6. Sinfoniekonzert „Vergangenheit & Zukunft“

Datum/Zeit
Date(s) - 22/05/2015
20:00 - 22:30

Veranstaltungsort
St.-Johannis-Kirche

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Arvo Pärt Trisagion für Streichorchester
Gustav Mahler / Luciano Berio Sechs frühe Lieder
Luciano Berio / Franz Schubert Rendering
Sopran Karen Leiber
Dirigent Daniel Huppert
Philharmonisches Orchester Würzburg
Mit dem 6. Sinfoniekonzert „Vergangenheit & Zukunft“ präsentiert das Philharmonische Orchester Würzburg am 21. und 22. Mai 2015 in der St. Johanniskirche ein Konzertprogramm, das auf den ersten Blick im Hier und Jetzt beheimatet ist und doch einen farbenfrohen Streifzug durch die Jahrhunderte antritt. Zum ersten Mal am Pult des Orchesters in Würzburg ist Daniel Huppert zu erleben. Seit 2012 ist er Generalmusikdirektor und Chefdirigent der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin und war bereits als Gastdirigent unter anderem beim MDR Sinfonieorchester Leipzig, den Jenaer Philharmonikern, den Stuttgarter Philharmonikern und dem Staatsorchester Darmstadt engagiert.
Dieser Konzertabend hält mit Werken von Arvo Pärt, Gustav Mahler / Luciano Berio und Luciano Berio / Franz Schubert ein ganz besonderes Programm für das Publikum parat:
In den letzten Wochen seines Lebens fertigte der Komponist Franz Schubert Skizzen zu einer zehnten Symphonie in D-Dur (D 936 A) an. Diese Aufzeichnungen nahm sich Luciano Berio als Vorlage, um sie zu „restaurieren“ und ein neues Werk im Sinne einer Neusicht des musikalischen Materials des Schubertschen Fragments zu schaffen. Er nannte es Rendering, dass sowohl Interpretation, Vortrag, Wiedergabe als auch Übersetzung bedeutet und wohl zu seinen bedeutendsten Rekompositionen gehört. Im Jahr 1989 wurde diese vom Concertgebouworkest Amsterdam unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt uraufgeführt.
Auch als Arrangeur der sechs frühen Lieder von Gustav Mahler handelte Luciano Berio mit ebensolcher Feinsinnigkeit und ließ diesen einen differenzierten, spätromantischen Orchesterklang angedeihen. Die Neubearbeitung der Sechs frühen Lieder bringt die Sopranistin Karen Leiber zu Gehör.
Neben Berio gibt es einige zeitgenössische Komponisten, die in ihrer großen Bedachtheit nicht nur die Noten bewusst setzen, sondern auch die bestimmte Akustik des Aufführungsortes berücksichtigen. Und so verlangt die Anlage des Streicherstücks Trisagion von Arvo Pärt geradezu einen Raumklang, wie ihn die hohen Mauern von St. Johannis bereithalten.

BIOGRAFIEN
Karen Leiber studierte an den Hochschulen für Musik in Köln und Weimar. Im Alter von 24 Jahren stand sie zum ersten Mal mit einer großen Partie auf der Opernbühne. Seither hat sich die Sängerin besonders als Wagnerinterpretin einen Namen gemacht. Sie sang aber auch Partien wie Giacomo Puccinis Tosca, Ludwig van Beethovens Fidelio und Giuseppe Verdis Lady Macbeth. In dieser Rolle gastierte sie auch an den Theatern in Mainz und Magdeburg. Zu ihrem Repertoire zählen außerdem zahlreiche Uraufführungen.
Wiederholt gastierte die Sängerin an der Opéra National du Rhin in Straßburg, an den Staatstheatern Oldenburg und Meiningen sowie an der Oper Chemnitz. Sie sang am Athénée Théâtre in Paris, an der Bunka Kaikan in Tokio, am Teatr Wielki in Poznaß, sowie an den Opernhäusern in Erfurt, Weimar und Lausanne.
Die Sopranistin musizierte mit Dirigenten wie George A. Albrecht, Enrico Calesso, Marko Letonja, Günther Neuhold, Georges-Elie Octors und Rolf Reuter. Sie arbeitete mit den Regisseuren Götz Friedrich, Achim Freyer, Tatjana Gürbaca, Alexander von Pfeil, Hermann Schneider und David McVicar.
Seit der Spielzeit 2010/2011 ist sie Mitglied im Musiktheaterensemble am Mainfranken Theater Würzburg. Sie war hier in zahlreichen Wagner-Partien zu erleben, außerdem als Marie in Bergs Wozzeck und in Meyerbeers Oper L’Africaine. In der letzten Saison war sie als Elsa in Wagners Oper Lohengrin zu hören und debütierte in Richard Strauss’ Salome in der Titelpartie. In dieser Spielzeit stand sie unter anderem in der Titelpartie von Giacomo Puccinis Madama Butterfly auf der Bühne und ist als Saffi in Johann Strauss´ Zigeunerbaron und als Leonore in Ludwig van Beethovens Fidelio zu sehen.

Daniel Huppert studierte zunächst Violoncello, Germanistik und Musikwissenschaft in Saarbrücken und setzte anschließend sein Studium im Fach Dirigieren an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar bei Prof. Gunter Kahlert sowie mit einem Aufbaustudium Konzertexamen bei Prof. Anthony Bramall fort.
Daniel Huppert wurde 2012 auf die Position des Generalmusikdirektors und Chefdirigenten der Mecklenburgischen Staatskapelle Schwerin berufen. Hier stand er bereits am Pult von Musiktheater-Produktionen wie Die Hochzeit des Figaro, Madama Butterfly, Eugen Onegin, Die Fledermaus und La Bohème.
Seine Arbeit für die Mecklenburgische Staatskapelle Schwerin begann Daniel Huppert 2011 als Erster Kapellmeister. Zuvor war er ein Jahr lang als Assistant du chef d’orchestre an der Opéra National de Paris (Bastille) engagiert gewesen. 2011 gewann er die fünfte Witold Lutoslawski Competition für Dirigenten in Warschau und war Finalist des Dirigentenwettbewerbs des MDR Sinfonieorchesters Leipzig. 2010 gewann er den zweiten Deutschen Operettenpreis für junge Dirigenten der Oper Leipzig. Er ist Stipendiat des Richard Wagner Verbandes, der Bauhaus Universität Weimar sowie seit 2009 Stipendiat der Dirigentenstiftung des Deutschen Musikrats.
Gastengagements führten Daniel Huppert zum MDR Sinfonieorchester Leipzig, zu den Jenaer Philharmonikern, den Stuttgarter Philharmonikern, ans Staatsorchester Darmstadt, zum ‘österreichischen ensemble für neue musik’, zum Orchester der Musikalischen Komödie Leipzig, zum Loh-Orchester Sondershausen, zu den Neubrandenburger Philharmonikern und zur Nordböhmischen Philharmonie Teplice.