Rockiger als jemals zuvor

Datum/Zeit
Date(s) - 09/10/2019
19:00

Veranstaltungsort
Würzburger Posthalle

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Django 3000 kommen am 9. Oktober 2019 in die Posthalle Würzburg / Support: Dis M

 

WÜRZBURG Nach sieben Jahren Dauerparty, nach Erfolgsalben wie „Hopaaa!“ und „Bonaparty“, nach dem deutschlandweiten Siegeszug ihrer legendären Partykracher, ist es nur logisch, innezuhalten, Richtung Horizont in die aufgehende Sonne zu blicken – und zu schauen, wohin die Reise weitergeht. Und das fünfte Studioalbum „Django4000“ beschreibt den neuen Kurs ganz wunderbar. „Ein bisserl erwachsener, vielleicht auch reflektierter“, beschreibt Florian „Da Geiga“ Starflinger, die neue Django-Musik auf dem neuen Album. Und tatsächlich: So hat man Django 3000 noch nie gehört. So neu, so anders – und doch so Django. Fast schon Django 4000. Eine turbulente, eine packende und mitreißende Platte ist da entstanden. Mit Musik, die rockiger als bisher daherkommt, geradeausiger, weniger verspielt – und die doch die Wurzeln der Freistaat-Gitanos nie verleugnet.  Nachzuhören am Mittwoch, 9. Oktober, in der Würzburger Posthalle. Einlass ist um 19 Uhr, Beginn um 20 Uhr.

In den neuen Django-Songs, die Kamil Müller in seinem erdigen, rauen und kraftstrotzenden Slowako- Bayerisch, auf Hochdeutsch und ab und zu auch auf Englisch singt, geht es um den menschenunwürdigen, alles beherrschenden Materialismus: „Ich sehe sie liegen, die Leute im Dreck, da oben im Gold ist dein Versteck“. Oder über die unselige Hass-Gesellschaft, „Jeder moant, er  macht es besser, kritisiert und schleift sei Messer“ und um zerstörerische toxische Beziehungen, die niemandem gut tun: „Du ziehst mich ab wie Leder vom lebendigen Leib. Stichst in Voodoo-Puppen rein, nur zum Zeitvertreib“. In einer hinreißenden Ballade mit dem Titel „Wo de Berg san“ singt ausgerechnet Kamil Müller, dieser Parade-Europäer, übers so sensible Thema Heimat, das in der heutigen Zeit schnell falsch verstanden wird: „Wo die Berg san, oder nur a ebens Feld. Wo die Freind san, da is a dei Herz. Du spürst as Lebn, spürst an Schmerz. Des is dei Dahoam, das sich Heimat nennt.“  Ein Slowake, der in Bayern seine Heimat gefunden hat und der bayerische Lieder singt – Herrschaftszeiten, wenn Europa doch nur immer so großartig funktionieren würde.

Es sind neue Lieder für neue Zeiten auf dem fünften Studioalbum von Django 3000. Der Startschuss für die große „Tour 4000“ ist bereits gefallen: Sänger Kamil Müller, Geiger Florian Starflinger, Schlagzeuger Jan-Philipp Wiesmann, Bassist Korbinian Kugler und Keyboarder Max Schuller geben in den kommenden Monaten wieder ihren letzten Blutstropfen für herausragende Songs. Und auch wenn sich die eine oder andere Ballade eingeschlichen hat – von ruhigeren Zeiten, quasi von Gitano Filter, ist nichts zu hören.