So musikalisch ist die Schweiz

Datum/Zeit
Date(s) - 27/07/2015
21:30

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Würzburger Hafensommer: Zahlreiche Künstler des Nachbarlandes kommen an die Talavera
WÜRZBURG. Für ein Land, das gerade mal zwei Drittel so viele Einwohner wie Bayern hat, besitzt die Schweiz einen reichhaltigen Schatz: Jede Menge Künstler, die ganz unterschiedliche Töne anschlagen und damit von der Weltoffenheit der Eidgenossen zeugen. Zum Würzburger Hafensommer kommen einige davon auf die Bühne an der Talavera.
Den Anfang macht am Montag, 27. Juli Olivia Pedroli, die ab 21.30 Uhr beim Doppelkonzert mit Aranis spielt. Sie wurde 1982 geboren, studierte 13 Jahre lang klassische Violine am Konservatorium und machte sich in Folge daran, sich von diesem konventionellen Korsett zu befreien und ihre eigenen Songs zu komponieren. Ihre Songs sind anmutig und grazil, handeln von Liebe, ohne Wärme zu verströmen. Das Fragile zieht sich durch ihre ganze Musik, die epische Melodiebögen, skurrile Instrumentierungen und Soundtrack-hafte Qualitäten zusammenbringt und Grenzen verschwimmen lässt.
Weiter geht’s am Mittwoch, 5. August, mit dem Ensemble Orioxy, das feinfühligen Kammerpop mit Jazz- und Folkore-Versatzstücken beim Doppelkonzert mit dem Nepal-Projekt „High Ideals & Crazy Dreams“ auf die Bühne bringt. Die Musik von Orioxy erkundet eine Traumwelt, flüchtig und zerbrechlich, die den Bewegungen von Sängerin Yael Miller und Harfenistin Julie Campiche folgt – zwei jungen Frauen, der Seele des Ensembles, geerdet durch die Rhythm Section mit Schlagzeuger Roland Merlinc und Kontrabassist Manu Hagmann, als würden diese einen aufmüpfigen Papierdrachen an Seidenfäden festhalten.
Stimme und Trommel sind die Instrumente der Musik von Andreas Schaerer und Lucas Niggli, die am Donnerstag, 6. August auftreten. Von klassischem Gesang über Jodel- und Oberton-Klänge bis zur Beat-Box kann Schaerer so ziemlich alles Denkbare mit der Stimme anstellen. Ihm gegenüber steht mit Niggli einer der vielseitigsten Schlagzeuger Europas. Er begleitet an dem Abend seine Landsfrau Erika Stucky, eine Schweizer Sängerin amerikanischer Herkunft, die mit Multi-Instrumentalist Terry Edwards im Trio auftritt. Mit Charisma wechselt die freigeistige Schweizerin, die sich weder stilistisch noch inhaltlich festnageln lässt, wie auf Knopfdruck von akzentfreiem Amerikanisch zu waschechtem Schwyzerdütsch, interpretiert inbrünstig Popsongs, springt von improvisierter Gesangsakrobatik zu Jodelnummern und Akkordeonspiel.
Bereits zum vierten Mal beim Hafensommer dabei und mittlerweile ein international gefeierter Star ist Sophie Hunger, die am Sonntag, 9. August zum Abschluss mit dem kanadischen Songwriter Mark Berube nach Würzburg kommt. Mit ihrer Band präsentiert Hunger unter anderem die Songs ihres aktuellen Albums „Supermoon“, das gespenstisch hallenden Folk- und Rockgitarren mit elegischen Chansons, Blues- und Jazz-Fragmenten und betörenden Pop-Refrains mischt.

Mehr Informationen unter www.hafensommer-wuerzburg.de.