Gedenkort Dürrenberg: Wir wollen uns erinnern


Erst Burg, dann Synagoge * schließlich abgerissen. In Heidingsfeld erinnert jetzt eine Gedenkstele am Dürrenberg zusammen mit drei Informationstafeln an die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Heidingsfeld wie auch an den angrenzenden ehemaligen Standort der Synagoge. Diese wurde 1938 in der Reichspogromnacht in Brand gesetzt und
1945 abgerissen.
*Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, dass man auch die jüdische Geschichte Würzburgs in Form von Gedenkorten darlegt“, betonte Oberbürgermeister Christian Schuchardt bei der Einweihung des Gedenkortes. Seit Jahren ist das Gedenken an die Würzburger Juden, die früher hier lebten, von denen viele verfolgt und ermordet wurden, ein wichtiger Teil der städtischen Erinnerungskultur. *Die Botschaft lautet:
Wir wollen uns erinnern. Wir dürfen nicht vergessen. Und wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um zu verhindern, dass Rassismus, Antisemitismus und Ausgrenzung von Minderheiten in Würzburg oder in ganz Deutschland wieder gesellschaftsfähig werden“, setz Schuchardt ein deutliches Zeichen. Deshalb ist es gerade heute so wichtig, die Erinnerung wach und lebendig zu halten und das gute Miteinander in Würzburg zu fördern. *Wir sind gemeinsam für den Frieden in der Stadt verantwortlich“, so Schuchardt.
Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland strich die Rolle der jüdischen Gemeinde in Heidingsfeld heraus. Da Juden in Würzburg nicht wohnen durften wuchs die Heidingsfelder Gemeinde zu einer der bedeutendsten in Bayern an. Im Laufe der Zeit seien aber viele nach der Aufhebung des Verbots nach Würzburg zurückgezogen. *Es ist wichtig, dass wir die Stele, die schon länger existiert, nun mit Worten ausgestalten“, betont Schuster mit Blick auf die Informationstafeln, die die lange Geschichte der jüdischen Gemeinde in Heidingsfeld darstellen.
Auf das Selbstverständnis des Städtchen Heidingsfeld, das bis in die 30er Jahre selbständig war und auch heute noch ein starkes Selbstbewusstsein hat, dass machte Stefan Rettner, Vorsitzender der Bürgervereinigung Heidingsfeld deutlich.