Betrugsopfer übergibt Schmuck


WÜRZBURG/SANDERAU. Am Mittwochmittag ließ sich eine 89-Jährige von Telefonbetrügern täuschen und übergab Schmuck im Wert mehreren hunderttausend Euro. Die Kripo Würzburg ermittelt und bittet um Zeugenhinweise. Das Polizeipräsidium Unterfranken warnt eindringlich vor derartigen Betrugsmaschen.

Gegen 11:00 Uhr wurde eine 89-Jährige von bislang unbekannten Betrügern angerufen, die sich als Mitarbeiter von Justiz und Polizei ausgaben und der Dame von einem tragischen Unfall berichteten, bei dem angeblich ihre Enkelin Verursacherin war und bei dem zwei Menschen verstorben seien. Um die Enkelin aus dem Gefängnis zu holen, können die 89-Jährige Bargeld oder Schmuck als Kaution hinterlegen. Die Rentnerin übergab daraufhin gegen 12:35 Uhr in der Königsberger Straße hochwertigen Schmuck im geschätzten Gesamtwert von mehreren hunderttausend Euro. Erst geraume Zeit später wurde der Betrug bemerkt und die Polizei verständigt.

Die Kriminalpolizei Würzburg übernahm die Ermittlungen und bittet Personen, die Hinweise auf die Identität der hellhäutigen und etwa 20 Jahre alten Schmuckabholerin geben können, die etwa 165cm groß und kräftig gewesen sein und neben einer dunklen Kopfbedeckung einen dunklen langen Wintermantel getragen haben soll, werden gebeten, sich unter Tel. 0931/457-1732 zu melden.

Leg‘ auf! Die Präventionskampagne des Polizeipräsidiums Unterfranken
Aufgrund der weiterhin hohen Fallzahlen im Bereich „Callcenterbetrug“ und dem damit verbundenen finanziellen Schaden, aber auch den psychischen Folgen für die Betroffenen, hat sich das Polizeipräsidium Unterfranken Ende 2020 dazu entschieden, zum Schutz der Opfer auch im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit nochmals aktiv zu werden und die Präventionskampagne “Leg´auf!” gestartet.
Das Ziel dieser Kampagne ist es, insbesondere ältere Menschen und deren Angehörigen über die Phänomene wie „Enkeltrickbetrug“ und „Falsche Polizeibeamte“ und „Schockanrufe“ zu informieren, zu sensibilisieren und Verhaltenstipps zu geben.
Die wichtigsten Botschaften sind:
• Legen Sie auf. Wählen Sie selbst die Notrufnummer 110 und fragen bei der Polizei nach einem entsprechenden Einsatz bzw. ob tatsächlich Verwandte in Not sind.

• Die Polizei weist Sie niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereit zu legen oder an Abholer zu übergeben!

• Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde! Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen!

• Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen – bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl)!

• Sprechen Sie mit ihren Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen!

Weitere Informationen: https://www.polizei.bayern.de/unterfranken/schuetzenvorbeugen/senioren/index.html/322685