Erste Paten schließen Qualifizierung ab


Die ersten 19 Paten für die Betreuung von Flüchtlingen haben ihre Qualifizierung abgeschlossen. Diese werden am Montag, 18. Juli, um 17.30 Uhr in einer Feierstunde im Wenzelsaal ihren Patenausweis erhalten.
Die Stadt Würzburg bietet zusammen mit weiteren Verbänden Fortbildungen für Paten an, die den Flüchtlingen die Ankunft in ihrer neuen Heimat erleichtern möchten. Dieses Patensystem hat für die Flüchtlinge eine ständig steigende Bedeutung. Denn Paten unterstützen sie bei den Anmeldungen zum Kindergarten oder Schule wie auch bei der Ausbildung, der Wohnungssuche oder in Versicherungsangelegenheiten. Paten geben Sicherheit und Rückhalt bei Behördengängen und erleichtern die Integration. Langfristig soll jedem Flüchtling ein Pate zur Seite gestellt werden.
Die Inhalte dieser Qualifizierung sind bei allen Institutionen, die Patenschaften einrichten, weitgehend identisch und werden auch gegenseitig anerkannt. In zwei Modulen werden die künftigen Paten, von denen bereits 20 das erste Modul absolviert haben, über Asylverfahren und interkulturelle Kompetenz informiert, werden aber auch an Themen wie Konfliktmanagement, Traumatologie und Praxisreflexion herangeführt. Die Paten sollen den Flüchtlingen beispielsweise dabei helfen, eine Wohnung zu finden, sich beim Jobcenter zu melden oder ihre Kinder bei der Schule anzumelden. Diese Art von Fürsorge auf persönlicher und vertrauensvoller Ebene soll ein schnelles Ankommen der Asylbewerber in der neuen Heimat ermöglichen. Nach Abschluss der Qualifikation erhalten die Paten einen Ausweis. Mit diesem können sie sich gegenüber Behörden und anderen Organisationen legitimieren.
Neben den Standards hat jeder Verband die Möglichkeit, auch eigene Spezifika in die Fortbildung für Paten einfließen zu lassen. So möchte beispielsweise der Arbeitersamariterbund Fachleute anbieten, die Hilfesuchende zum Jobcenter oder zu Behörden begleiten und bei Versicherungsfragen, Wohnungssuche oder Fragen des Verbraucherrechts zur Seite stehen. Der Schwerpunkt der Caritas ist dagegen die Hilfe bei der Vermittlung von Paten an Flüchtlinge, während die Diakonie das gesamte Lebensumfeld umfassen möchte und Malteser unter anderem Familienbegleitungen anbieten werden. Auch der Sozialdienst katholischer Frauen und der Paritätische Wohlfahrtsverband setzen eigene Schwerpunkte.