Einsatzkonzept der Würzburger Polizei aufgegangen


WÜRZBURG. Nach dem ersten Heimspiel der Würzburger Kickers gegen Dynamo Dresden zieht die Würzburger Polizei eine überwiegend positive Bilanz. Das Einsatzkonzept der Polizei ist aufgegangen und die Mehrheit der Dynamofans hat in Würzburg ein friedliches Fußballspiel erlebt. Einige wenige Fans sind jedoch über die Stränge geschlagen, so dass es insbesondere nach der Ankunft am Würzburger Hauptbahnhof zu mehreren Zwischenfällen kam, bei denen drei Unbeteiligte und einige Polizeibeamte verletzt wurden.

Dabei hatten zwei Dresdner Fans einem Kickers-Fan einen Kopfstoß versetzt, die beiden Angreifer wurden von der Polizei vorläufig festgenommen. An einer Absperrung am Bahnhof wurden Polizeibeamte von Dresdenfans mit Faustschlägen und Fußtritten angegriffen und dabei leicht verletzt. Bei dem anschließenden Fanmarsch von etwa 250 Dresdenfans zum Stadion am Dallenberg, wurde ein Passant von Dresden-Fans auf die Fahrbahn geschubst und von einem Auto erfasst. Der Mann erlitt mittelschwere Verletzungen und musste zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden. Vermutlich kann er das Krankenhaus bald wieder verlassen.

Kurz darauf versuchten einige Fans die Absperrung am Röntgenring/Ecke Koellikerstraße zu durchbrechen. Um dies zu verhindern, mussten die Einsatzkräfte vom Pfefferspray und dem Einsatzmehrzweckstock Gebrauch machen. In diesem Zusammenhang kam es zur weiteren Festnahme zweier Dynamofans.

Die übrigen Fans wurden in der Folge von einem Großaufgebot an Einsatzkräften über die Friedensbrücke und die Dreikronenstraße sowie weiter entlang der Mergentheimer Straße zum Stadion begleitet und verhielten sich bis auf den genannten Zwischenfall völlig friedlich.

Im Vorfeld des Spiels wurden durch zwei unbekannte Fans am Gästeparkplatz zwei Rauchbomben gezündet. Weil Dresden-Fans ihre Transparente am Zaun angebracht hatten und dadurch den unteren Reihen im Gästefanblock die Sicht versperrt war, wurde der als Puffer freigehaltene Fanblock 4 kurzfristig für diese Fans geöffnet.

Die erste Halbzeit des Spiels verlief ohne besondere Vorkommnisse im Stadion. Besonders zufrieden ist die Polizei auch deshalb mit dem Verhalten der Gästefans, weil während des gesamten Spielverlaufs im mit 9.000 Fans besetzten Stadion keine pyrotechnischen Gegenstände gezündet wurden.

Sehr friedlich machten sich die rund 3.000 Dynamo-Fans dann wieder auf den Heimweg. Lediglich ein stark alkoholisierter Dresden-Fan fiel negativ auf und musste festgenommen werden, weil er den Fahrer eines Shuttle-Busses angegriffen und ihn am Hals gewürgt hatte. Dies konnten die danebenstehenden Polizeikräfte aber sofort unterbinden. Die übrigen Fans verließen Würzburg zumeist mit Zügen der Deutschen Bahn.

Insgesamt wurden gegen zehn Personen Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung, Beleidigung und zwei Straftaten nach § 86a StGB eingeleitet.

Wegen des Fanmarsches kam es auf der Achse Röntgenring/Friedenbrücke und in der Dreikronenstraße sowie der Mergentheimer Straße um die Mittagszeit zu Verkehrsbehinderungen.

Die Kickers-Fans waren überwiegend dem Aufruf von Verein und Polizei gefolgt, mit öffentlichen Verkehrsmitteln bzw. zu Fuß zum Stadion zu kommen. Dies hat die Verkehrssituation rund um das Stadion am Dallenberg spürbar entspannt. Auch auf dem Heimweg mussten die Verkehrsteilnehmer nur geringe Beeinträchtigungen in Kauf nehmen.