Gartenamt begrünt den ehemaligen Mall-Standort im Hubland


Im Oktober 1998 wurde in den Leighton Barracks das mit 11.300 Quadratmetern Verkaufsfläche größte amerikanische Einkaufszentrum „Mall“ in Europa eingeweiht. Das entspricht der stattlichen Größe von eineinhalb Fußballfeldern. Mit der Mall war die amerikanische Infrastruktur im Hubland weitgehend komplett. Für die Wege des täglichen Lebens wurde das Verlassen des riesigen Geländes praktisch unnötig.
Lediglich 20 Jahre später – im Jahr der Landesgartenschau 2018 – stand von der Mall nur noch der Gastronomiebereich „Food Court“. Hier wurden Spezialitäten verschiedener Länder angeboten. Der Abriss dieses letzten Reliktes der Mall erfolgte 2019.
Nun hat das Gartenamt den Standort des ehemaligen Gastronomiebereiches intensiv begrünt. Gartenamtsleiter Dr. Helge Bert Grob: „Im Hubland herrschen für die Pflanzen Extrembedingungen. Abgesehen von der warmen und trockenen Witterung im Sommer sorgt der für das Hubland charakteristische Wind für eine zusätzliche Austrocknung des Bodens. Darüber hinaus ist der Untergrund alles andere als günstig für die Pflanzen. In weiten Teilen des Geländes steht oberflächennah Fels an.“ Um den Bäumen trotzdem gute Wachstumsvoraussetzungen mit auf den Weg zu geben, wurden große Mengen an Pflanzsubstrat eingebaut. Und auch die ausgewählten Baumarten haben sich in den zurückliegenden Würzburger Extremsommern bewährt: Blauglockenbaum, Walnuss, Zerr-Eiche, Spitz-Ahorn, Feld-Ahorn, Libanon-Zeder und Purpur-Erle. Insgesamt wurden über 40 stattliche Bäume gepflanzt. Zwischen den Bäumen wurde eine Blumenwiese angesät. Sie soll sich zu einer artenreichen extensiven Langgraswiese entwickeln – Lebensraum für zahlreiche Bienen und Insekten. Bürgermeister Marin Heilig freut sich: „Mit der Begrünung des ehemaligen Gastronomiebereiches ist der Wiesenpark fertiggestellt.“ Für dieses Bauvorhaben hat die Stadt Würzburg insgesamt ca. 135.000 Euro investiert.
Unterstützt wurde die Stadt Würzburg durch eine großzügige Spende der Birgit Werner Stiftung. Dr. Birgit Simone Werner (1981-2019) zählte trotz ihres jungen Alters bereits zum Kreis der wissenschaftlich erfolgreichsten, auch international bekannten Schulter- und Ellenbogenchirurgen Deutschlands. Die gebürtige Dortmunderin verschlug es mit Beginn ihres Medizinstudiums nach Würzburg, eine Stadt, in der sie schnell Wurzeln schlug, die ihre „zweite Heimat“ wurde und bis zu ihrem Tod Lebensmittelpunkt blieb. Dr. Werner wollte ausdrücklich auch über ihren Tod hinaus „mit ihrem Ersparten“ Gutes tun. Mit der Stiftung möchten die Stifter, ihre Eltern Renate und Karl-Heinz Werner, das Wirken und die Fördergedanken ihrer Tochter lebendig erhalten.
Zum Hubland hatte Dr. Werner eine besondere Beziehung entwickelt. Hier verfolgte sie die Entstehung des Landesgartenschauareales. Stifterin Renate Werner: „Birgits Liebe zur Natur spiegelt sich in dem Förderungsauftrag der Stiftung wider. Daher möchten wir die Erneuerung und Erweiterung des Baumbestandes unterstützen, der aufgrund von Klimaveränderungen bedroht ist. Diese Baumspende soll ein Beitrag sein, dass, dort wo der Abriss der US-Mall auf dem Gelände der Landesgartenschau 2018 eine Lücke hinterlassen hat, Bäume gepflanzt werden konnten.“
Ein weiteres zentrales Anliegen der Birgit Werner Stiftung ist die Unterstützung krebskranker junger Frauen im Hinblick auf die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, z.B. an sportlichen, kulturellen Veranstaltungen sowie allgemein Aktivitäten, die den Lebenswillen der erkrankten Frauen bestärken. (www.birgitwernerstiftung.de)

Bürgermeister Martin Heilig, Gartenamtsleiter Dr. Helge Bert Grob sowie die Stifter Renate und Karl-Heinz Werner enthüllen die Spendertafel. Foto: Gartenamt, Bernd Rausch.