Chill mal, Oma! – Eine Präventionskampagne des PP Unterfranken


UNTERFRANKEN. Aufgrund der weiterhin hohen Fallzahlen im Bereich Callcenter-Betrug und dem damit verbundenen finanziellen Schaden, aber auch den psychischen Folgen für die Betroffenen, hat sich das Polizeipräsidium Unterfranken mit einer Präventionskampagne nun an Jugendliche gewandt. Der Appell richtet sich an junge Menschen, ihre Großeltern zu sensibilisieren und so vor Betrügern zu schützen. Unterstützt wird die Polizei von einer Influencerin.

Callcenter-Betrüger sind nach wie vor erfolgreich

Das Polizeipräsidium Unterfranken lässt im Bestreben nicht nach, potentielle Opfer von Telefonbetrügern über deren Maschen aufzuklären, vor Tätern zu warnen und wertvolle Verhaltenstipps zu geben. Dennoch konnte zahlreichen Telefonbetrügern noch nicht das Handwerk gelegt werden. Die Opfer schildern im Nachgang oftmals, nichts über die Betrugsmaschen gewusst zu haben.
Appell richtet sich an Jugendliche
Mit der Kampagne „Chill mal, Oma!“ setzt das Polizeipräsidium Unterfranken nun auf die Unterstützung von jugendlichen Schülerinnen und Schülern. Diese sollen Großeltern sowie ältere Bekannte auf Betrugsmaschen der Täter aufmerksam machen und ihnen Verhaltenstipps – im wahrsten Sinne des Wortes – an die Hand geben: Hierzu hat das Polizeipräsidium Unterfranken bereits im Jahr 2020 die Präventionskampagne „Leg‘ auf!“ ins Leben gerufen und eine Postkarte mit einem Aufkleber entworfen.
Polizeibeamte gehen ab Mitte Oktober in Unterrichten in Schulen auf Jugendliche zu und klären diese über das Phänomen Callcenterbetrug auf. Jugendliche Schülerinnen und Schülern sollen daraufhin mit ihren Großeltern über die Betrugsmaschen sprechen und ihnen den Flyer der Kampagne aushändigen oder gar einen der Aufkleber der „Leg‘ auf!-Kampagne“ auf dem Telefon oder in dessen Nähe anbringen.
Unterstützung durch Influencerin

Unterstützt wird die Kampagne des Polizeipräsidiums Unterfranken durch die Influencerin ‚Feli‘, die seit mehreren Jahren ihre über 3 Millionen Follower auf TikTok (videozeugs) und die knapp 1,5 Millionen Follower auf Instagram (@videozeugs) mit Social-Media-Content versorgt. Die junge Frau erzählt in einem Video, welches an ihre Community gerichtet ist, von ihrer Großmutter, die ebenfalls Opfer von Callcenterbetrügern geworden ist. Der eindringliche Hinweis ergeht im Anschluss auch hier: die Jugendlichen sollen mit den Großeltern sprechen und sie über die Betrugsmaschen aufklären. Betrüger sollen in Zukunft keine Chance mehr haben, sich an der Altersvorsorge der Älteren zu bereichern.

Positive Resonanz bereits aus vorausgegangene Kampagne

Im Jahr 2022 ging das PP Unterfranken bereits mit der Kampagne „Ich schütze Oma&Opa!“ auf Schüler der 5. und 6. Jahrgangsstufe in allen unterfränkischen Schulen zu und bat die Kinder darum, den Großeltern die Flyer der Polizei mit Verhaltenstipps zu überreichen. Gekoppelt war die Kampagne an ein Gewinnspiel. Zahlreiche Rücksendungen der Gewinnspielkarten zeigen deutlich, dass das Ziel der Kampagne erreicht wurde: Omas und Opas wurden auf das Phänomen Callcenterbetrug aufmerksam gemacht und sensibilisiert.

Information und Aufklärung auch weiterhin

Das Polizeipräsidium Unterfranken hält auch weiterhin an den Präventionskampagnen fest und möchte insbesondere ältere Menschen und deren Angehörigen über die Phänomene wie „Enkeltrickbetrug“ und „Falsche Polizeibeamte“ informieren, sensibilisieren und ihnen Verhaltenstipps geben. Die wichtigsten Botschaften sind:

• Legen Sie auf. Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz bzw. ob tatsächlich Verwandte in Not sind.
• Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereit zu legen oder an Abholer zu übergeben!
• Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde! Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!
• Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen – bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)!
• Sprechen Sie mit ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen!
• Weitere Informationen: https://www.polizei.bayern.de/schuetzen-und-vorbeugen/senioren/004577/index.html