Ellipsenzirkel zeugen von Erfindergeist


Wer im Garten ein Beet in Ellipsenform gestalten will, kann das mit einfachen Mitteln schaffen. Für das Zeichnen von Ellipsen gibt es aber auch mathematische Präzisionsinstrumente, wie eine Ausstellung an der Uni Würzburg zeigt.

Ellipsen sind seit dem Altertum bekannt. Sie treten zum Beispiel als Oberflächen von Flüssigkeiten in schräg gehaltenen Gläsern auf, als Schnittflächen von Wurstscheiben oder als Schrägbilder von Kreisen in technischen Zeichnungen.

Technische Zeichner benutzten früher häufig Schablonen, wenn sie Ellipsen zu Papier bringen mussten. Damit waren sie aber an bestimmte Maße gebunden. Zum Zeichnen beliebiger Ellipsen wurden etwa ab dem 18. Jahrhundert spezielle Ellipsenzirkel entwickelt. Manche konnten nur Halbellipsen zeichnen, raffinierter gestaltete Exemplare dagegen schafften ganze Ellipsen.

Historische Ellipsenzirkel aus Deutschland, England und den USA sind jetzt in einer neuen Ausstellung an der Universität Würzburg zu sehen. Die Instrumente legen ein eindrucksvolles Zeugnis vom Erfindergeist ab, den Mechaniker an den Tag legen können. Zudem sind sie Träger mathematischer und technischer Ideen, die es in der Ausstellung zu entdecken gilt.

Öffnungszeiten und Organisator
Die Ausstellung „Ellipsenzirkel“ wird für voraussichtlich zwei Jahre zu sehen sein. Aufgebaut ist sie in der Bibliothek des Instituts für Mathematik auf dem Campus Nord, Josef-Martin-Weg 64. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 8:30 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Zusammengestellt wurde die Schau vom Würzburger Mathematik-Didaktiker Hans-Joachim Vollrath. Der Professor, der vor wenigen Tagen seinen 80. Geburtstag feierte, hat in den vergangenen 25 Jahren an der Universität eine beachtliche Sammlung von historischen mathematischen Instrumenten aufgebaut. Sie umfasst inzwischen rund 180 Stücke. Aus dieser Sammlung hat er viele öffentliche Ausstellungen organisiert.

Foto: Ein Mädchen zeigt in einem Sandkasten, wie man eine Ellipse zeichnen kann, um beispielsweise ein ellipsenförmiges Gartenbeet anzulegen. (Foto: Hans-Joachim Vollrath