Eröffnung auf dem Bürgerbäu-Areal: Villengarten aus Dornröschenschlaf geweckt


Umweltreferent Wolfgang Kleiner nutzte den winterlichen Eröffnungstermin in der Frankfurter Straße für eine kurze historische Rückblende. Auf dem Bürgerbräu-Areal sei in wenigen Jahren eine vielfältige und hochwertige Nutzung entstanden – „eine starke Marke“. Büros, Sektkellerei, Ateliers, Kino, Theater, Läden, das Sieboldmuse-um und weitere Nutzungen ergänzen sich hier laut Umweltreferent Wolfgang Kleiner ideal und nichts erinnert mehr an die jahrelange Hängepartie, die mit Schließung der Brauerei 1989 einsetzte und nach Ende des AKWs besonders aussichtslos erschien. Nun kommt eine neue Attraktion hinzu, die insbesondere den Zufahrtsbereich aufwertet und heller und freundlicher gestaltet. Um genau zu sein eigentlich handelt es sich nicht um eine neue Sehenswürdigkeit, sondern vielmehr um die Freilegung eines al-ten Schatzes: Der Villengarten anschließend an das heutige Siebold-Museum wurde bereits im 19. Jahrhundert angelegt und demonstrierte damals den aristrokratischen Lebensstil des erfolgreichen Brauereibesitzers. In den letzten Jahrzehnten versanken Rondell, Wege und Bänke in dieser Hangsituation unterhalb des Bohlleitenwegs in einen Dornröschenschlaf.

Mit Städtebaufördermitteln konnte nun diese Parkanlage wiederbelebt werden. Bei der Stadt Würzburg eine Querschnittsaufgabe, die nicht nur das Gartenamt forderte, sondern auch die Abteilung Geodaten und Vermessung, die sich als Erste durch diesen Großstadtdschungel aus Wildwuchs schlagen mussten, die Fachabteilung Stadtumbau und Stadtentwicklung war ebenso Projektpartner wie auch das Quartiersma-nagement Zellerau. Umgesetzt wurde schließlich eine Planung von Viebahn Grün- und Freiraumdesign, die wiederum auf eine Machbarkeitsstudie des Büros Stieber und Seelhorst aus dem Jahre 2013 fußte.

Die feierliche Eröffnung der Parkanlage, die im unteren Bereich barrierefrei hergestellt wurde, fällt in den letzten Dienstmonat von Gartenamtsleiter Dieter Müller. Er erläuterte beim Rundgang den großen Aufwand, der notwendig war, um zwischen den Großbäumen des Kleinods die alten Sichtachsen wieder freizulegen. Das Trommelhaus Würzburg, das in der Nachbarschaft des Gartens regelmäßig probt, steuerte der kleinen Zeremonie rhythmische Musikeinlagen bei.