. Petra Müller-März, Gleichstellungsbeauftragte für Frauen und Männer, dankt Phillip Kuhn, Leiter der Stadtreiniger, Kathrin Jacobs, Leiterin des Fachbereichs Kultur, sowie Hanna Flockerzi von der WVV für die unkomplizierte Zusammenarbeit und Unterstützung. Ein Dank geht an auch Aldi Süd. Die fünf Würzburger Aldi-Filialen werden (ab der KW 19) Infomaterial auslegen und ermöglichen damit vielen Menschen Zugang zu Informationen zum Hilfesystem.
In einer weiteren Aktion wird Würzburger Geschäften Informationsmaterial zum Auslegen angeboten. Hier bitten alle Beteiligten die Würzburger Geschäftsleute um Unterstützung.
Auf den Webseiten der Stadt Würzburg und der Gleichstellungsstelle für Frauen und Männer (https://www.wuerzburg.de/buerger/gleichstellungsstelle/525736.Corona-Krise-Haeusliche-Gewalt-und-Ausgangsbeschraenkung.html) sind die Hinweise eingestellt und können ggf. auch verlinkt werden.
Jede 4. Frau erlebt Gewalt durch den aktuellen oder früheren Lebenspartner. Das Lagebild zu häuslicher Gewalt für den Bereich Unterfranken listet in der Polizeistatistik für 2018 insgesamt 1984 Fälle von häuslicher Gewalt auf, davon sind 1612 Frauen (81,25%) und 372 Männer (18,75%). Und das ist nur die Spitze des Eisbergs. Nach Angaben des Hilfetelefons gegen Gewalt an Frauen erstatten nur 20% der betroffenen Frauen eine Strafanzeige. „Die psychosoziale Versorgung einschließlich der entsprechenden Schutzplätze für Opfer von häuslicher Gewalt ist in Würzburg auch in der Coronakrise gesichert“, so Sozialreferentin Dr. Hülya Düber und richtet ihren Dank an das Engagement der Beraterinnen in den Frauenhäusern und der Frauenberatungsstelle bei Wildwasser.

Unterstützungsangebote
Bundesweite Hilfetelefonnummer 08000 116 016
Hier werden Betroffene anonym, kostenfrei und mehrsprachig beraten und auf Wunsch an regionale Angebote verwiesen.

Beratungsangebote für Frauen
• Frauennotruf bei Wildwasser Würzburg e.V., Tel. 0931 – 13287
• Frauenhaus der Arbeiterwohlfahrt, Bezirksverband Unterfranken e.V., Tel. 0931 – 61 9810
• Frauenhaus im SkF – Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Würzburg, Tel. 0931 – 45 00777

Beratungsangebot für Männer
• Beratungsstelle Häusliche Gewalt gegen Männer, ISKA Nürnberg, Telefon 09 11- 27 29 98 20

Beratungsangebot für gewalttätige Männer und Frauen
• AWO FamilyPower, Arbeiterwohlfahrt Unterfranken, Telefon: 0931 46065-23, E-Mail: beratungsstelle@awo-unterfranken.de

Information und Unterstützung durch die Polizei
• Beauftragte der Polizei für Kriminalitätsopfer, Polizeipräsidium Unterfranken, 0931/457-1074
• in akuter Notsituation: Polizeinotruf 110

Jeder Mensch hat ein Recht auf ein Leben ohne Gewalt!
Hilfe und Unterstützung finden Opfer und Täter*innen bei häuslicher Gewalt und eskalierenden Streitigkeiten bei allen Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen unter https://www.psychosozialer-beratungswegweiser.de/

v.re:: Philipp Kuhn (Leitung Stadtreiniger), Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Sozialreferentin Dr. Hülya Düber, Petra Müller-März (Gleichstellungsbeauftragte für Frauen und Männer Stadt Würzburg). Foto: Sven Braun